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Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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und stellte sich schützend vor sie. Ein Skelett flog über ihre Köpfe hinweg, es radelte auf einem Fahrrad.
    Skelette. Abgetrennte Köpfe. Verdammt.
    Heißes Blut pulsierte in seinen Adern. Mit seinen Augen suchte er aufmerksam die Umgebung ab.
    »Willo-mi-na Lim-pett«, bellte ein sprechender, abgetrennter Kopf hoch an der Wand. »Willkommen in meinem Phant-as-magori-ummmmmmm.«
    »Einen Moment.« Mina ergriff von hinten Marks Arm. »Ich erkenne die Stimme von diesem Kopf. Das ist Mr Thackeray.«
    Sie lief an ihm vorbei zu einer hölzernen Trennwand. Ein verdächtiger Lichtschimmer drang zwischen den drehbaren Paneelen hervor. Mark folgte ihr. Wenn Mr Thackeray tatsächlich ein sprechender, abgetrennter Kopf war, würde er sein Vorhaben, niemanden mehr zu verprügeln, vielleicht überdenken müssen. Mina schob sich in einen Kasten, der aus großen Spiegeln geformt war.
    »Mina«, warnte Mark.
    Aber dann sah er sie. Zwei in Stiefeln steckende Füße ragten heraus, hingen an mageren Knöcheln, nur halb verdeckt von schlaffen roten Strümpfen.
    »Mr Thackeray?«, fragte Mina.
    »Könnte jemand einem alten Mann aufhelfen?«, rief eine Stimme.
    Mark klopfte seine Taschen ab, bis er seine Brille fand, und schob sie sich schnell auf die Nase. Dann folgte er Mina und zog – ja – einen alten Mann aus einer gepolsterten Kiste, die in den Boden eingelassen war.
    Das Haar des betagten Mannes blieb jedoch eine starre graue Fahne auf seinem Kopf, das bedauerliche Ergebnis von Schwerkraft und zu viel Pomade.
    »Wie hat Ihnen die Vorstellung gefallen? Ich habe das ganze Inventar eines alten Phantasmagoriums in Chishire gekauft und habe es gerade erst geschafft, die Laterna magica zum Funktionieren zu bringen. Es fehlte nämlich jede Gebrauchsanweisung. Bedauerlicherweise muss ich auf dem Kopf stehen, damit das Bild richtig herum erscheint.«
    »Erlauben Sie mir bitte, Ihnen meinen Ehemann vorzustellen, Lord Alexander.«
    »Ach du meine Güte. Sie haben geheiratet.« Thackeray blinzelte. »Herzlichen Glückwunsch.« Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und griff nach Marks Hand. »Herzlichen Glückwunsch. Ähm … was ist los mit Ihren Augen, junger Mann?«
    »Nichts Ernstes, nur eine … Lichtempfindlichkeit.«
    »Ooooh.« Sein Mund verzog sich zu einem Strich, und er legte nachdenklich den Zeigefinger dagegen. »Ich habe eine ganz besondere Brille, die Ihnen vielleicht bessere Dienste leisten wird als Ihre. Kommen Sie mit. Kommen Sie mit.«
    Sie folgten dem alten Mann durch schiefe Stapel staubiger Enzyklopädien. Mina drehte sich zu Mark um. Sie zeigte auf ihre Augen.
    Was ist los?, formte sie mit den Lippen.
    Er schob die Brille an seiner Nase hinunter. Ihr Unterkiefer klappte herunter.
    Nichtsahnend trottete der alte Mann weiter. »Ich kaufe jede Menge Dinge. Jede Menge interessanter, wertvoller Dinge. Dinge, die Leute nicht länger wollen. Wie das Phantasmagorium. Was für ein Spaß! Aber junge Leute sind heutzutage einfach nicht mehr beeindruckt von solch überalterter Technik.«
    Er führte sie in ein Büro, in dem die Wände mit Kartons vollgestellt waren. Stapel von Papieren in jeder Form und Farbe bedeckten den Schreibtisch. Thackeray zog eine Schublade auf und wühlte darin herum.
    »Nein. Nicht hier.« Er ließ sich auf die Knie sinken und kroch unter den Schreibtisch. »Ah, da sind sie ja. Kommen Sie her, junger Mann.«
    Er hielt eine schmale Holzschachtel hoch, die an beiden Enden offen war. Augenlöcher waren in die Vorderseite geschnitten worden und mit grünem Glas und vertikalen Schlitzen bedeckt. Er murmelte: »Genial. Eine geniale Erfindung.«
    Mark fragte sich, ob er sich sträuben sollte. Ablehnen. Sogar weglaufen. Er schaute Mina an, und sie lächelte ermutigend. Anscheinend hielt sie es für das Beste, den Mann gewähren zu lassen, und er nahm an, dass er ihr vertrauen sollte. Er wollte ihr schließlich eine Freude machen, nachdem er sich wegen Maskelyne dermaßen zum Narren gemacht hatte.
    Thackerays graue Haarpracht wackelte, als er sich auf die Zehen stellte und die Schachtel hochhob, höher, höher, höher …
    Mark schloss die Augen und beugte die Knie, um es dem Alten zu erleichtern, das staubige, verrückte Gerät auf seinen Kopf zu setzen.
    Einfach so wurde alles besänftigend grün.
    »Ich glaube, wenn Sie diese Brille während der nächsten … oh … vier bis fünf Wochen tragen, sollte Ihre Lichtempfindlichkeit behoben sein. Ich an Ihrer Stelle würde sie nicht einmal zum Baden oder zum

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