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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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Burke vor. »Sie hat sich gewehrt, und das war eben keine so gute Idee.«
    »Unsinn. Es wird nirgendwo eine Handtasche erwähnt. Wo zum Teufel sollte sie ihr Geld hingetan haben? Sie trug Jeans und Sweatshirt. Und warum sollte sie überhaupt Geld mit sich herumgetragen haben? Es war alles schon geschlossen.«
    »Vielleicht waren es ihre alabasternen Lusthügel«, sagte Zwiddeldei mit einem dümmlichen Grinsen.
    Penelope hätte am liebsten Big Mike auf ihn gehetzt, hielt sich jedoch zurück. »Jemand muß doch was gehört oder gesehen haben.«
    »Wie ich schon sagte, zu dem Zeitpunkt fand gerade eine große Party statt.«
    »Ein Wet T-Shirt Contest.«
    »Ist das historisch?«
    Penelope seufzte. »Das ist also alles?« fragte sie. »Das ist also das ganze Ergebnis eurer Untersuchung?«
    »Natürlich nicht, aber es sieht nicht besonders vielversprechend aus.«
    »Falls wir ihn nicht auffrischer Tat ertappen.«
    Penelope war versucht, einen Vortrag darüber zu halten, daß die Elisabethaner in ihren unruhigen Zeiten das Bedürfnis nach Ordnung gehabt hatten, aber da Mycroft der einzige war, der verstehen würde, wovon sie sprach, hielt sie sich erneut zurück. Außerdem hatte Mycroft ihre Ansicht zu diesem Thema schon einmal gehört und stimmte ihr ohne Zweifel zu, da in seinem Universum ebenfalls ein großes Bedürfnis nach Ordnung herrschte. Von allen Geschöpfen auf Gottes Erden waren Katzen mit ihrer Vorliebe für Intrigen, gelegentliche Gewalt und Essen am elisabethanischsten.
    Statt dessen sagte Penelope: »Komm, wir gehen, Mycroft. Wir müssen die Ordnung eben selber wiederherstellen.«
    Big Mike kroch aus dem Blecheimer heraus, den er eifrig durchstöbert hatte, und stieß dabei einen Stapel Unterlagen um, der auf den Boden fiel.
    »Nicht genug, daß du Königin bist. Nein, jetzt mußt du auch noch diese Verbrechen aufklären«, sagte Zwiddeldei vorwurfsvoll. »Genau wie all die anderen Male.«
    »Selbstverständlich.« Penelope erwartete die übliche Misch-dich-nicht-in-die-Ermittlungen-ein-Rede, aber Burke überraschte sie.
    »Sei vorsichtig«, sagte er sanft.
    Penelope, die fest davon überzeugt war, daß Burke all sein Wissen über Ermittlungen und Polizeitaktik von den Wiederholungen der Serien Polizeirevier Hill Street, Polizeibericht und Perry Mason hatte, war gerührt. Zwiddeldei wurde sogar rot.
    »Mycroft«, sagte Penelope, »gib dem netten Detective einen Kuß.«
    »Da ess’ ich lieber Würmer«, sagte Burke.
    Big Mike schien das gleiche zu empfinden.
    Die öffentliche Bücherei von Empty Creek war ein Hort des Wissens, und das in mehr als einer Hinsicht. Zum größten Teil war dies Leigh Kent zu verdanken, der neuen – gemessen am Durchschnitt von Empty Creek-Bibliothekarin, die ihre Stelle vor ein paar Jahren angetreten und sich sofort darangemacht hatte, den Bestand zu verbessern und zu vergrößern. Ihre Anwesenheit hatte außerdem bewirkt, daß sich die Bücherausleihe schlagartig erhöht hatte. Dies lag jedoch nicht am plötzlichen und unerklärlichen Wissensdurst der Einwohner Empty Creeks, sondern daran, daß »unsere Leigh« – wie sie bei der besitzergreifenden Bürgerschaft hieß – ganz einfach die erotischste Bibliothekarin auf Gottes Erden war. Ihr Lächeln hatte wie ein Blitz in die Reihen der männlichen Bevölkerung Empty Creeks eingeschlagen, bei jung und alt gleichermaßen. Ihre vor kurzem stattgefundene Verlobung mit Burton Maxwell, einem Lehrer für englische Literatur am Community College, über die im Empty Creek News Journal gebührlich berichtet worden war, hatte so manches Herz gebrochen.
    Leigh, die hinter der Information saß, als Penelope und Mycroft eintraten, stand schnell auf und vollführte einen äußerst gelungenen Knicks. »Euer Majestät«, sagte sie. »Ich fühle mich durch Euren Besuch sehr geehrt.«
    Penelope kicherte.
    »Du mußt wirklich an deinem königlichen Auftreten arbeiten, Penelope. Königin Elisabeth kichert nicht mädchenhaft.«
    »Ich mußte nur gerade an den ehrenwerten Detective Burke denken, der mir noch vor knapp zwanzig Minuten gesagt hat, daß er keinen Knicks vor mir machen würde. Ich habe ihm nicht den Unterschied zwischen einem Knicks und einer Verbeugung erklärt.«
    »Dann ist es ja gut. Ich finde, du wirst eine wunderbare Königin abgeben.«
    »Ich habe da so meine Zweifel, besonders unter diesen Umständen,«
    »Es war schrecklich«, sagte Leigh und kehrte zu ihrem Platz hinter dem Tisch zurück. Mycroft, der wußte, daß »unsere

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