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SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück

SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück

Titel: SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
rauhen, unbehandelten Oberflächen der Baumstämme, die die Wände bildeten.
    Und dann fuhr Kawasako wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Er
glaubte, einen Alptraum zu erleben.
    Der Lichtkegel wanderte über die zerknitterte, leere Hülle eines
Menschen, die ausgedörrt in der hintersten Ecke lag, als hätte jemand sie
achtlos dorthin geworfen!
     
    *
     
    Die Maschine landete mit einstündiger Verspätung auf dem
internationalen Flughafen, der zu den größten der Welt zählte.
    Der Boeing 747 der Japan Airlines entstiegen insgesamt
zweihundertdreiundachtzig Passagiere.
    Unter ihnen befand sich eine auffallend schöne Blondine.
Großgewachsen und langbeinig durchquerte sie die Abfertigungshalle, um nach
ihrem Gepäck Ausschau zu halten.
    Die Frau war Schwedin und hieß Morna Ulbrandson. Sie arbeitete für
die legendäre PSA und gehörte zum Psycho-Team, das sich zur Aufgabe gemacht
hatte, außergewöhnlichen Verbrechen nachzugehen und sie aufzuklären. Die PSA
ging dabei mit unkonventionellen Mitteln vor.
    Jeder Mitarbeiter, jeder Agent dieser Institution war Spezialist,
in besonderen Härtetrainings geschult und ein As auf seinem Gebiet.
    Morna Ulbrandson war nach Tokio gekommen, um in einer
undurchsichtigen Sache die Fäden aufzunehmen.
    Zu diesem Zweck sollte sie Toshio Kawasako, einen Reporter der
Zeitschrift >Tokio Star<, aufsuchen.
    Morna Ulbrandson, die die Deckbezeichnung X-GIRL-C trug, warf
einen raschen Blick auf ihre Armbanduhr.
    Bis das Gepäck wieder in ihrem Besitz war, verging einige Zeit.
Sie hatte in der Redaktion des >Tokio Star< angekündigt, sich am frühen
Abend dort oder in der Wohnung Kawasakos zu melden, falls dieser wider Erwarten
nicht mehr in den Büroräumen sein sollte.
    Die unverständliche Zunahme der Selbstmordquote in der Stadt hatte
die PSA auf den Plan gerufen.
    X-RAY-1, der geheimnisvolle Leiter der Abteilung, hatte Morna
angekündigt, daß sie innerhalb achtundvierzig Stunden Unterstützung erhalten
würde.
    Ebenfalls auf dem Weg nach Tokio befanden sich ihr Kollege Larry
Brent alias X-RAY- 3 und Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7. Das Triumvirat hatte
schon viele gemeinsame Einsätze erfolgreich abgeschlossen, war eingespielt und
hatte einen Blick dafür, wie man schwierigste Fälle in den Griff bekam.
    Auf den ersten Blick schien dieser Fall überhaupt nicht schwierig
zu sein und auch gar nicht in das Spektrum des PSA-Aufgabenbereichs zu passen.
Dieser Eindruck täuschte. Gerade in Japan, einer Insel, auf der Millionen
Menschen auf engstem Raum lebten, wo die Existenzangst besonders groß war, war
auch die Selbstmordrate außergewöhnlich hoch, was allerdings noch kein Grund
war, die PSA einzuschalten.
    Dieser Grund trat erst ein, als die Hauptcomputer der PSA die
Zahlen der letzten vier Monate mit denen des Vorjahres verglichen.
    Es war plötzlich zu einem rapiden Anstieg der Selbstmorde
gekommen. Junge Menschen hauptsächlich verließen Elternhaus und Arbeitsplätze
und suchten den Freitod.
    Fünfundzwanzig Prozent mehr Menschen als in den Vergleichsmonaten
des Vorjahres verloren gänzlich das Interesse an ihrem Leben.
    Sie schienen nicht zu wissen, was sie taten! Sie schienen einem
seltsamen, unerklärlichen Trieb zu folgen.
    Nachrichtenagenten der PSA unternahmen einen ersten Vorstoß und
sammelten alles Material über die »neue Klasse der Selbstmörder«, die zu jenen
hinzugekommen war, welche man bisher in eine bestimmte Kategorie eingestuft
hatte.
    Drei besonders markante Fälle sollten nun die drei besten
Mitarbeiter der PSA unter die Lupe nehmen. Drei Adressen standen zur Verfügung.
Morna Ulbrandson sollte in Tokio recherchieren, ebenso Larry Brent, in einem
anderen Stadtteil der Millionenstadt allerdings. Iwan Kunaritschew würde laut
bisheriger Planung in einem Vorort eingesetzt werden und in einem kleinen Hotel
absteigen, das von der Familie Yasmada betrieben wurde.
    Mit dieser Familie hatte es seine besondere Bedeutung. Die
Yasmadas hatten sieben Töchter. Zwei von ihnen waren während der letzten beiden
Monate in den Freitod gegangen. Man hatte sie in einen Zug steigen sehen, der
Richtung >Jukai< gefahren war. Sie waren, wie andere schon vor ihnen,
offensichtlich in den >Wald ohne Wiederkehr< gegangen.
    Die beiden Yasmada-Töchter waren ein typisches Beispiel für das
völlig grundlose Verlassen des Elternhauses, um in den Tod zu gehen. Da war
kein Streit vorausgegangen, die Mädchen waren gesund, litten nicht unter
Depressionen und trugen sich nicht mit

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