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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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mochte. Außerdem waren gar keine mehr da. Es lag dort nur noch eine fettige, rotverschmierte Tüte.
    »Gumgumph«, wiederholte Zwiddeldei, obwohl Penelope bezweifelte, daß er Mycroft sehr liebevoll begrüßte. Die Narbe von der Wunde, die Mycroft dem stämmigen Detective einmal verpaßt hatte, war immer noch zu sehen, wenn auch schwach.
    »Ihr werdet euch den Appetit auf das Mittagessen verderben«, sagte Penelope, »und auf das Abendessen auch.«
    »Dsissunsamttassen«, sagte Zwiddeldei.
    Penelope übersetzte diese merkwürdige Äußerung mit: »Das ist unser Mittagessen.« Sie nahm sich die Akte, auf der Carolyn Lewis’ Name stand. »Ist das für mich?« fragte sie lieblich.
    Zwiddeldei schluckte und nickte. »Ja«, sagte er.
    »Ah, eine verständliche Unterhaltung…« Penelope öffnete die Mappe und überflog schnell den Inhalt. Es hatte schon so seine Vorteile, die zukünftige Schwägerin des Polizeichefs zu sein. In der Akte stand jedoch nichts, was Penelope nicht schon von Kathy und den Gerüchten, die in der Stadt kursierten, in Erfahrung gebracht hatte. Carolyn Lewis war von einer unbekannten Person ermordet worden. Überließ man den Fall dem ermittlerischen Talent von Zwiddeldei und Zwiddeldum, so bestand eine gute Chance, daß die Person oder die Personen für ewige Zeit unbekannt bleiben würden.
    »Die sind verrückt«, sagte Zwiddeldei.
    »Wer ist verrückt?«
    »Die Festspielleute. Die ziehen sich komisch an. Die reden komisch. Und die benehmen sich auch komisch.«
    »Es ist lebendige Geschichte«, erklärte Penelope. »Sie lassen einen sehr interessanten Zeitraum der Vergangenheit Wiederaufleben. Ihre Kleidung und ihre Ausdrucksweise sind so authentisch wie möglich.«
    »Eins muß man denen aber lassen.«
    »Was denn?«
    »Diese Korsaren, die die Frauen anhaben. Also die zeigen ’ne ganze Menge Ball-«
    Penelope, die Burke einst ernsthaft ausgeschimpft hatte, weil er Debbies Brüste als Ballermänner bezeichnete, unterbrach ihn. »Korsagen«, sagte sie.
    »Hä?«
    »Man nennt sie Korsagen«, sagte Penelope. »Ein Korsar ist ein Pirat. Aber es sind Mieder und keine…«
    »Na egal. Jedenfalls ’ne Menge Möp-«
    Penelope hob drohend ihren Finger. »Wenn du schon über diesen Teil der weiblichen Anatomie reden mußt, dann bezeichne sie bitte als Brüste. Sprich mir nach, Brüste.«
    »Mensch, Penelope. Ich denk’ mir doch nichts dabei. Ich nenne Möpse eben Möpse.«
    »Das tue ich auch«, sagte Penelope.
    »Na also.«
    Was für ein Trottel, dachte Penelope und gab es auf. Zu versuchen, Burke Kultur beizubringen, war ein aussichtsloses Unterfangen.
    Mycroft gab jedoch nicht so schnell auf. Er wühlte und stöberte in den Papieren auf den zwei Tischen herum und verstreute sie überall. Hier mußte doch irgendwo was Richtiges zu essen sein. Wie konnte man denn so ein Polizeirevier führen?
    »Was macht er denn da?« fragte Zwiddeldum, als wolle er beweisen, daß auch er der menschlichen Sprache mächtig war.
    »Er sucht nach Hinweisen«, antwortete Penelope, obwohl sie Big Mikes wirkliches Vorhaben kannte, »und das solltet ihr auch tun. Was ist mit dem Motiv?«
    »Scheinbar hat sie keiner richtig leiden können. Sie hat wirklich geglaubt, sie ist die Königin. Sie war herrschsüchtig.«
    »Ich glaube, das haben Königinnen so an sich. Aber ich werde natürlich eine sehr gütige Königin sein.«
    »Du!« riefen die beiden Detectives gleichzeitig voller Entsetzen.
    »Ich bin nun Königin Elisabeth, Königin von ganz England.«
    Burke stöhnte. Daß Penelope und Big Mike Ehrenmitglieder der Polizei von Empty Creek waren, war schon schlimm genug. Ihr Status als zukünftige Schwägerin des Polizeichefs war kaum zum Aushalten. Aber Königin von ganz England… »Ich werde aber keinen Knicks machen«, sagte Burke.
    »Oh, das mußt du aber«, sagte Penelope. »So sind die Regeln.« Königin zu sein konnte ja doch noch ganz lustig werden.
    Burke stöhnte noch einmal.
    »Wer hatte die Gelegenheit, es zu tun?« fragte Penelope und ignorierte sein Mißfallen.
    »Jeder hätte sich von den Parties wegschleichen und es tun können«, sagte Stoner. »Genauso leicht hätte sich jemand auf das Gelände schleichen können. Vielleicht hat sich jemand einschließen lassen.« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht war sie auch zufällig das Opfer. Die Art von Verbrechen sind am schwersten zu lösen. Wir werden ihn wahrscheinlich nie kriegen.«
    »Vielleicht irgendein Kerl, der es auf ihr Geld abgesehen hatte«, schlug

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