SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
erregte mich.
***
Jedes Mal, wenn ich von einem Kunden kam und an einer Straßenkreuzung halten musste, fragte ich mich, was die Menschen wohl dachten, die mich durch die Windschutzscheiben ihrer biederen Kleinbürgerwagen anstarrten. Ob sie ahnten, dass ich vor zwei Stunden mit einem Priester gevögelt hatte? Oder mich bis vor ein paar Minuten hatte vernaschen lassen – auf dem Fahrersitz eines Lamborghinis?
Mein Arbeitshandy klingelte. Bruce, mein Brötchengeber. Brötchengeber klang wesentlich besser als Zuhälter – was er auch nicht wirklich war. Er war ein Freund und kein Ausbeuter. Meistens zumindest.
»Was ist los, Kleines?« Es folgte der für seine Raucherlunge typische Hustenanfall. Mindestens tausend Mal hatte ich ihm nahegelegt, mit dem Rauchen aufzuhören.
»Du bist ja gar nicht zu erreichen heute! Und bei mir klingeln pausenlos die Telefone.«
Ich überhörte nicht den Tadel in seiner Stimme. Dabei hätte er sich mittlerweile daran gewöhnt haben müssen, dass ich kaum noch auf seine vorwurfsvollen Andeutungen reagierte.
»Wie lief es mit unserem braven Reverend O’Malley?«
»Du wirst es nicht glauben – er hat mich nicht dafür bezahlt, mit ihm ins Restaurant zu gehen«, erwiderte ich spöttisch. »Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, meine sündige Seele zu retten. Ich bin seine höchstpersönliche Maria Magdalena.« Obwohl – es war nicht bewiesen, dass Maria wirklich eine Prostituierte gewesen war. Und wenn man bedachte, wie genau es der brave Reverend O’Malley mit der Sünde nahm, konnte in seinen Augen aus einem übereifrigen Groupie aus dem Gefolge Jesu schnell mal eine Nutte werden. Jesus war meiner Einschätzung nach auch nur ein Mann gewesen – ein Mann mit Bedürfnissen. Und Marias einzige Schuld war, eine Frau zu sein, die das Pech hatte, sich in ihren Rockstar zu verlieben. Aber das war eine andere Geschichte.
»Hat er bezahlt?«
»Yep, ein hübsches Kuvert liegt hier neben mir.« Ich blätterte die Scheine kurz durch. »Volle drei Stunden – wie vereinbart. Ich hoffe, er musste dafür nicht die Kollekte Mutter Theresas plündern.« Dass uns die gute Mrs Biedermayer bei unserer »Sündenaustreibung« gestört hatte – nicht zum ersten Mal, wie mir einfiel – musste Bruce ja nicht unbedingt wissen.
»Du verschweigst mir doch etwas, oder?«
»Ich wüsste nicht was, Bruce ... Oh ja, stimmt – da wäre eine Sache. Du solltest mit dem Rauchen aufhören.«
»Du weißt, dass ich es gar nicht schätze, wenn sich unsere Escort-Damen etwas nebenher verdienen.«
»Das sagst du jedes Mal, Bruce. Und? Habe ich dich schon einmal hintergangen?«
Tom Langdons Gesicht poppte aus dem Nichts vor mir auf. Er zog sich vor meinem geistigen Auge eine Line rein. Hitze stieg in mir auf. Natürlich wusste Bruce nichts von Tom. Warum auch? Tom war mein Kunde. Ausschließlich mein Kunde. Den hatte ich mir selbst erarbeitet. Ich rutschte auf dem Sitz hin und her. Meine Pobacken brannten von seinen Schlägen. Mühsam unterdrückte ich ein Stöhnen.
»Also gut. Du hast heute Abend noch einen Kunden, Kleines. Der ewig quengelnde Quentin verlangt nach dir.«
Auch das noch!
»Bruce, ich bin erledigt. Wirklich.«
»Jetzt mach mir keinen Kummer, ja? Du hast selbst gesagt, du möchtest mehr arbeiten und mehr Geld verdienen. Unser Quentin wünscht sich meinen Top-Hasen und den bekommt er. Bitte enttäusch mich nicht schon wieder. Ich hatte dich bei der morgigen Halloween-Party fix eingeplant.«
»Bruce«, versuchte ich es noch einmal. »Ich habe auch ein Privatleben – und in dem dreht sich nicht alles nur ums Beinebreitmachen.« Halloween war für meinen siebenjährigen Sohn reserviert. »Du hast gesagt, du würdest das respektieren.«
»Tu ich auch, Kleines«, tat er verständnisvoll, »aber Arbeit ist Arbeit und, eine Autorin wie du, weiß besser als ich, wie der Spruch weitergeht.«
»Ja, Bruce«, gab ich zurück. »Aber dieser Quentin ist ... ist ...«
»Also, bist du dabei? Oder ...« Er musste den Satz nicht vollenden. Verdammt, ich konnte es mir nicht leisten, dass er sich jemand anderen suchte. Wie fand er nur immer die richtigen Worte? Er klang schon wie mein Ex-Verleger.
»Na gut.« Ich seufzte. Dabei hatte ich mir vorgenommen, mich in Zukunft von diesem unheimlichen Quentin fernzuhalten. »Schieß los.«
»Er hat dich die üblichen drei Stunden gebucht. Dasselbe Hotel, dieselbe Suite. Gib dein Bestes.«
Suite! Sogar Junior-Suite war noch geschmeichelt. Ich sah auf meine
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