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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Selbstbewusstsein zurück. Er hatte stets eine geladene Pistole in der obersten Schublade. Jeden Tag prüfte er den Hahn und mindestens einmal im Monat das Pulver. Und seine Angst war inzwischen weit genug abgeklungen, dass er verstand, dass es sich bei Padre Salvador tatsächlich um einen Priester handelte – einen Furcht erregenden Priester zwar, aber immer noch ein Mann Gottes. »Wenn Sie spanisches Geld vorziehen, Padre«, fuhr er fort, »dann gehören die Briefe für dreizehnhundert Real Ihnen.«
    »Dreizehnhundert Real?«, erwiderte Padre Salvador gedankenverloren. Er las gerade einen der Briefe. Er war auf Englisch geschrieben, doch das bereitete dem Priester keine Probleme, das hatte er in Hampshire gelernt. Der Verfasser des Briefes war über beide Ohren verliebt und so dumm gewesen, diese Liebe zu Papier zu bringen. Der Narr hatte Versprechen gemacht, doch das Mädchen, dem er sie gemacht hatte, war eine Hure gewesen, und Jurado war ihr Zuhälter, und jetzt wollte der Zuhälter den Briefschreiber erpressen.
    »Ich habe eine Antwort bekommen.« Der Zuhälter wagte es tatsächlich, ohne Aufforderung zu sprechen.
    »Von dem Engländer?«
    »Ja, Padre. Sie ist da drin.« Jurado deutete auf die unterste Schublade des Sekretärs. Padre Salvador nickte zum Zeichen der Einwilligung, und Jurado öffnete die Schublade. Dann schrie er, als ihn eine Faust so hart traf, dass er gegen die Tür hinter sich geworfen wurde. Die Tür gab nach, und Jurado fiel ins Schlafzimmer. Padre Salvador nahm die Pistole aus der Schublade, öffnete die Pfanne, blies das Pulver heraus und warf die nutzlose Waffe auf eines der beiden Seidensofas. »Du hast gesagt, du hättest eine Antwort bekommen«, bemerkte er in einem Tonfall, als wäre nichts geschehen.
    Jurado zitterte. »Sie haben gesagt, sie würden zahlen.«
    »Und hast du den Austausch arrangiert?«
    »Noch nicht.« Jurado zögerte. »Gehören Sie zu den Engländern?«
    »Gott sei Dank nein! Ich gehöre zur heiligen römisch-katholischen Kirche. Und? Hast du nun Kontakt zu den Engländern oder nicht?«
    »Ich soll eine Nachricht im Cinco Torres hinterlassen.«
    »Und an wen ist die adressiert?«
    »An Señor Plummer.«
    Das Cinco Torres war ein Kaffeehaus an der Calle Ancha. »In deiner nächsten Botschaft«, sagte Padre Salvador, »wirst du diesem Plummer also sagen, wo er dich treffen soll, korrekt? Wo der Austausch stattfinden soll?«
    »Ja, Padre.«
    »Du warst äußerst hilfreich, mein Sohn«, sagte Padre Salvador, dann streckte er die Hand aus, um Jurado in die Höhe zu ziehen. Dankbar ließ Jurado sich helfen, und erst in der allerletzten Sekunde sah er das Messer in der Hand des Priesters.
    Padre Salvador verzog das Gesicht, als er die Klinge quer durch die Kehle seines Opfers zog. Das war schwerer, als er gedacht hatte, und er stieß ein Grunzen aus, als er durch Kehlkopf, Adern und Muskeln schnitt.
    Der Zuhälter brach zusammen und gab ein Gurgeln von sich. Padre Salvador hielt Jurado fest, während er starb. Es war eine riesige Sauerei, doch auf Padre Salvadors schwarzer Soutane würde das Blut nicht zu sehen sein. Etwas Blut sickerte durch die Bodenbretter und tropfte in die Sattlerei, die den größten Teil des Erdgeschosses einnahm. Es dauerte über eine Minute, bis der Zuhälter gestorben war, und die ganze Zeit über triefte Blut hindurch, doch schließlich war Jurado tot, und Padre Salvador schlug ein Kreuz über dem Gesicht des Toten und sprach ein kurzes Gebet für dessen Seele. Anschließend steckte er das Messer wieder weg, wischte sich die Hände am Mantel der Leiche ab und ging zum Sekretär zurück.
    In einer der Schubladen fand er einen großen Stapel Geld. Er steckte die zusammengefalteten Scheine in seinen linken Stiefel und nahm dann die Briefe an sich. Er verstaute sie in einem Kissenbezug und steckte sie in seine Soutane, damit sie trocken blieben. Schließlich goss er sich noch ein Glas Sherry aus einer Karaffe ein, und während er daran nippte, dachte er an das Mädchen, an das die Briefe adressiert waren. Er wusste, dass sie nur zwei Straßen von hier entfernt lebte, und sie hatte immer noch sechs Briefe, doch er besaß fünfzehn. Das waren mehr als genug, entschied er. Außerdem war das Mädchen mit ziemlicher Sicherheit nicht daheim, sondern bei einem Freier in einem der prachtvolleren Schlafgemächer von Cadiz.
    Padre Salvador blies die Kerze aus und trat wieder in die Nacht hinaus, wo sich die Wellen am Rand der Stadt brachen und die großen

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