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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kopf. »Da können wir leider nichts tun«, antwortete er, »aber Sie könnten bei der Regierung Seiner Majestät ein Gesuch auf Entschädigung stellen. Ich habe noch nicht gehört, dass so etwas jemals Erfolg gehabt hätte, aber vielleicht macht man bei Ihnen eine Ausnahme?« Er klang sehr zweifelnd. »Gibt es zufällig ranghohe Offiziere, die für Sie sprechen würden?«
    Sharpe sagte nichts. Er hatte in Indien Sir Arthur Wellesley das Leben gerettet, doch er bezweifelte, dass der General ihm jetzt helfen würde. Sharpe wollte nur sein Offizierspatent verkaufen, die 450 Pfund nehmen und aus der Armee ausscheiden. Aber anscheinend konnte er sein Offizierspatent nicht verkaufen, weil er es nicht gekauft hatte.
    »Solch ein Gesuch würde seine Zeit brauchen«, warnte ihn Mister Brown, »und ich würde nicht mit einem Erfolg rechnen, Mister Sharpe. Sie bitten die Regierung, einen Präzedenzfall zu schaffen, und Regierungen sind damit sehr zurückhaltend.«
    »Das sind sie in der Tat«, sagte Belling. »Und so sollte es auch sein. Doch in Ihrem Fall ...?« Er lächelte, hob die Augenbrauen und setzte sich dann zurück.
    »In meinem Fall?«, fragte Sharpe verwirrt.
    »Ich wäre nicht so zuversichtlich«, wiederholte Mister Brown.
    »Wollen Sie damit sagen, dass ich beschissen werde?«, fragte Sharpe.
    »Wir sagen, Mister Sharpe, dass wir Ihnen leider nicht helfen können.« Mister Brown sagte es ernst, denn er war von Sharpes Vulgärsprache peinlich berührt.
    Sharpe starrte die beiden Männer an. Mach beide fertig, dachte er. Zwei Minuten blutige Gewalt, und dann leere ihnen ihre Taschen. Die Bastarde müssen Geld haben. Und er hatte drei Schilling und eineinhalb Pennys in seiner Tasche. Das war's. Drei Schilling und eineinhalb Pennys.
    Aber es war nicht Browns oder Bellings Schuld, dass er sein Offizierspatent nicht verkaufen konnte. Es waren die Vorschriften. Die Bestimmungen. Die Reichen konnten immer mehr Geld machen und die Armen konnten zum Teufel gehen. Er stand auf, und das Klappern seiner Schwertscheide am Stuhl ließ Mister Brown zusammenzucken. Sharpe streifte einen feuchten Mantel über seine Schultern, stülpte seinen Tschako über sein ungebändigtes Haar und nahm seinen Tornister. »Guten Tag«, sagte er schroff und verließ das Büro. Ein Schwall kalter Luft drang ins Büro, als die Tür zufiel und er in den Regen hinaustrat.
    Mister Belling stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Sie wissen, wer das war, Mister Brown?«
    »Er stellte sich selbst als Lieutenant Sharpe von den 95th Rifles vor«, sagte Mister Brown, »und ich hoffe, ich habe keinen Grund, das anzuzweifeln, oder?«
    »Es ist derselbe Offizier, Mister Brown, der mit Lady Grace Hale zusammenlebte, oder sollte ich sagen ihr beischlief?«
    Mister Browns Augen weiteten sich. »Nein! Ich dachte, sie hat sich mit einem Ensign, einem Fähnrich, eingelassen!«
    Mister Belling seufzte. »Bei den Rifles, Mister Brown, gibt es keine Ensigns. Er ist ein Second Lieutenant. Der niedrigste unter den Offizieren!«
    Mister Brown starrte auf die geschlossene Tür. »Allmächtiger«, sagte er leise. Da konnte er seiner Frau Amelia etwas erzählen, wenn er heimkam! Ein Skandal im Büro! In ganz London war getuschelt worden, wie Lady Grace Hale, die Witwe eines prominenten Mannes, mit einem einfachen Soldaten in ein Haus eingezogen war. Sicher, der gemeine Soldat war ein Offizier, jedoch kein richtiger. Kein Mann, der sein Offizierspatent käuflich erworben hatte, sondern ein Unteroffizier, der auf dem Schlachtfeld befördert worden war, was bewundernswert war, aber trotzdem. Lady Grace Hale, die Tochter des Earl of Selby, lebte mit einem gemeinen Soldaten zusammen! Und nicht nur das, sie hatte auch ein Baby von ihm! Das sagten jedenfalls die Gerüchte. Die Familie Hale hatte erklärt, dass der verstorbene Ehemann der Vater des Kindes sei, und das Baby sei neun Monate nach Lord Williams Tod geboren worden, aber nur wenige glaubten das.
    »Mir kam der Name gleich irgendwie vertraut vor«, sagte Brown.
    »Ich konnte ihn selbst kaum glauben«, pflichtete Belling bei. »Können Sie sich vorstellen, dass die feine Dame solch einen Mann erträgt? Er ist kaum mehr als ein Wilder!«
    »Haben Sie die Narbe auf seiner Wange gesehen?«
    »Und wann hat er sich zum letzten Mal rasiert?« Belling schauderte es. »Ich befürchte, er ist nicht mehr lange in der Armee, Mister Brown. Das wird eine verkürzte Laufbahn, meinen Sie nicht auch?«
    »Ja, das kann nicht gut

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