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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sich auf eine weiß überkuppelte Kapelle mit etwas wie einem Altar am hinteren Ende. Darüber hing - ein sehr altes Mosaik - ein Bild der Gesegneten Cassilda mit einer Sternenblume in der Hand. Eine Nische in einer der Wände war wieder mit einem zitternden Regenbogen verhüllt, aber als ich näher herantrat, spürte ich einen stechenden Schmerz. Also war dieser Platz für Comyn gesperrt … Jetzt würden wir sehen, ob Kathie diese gesicherten Gegenstände tatsächlich erreichen konnte. Callina streckte neugierig die Hände aus; sie zuckten von selbst zurück. Als habe sie meine Gedanken gehört - und vielleicht hatte sie das -, fragte Kathie: »Berührst du meinen Geist immer noch?«
»Ein bisschen.«
»Geh hinaus. Vollständig …«
Das hatte Sinn und Verstand. Wenn das Kraftfeld darauf eingestellt war, die Comyn abzuweisen, musste die leiseste Berührung meiner Gedanken Kathie in Gefahr bringen. Ich zog mich völlig zurück, und sie ging schnell auf den Regenbogen zu und hindurch.
Kathie verschwand in einem Strudel sich verdunkelnden Nebels. Dann schoss eine Flamme bis zur Decke hoch - ich wollte Kathie zurufen, sie brauche keine Angst zu haben, es sei nur ein Trick … eine Illusion. Aber nicht einmal meine Stimme würde durch das Kraftfeld dringen. Als undeutliche Silhouette bewegte Kathie sich durch das Feuer; vielleicht wusste sie gar nicht, dass es da war.
Dann hallte ein Donnerschlag durch die Kapelle und erschütterte den Fußboden wie ein Erdbeben. Kathie kam aus dem Regenbogen. In der Hand hielt sie ein Schwert.
Also war Aldones’ Schwert doch ein richtiges Schwert, lang und schimmernd und tödlich und so fein getempert, dass mein eigenes dagegen wie das Bleispielzeug eines Kindes aussah. Auf dem Heft funkelten durch eine dünne Schicht isolierender Seide blaue Edelsteine.
Es war Sharras Schwert so ähnlich, dass mich ein Schauder überlief. Aber das Sharra-Schwert schien jetzt ein minderwertiges Stück Schmiedekunst zu sein, eine nichts sagende Kopie des herrlichen Dings, das ich betrachtete. Es steckte in einer Scheide von feinem, gefärbtem Leder, über das sich mit dünnem Kupferdraht gestickte Worte hinzogen.
»Was heißt das?«, fragte Kathie, und ich beugte mich vor, um die Schrift zu lesen. Doch es war ein so alter Dialekt der Casta, dass auch ich ihn nicht verstand. Callina warf einen Blick darauf und übersetzte:
Dieses Schwert soll nur gezogen werden, wenn für die Kinder Hasturs alles andere zu Ende ist, und dann wird das, was entfesselt war, gebunden werden.
Ja, auf die eine oder andere Art war die Welt, die wir gekannt hatten, zu Ende, und Sharra war entfesselt. Aber ich würde es nicht wagen, das Schwert aus der Scheide zu ziehen. Ich dachte daran, was mit Linnell geschehen war, als man sie mit ihrem Duplikat konfrontierte, und ich … ich trug das Siegel der Sharra-Matrix, und ich war überzeugt, dass ich immer noch nicht völlig frei von ihr war.
Jetzt hatten wir Aldones’ Schwert, aber ich wusste nicht, wie es benutzt werden konnte. Das, was entfesselt war, wird gebunden. Doch wie?
Ein nicht unangenehmer Energiestrom floss meinen Arm hoch, als wünsche sich das Schwert, gezogen zu werden, aus seiner Scheide zu springen …
»Nein«, warnte Callina. Ich entspannte mich, stieß den angehaltenen Atem aus, schob das Schwert zurück in das Leder. Ich hatte es nur ein paar Zoll hervorgezogen.
»Ich werde es nehmen«, sagte sie, und ich seufzte vor Erleichterung. Callina war Bewahrerin; sie wusste mit fremden Matrices umzugehen. Und während das Sharra-Schwert ein Versteck für eine große und mächtige Matrix darstellte, war das Schwert Aldones’ - das war mir klar, obwohl ich nicht wusste, woher diese Kenntnis stammte - selbst eine Matrix und gefährlich. Wenn Callina sich der Gefahr gewachsen fühlte, würde ich nicht mit ihr darüber diskutieren.
»Das war’s«, sagte ich. »Machen wir, dass wir hier wegkommen.«
Das letzte Sonnenlicht verblasste, als wir aus der rhu fead traten. Die Frauen gingen vor mir; jetzt brauchte ich Kathie nicht mehr zu schützen. Der Schleier verwehrte Menschen, die nicht von Comyn-Blut waren, in die Kapelle zu gelangen. Aber meine Vorfahren im Zeitalter des Chaos waren überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen, irgendwen am Hinausgehen zu hindern. Ich blieb etwas zurück. Gar zu gern hätte ich die seltsamen Dinge hier erkundet.
Kathie schrie auf, und ich sah das ersterbende Sonnenlicht auf Stahl glitzern. Zwei Gestalten hoben sich dunkel vor dem Licht ab

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