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Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Titel: Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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eBay zu verkaufen und keiner würde uns hören. Der sicherste Ort für Verschwörungen war schon immer ein öffentlicher Platz. Es sind immer die geheimen Treffen an absonderlichen Orten, die die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich ziehen.«
    »Also, was haben wir vor?«, fragte ich.
    Die Seltsame Chloe grinste plötzlich. Es stand ihr nicht. »Die Raben, Shaman. Wir werden die Raben töten.«
    Ich verzog das Gesicht und sah von einem zum anderen, um sicherzugehen, dass sie das ernst meinten. »Reden wir hier über die alte Legende, dass über ganz England ein großes Unglück kommt, wenn es im Tower von London keine Raben mehr gibt?«
    »Besser hätte ich es nicht sagen können!«, krähte Big Aus fröhlich. »Aber das ist mehr als nur eine Legende, Sportsfreund. Ich habe mich erkundigt. Der Buckingham-Palast nimmt diese Drohung seit vielen Jahren so ernst, dass allen Raben in und um den Tower regelmäßig die Schwungfedern gekürzt wurden. So ist sichergestellt, dass sie nicht davonfliegen können.«
    »Äußerst praktisch und sehr britisch«, murmelte Sargnagel Jobe. »Kann sonst noch jemand spüren, dass es zieht?«
    »Wir werden unsere unterschiedlichen Fähigkeiten dazu benutzen, um dem Tower ganz nah zu kommen und dann die Raben zu töten«, sagte Big Aus.
    »Aye!«, sagte der Tanzende Narr. »Ein mächtiger Schlag gegen die verräterischen Engländer!«
    »Entschuldigt, wenn ich etwas langsam bin«, sagte ich. »Aber wie könnten wir davon profitieren? Ich rede von richtiger Kohle, davon, knallhart Geld zu machen. Die Raben gegen Lösegeld kidnappen, ja, das kapier ich. Aber sie einfach … killen?«
    »Ich stehe für die Kosten dieses kleinen Unternehmens gerade«, sagte Big Aus scharf. »Meine Wenigkeit und ein kleines Konsortium von gleichgesinnten australischen Patrioten. Wir werden einen Coup gegen England im Allgemeinen und die Monarchie im Besonderen landen. Wir werden sowohl das Parlament als auch die verdammte Queen mit einem Schlag erledigen! Für die republikanische Sache. Das ist zehnmal das Risiko wert!«
    Die Seltsame Chloe schnaubte unbekümmert. »Wenigstens habe ich so was zu tun. Könnte spaßig werden. Werde ich viele Leute töten können?«
    »Das ist beinahe sicher«, versicherte ihr Big Aus. Er streckte seine Hand aus, um ihre zu tätscheln, doch er überlegte es sich und zog sie wieder zurück.
    »In den verfluchten Tower einbrechen und damit das englische Establishment wie Idioten aussehen lassen«, meinte der Tanzende Narr. »Ein Plan ohne einen Pferdefuß.«
    »Ich mag es, wenn plötzlich ganz viele Menschen sterben«, sagte Sargnagel Jobe verschmitzt. »Dann fühle ich mich nicht so allein.«
    Der Tanzende Narr sah ihn stirnrunzelnd an. »Warum gehst du nicht irgendwo spuken?«
    »Weil ich den Geistern Angst mache«, erwiderte Sargnagel Jobe.
    Vielleicht war das ein Scherz, aber vielleicht auch nicht. Das ist bei Sargnagel Jobe nicht ganz einfach zu unterscheiden.
    Wie es der Zufall wollte, wusste ich ganz genau, dass in der Legende über die Raben im Tower kein Körnchen Wahrheit steckte. Wenn das anders gewesen wäre, dann hätten die Droods ihre eigenen Wachen bei den Raben gehabt. Meine Familie weiß schon sehr lange, was wirklich gefährlich ist und was nicht. Das ganze Ding mit den Raben war nur eine Geschichte, die man Touristen erzählte, um sie zu erschrecken. Aber dieses Gaunerstück musste nichtsdestotrotz gestoppt werden. Big Aus hatte mit einem recht: Wenn er diese Raben tötete, die ein populäres Symbol für die Queen und das Land waren, mitten im Herzen von London, würde er jeden der Beteiligten schlecht aussehen lassen. Ganz besonders auch die Droods, die es trotz ihrer Wache zugelassen hätten. Könnte andere Leute auf die Idee bringen, wir wären nicht am Ball geblieben und das geht einfach nicht.
    Trotzdem war die Situation … kompliziert. Big Aus kannte ich nicht seit Adam und Eva, auch wenn er besser angezogen war als die beiden. Die anderen drei waren, wenn schon keine Freunde, so doch immerhin Leute, die Shaman Bond kannte. Wir hatten eine gemeinsame Vergangenheit, einiges, das gut war, anderes, das schlecht gelaufen war. Ich konnte sie nicht ohne Weiteres warnen, ohne ihren Verdacht zu erregen. Soweit es sie anging, war die Sache einfach schnelles Geld. Also musste ich nicht nur diesen Plan stoppen und Big Aus aufhalten, ich musste auch einen Weg finden, das zu tun, ohne meine Partner ernsthaft zu verletzen oder preiszugeben, dass ich in Wirklichkeit ein

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