Sharras Exil
Kompromiss geschlossen werden, wonach er Armida oder die Einkünfte des Guts oder beides für die Dauer seines Lebens behält, aber …«
»Ich vermute, du möchtest Gabriel an seinen Platz stellen«, sagte Regis. »Das Lied habe ich bereits von Großvater gehört. Ich hätte nicht gedacht, dass auch du es singen würdest!«
»Da Marius tot ist, wäre das doch eine vernünftige Lösung, oder? Ich möchte das Alton-Erbe auch nicht in Hastur-Händen sehen. Es gibt jedoch tatsächlich ein Alton-Kind. Wenn es in einer guten, loyalen Domäne aufgezogen wird – vielleicht sogar in der Obhut von Prinz Derik und Linnell –, könnte man auf dieses Kind die Hoffnung setzen, dass es die Ehre der Alton-Domäne wiederherstellt.«
»Ein Kind von Marius? Oder von Kennard?«
»Ich würde es vorziehen, gar nichts darüber zu sagen, bis alles arrangiert ist«, wich Dyan aus. »Aber ich gebe euch mein Ehrenwort, das Kind ist ein Alton mit potenziellem Laran . Regis, du bist Lews Freund. Kannst du ihn nicht überreden, von seinem hohen Ross herunterzukommen und für die Zusicherung, dass ihm Armida zeit seines Lebens gehören soll, auf die Domäne zu verzichten? Was hältst du von diesem Plan?«
Er stinkt zum Himmel , dachte Regis, doch mühte er sich, das auf diplomatische Weise auszudrücken. »Warum willst du die Entscheidung nicht Lew überlassen? Er ist nie ehrgeizig gewesen, und wenn dies Kind ein Alton ist, mag er durchaus zustimmen, es zu adoptieren und als seinen Erben zu designieren.«
»Lew ist verdammt zu viel Terraner«, stellte Dyan fest. »Er hat jahrelang im Imperium gelebt. Ich würde jetzt kein Vertrauen mehr darauf setzen, dass er einen Comyn-Erben erziehen kann.«
»Verwandter«, begann Danilo in der allerförmlichsten Art, doch dann hielt er inne und ging unruhig zum Fenster hinüber. Regis und Danilo standen in leichtem Rapport, und Regis sah durch die Augen seines Freundes den hohen Bergpass oberhalb von Thendara und die verstreuten Wachfeuer von Beltrans Armee. Plötzlich fuhr Danilo herum und sagte zornig zu Dyan: »Du tust so, als habest du wegen seiner terranischen Erziehung und wegen Sharra Angst vor Lew! Hast du vergessen, dass auch Beltran, der da draußen lagert, an der Sharra-Rebellion beteiligt war? Und das ist der Mann, den du mit allen Rechten unter die Comyn aufnehmen lassen willst!«
»Beltran hat sich die Lebensaufgabe gestellt, die Taten seines Vaters wieder gutzumachen. Kermiac war ein terranischer Lakai, aber sobald Beltran Lord Aldaran wurde, wies er diese Verbindung von sich …«
»Und ebenso Ehre, Anstand und die Gesetze der Gastfreundschaft«, fiel Danilo wütend ein. »Ihr wart nicht dabei, Sir, als er das letzte Mal am Werk war! Ich habe Caer Donn brennen gesehen!«
Dyan zuckte leicht die Schultern. »Eine terranische Stadt. Wie schade, dass er nicht eine oder zwei weitere verbrannt hat, wenn er schon einmal dabei war! Verstehst du denn nicht, Beltran kann Sharra gegen die Terraner einsetzen. Dadurch gewinnen wir die Oberhand, wenn sie sich auf unserer Welt weitere Übergriffe erlauben.«
Regis und Danilo sahen ihn entsetzt an. Schließlich erklärte Regis: »Verwandter, ich glaube, du sprichst so, weil du nicht viel über Sharra weißt. Sie kann nicht auf diese Weise gezähmt und als Waffe benutzt werden …«
»Wir brauchten sie gar nicht zu benutzen«, entgegnete Dyan. »Auch die Terraner erinnern sich an Caer Donn und den Brand des dortigen Raumhafens. Die Drohung wäre genug.«
Warum sollen wir eine solche Drohung gegen die Terraner aussprechen? Wir leben auf der gleichen Welt! Wir können sie nicht vernichten, ohne uns selbst umzubringen!
Dyan fragte zornig: »Hast auch du dich vom Imperium verführen lassen, Regis? Nie hätte ich gedacht, den Tag zu erleben, an dem ein Hastur an Verrat denkt!«
»Das, was du sagst, ist in meinen Augen schlimmer als Verrat, Dyan.« Regis kämpfte um Selbstbeherrschung. »Ich kann es nicht glauben, dass du es tun willst, für das du Lew verurteilst. Willst du tatsächlich einen Kompromiss mit Beltran schließen, um all diese alten Schrecken aus dem Zeitalter des Chaos zurückzuholen? Ich kenne Beltran. Du kennst ihn nicht.«
»Wirklich nicht?« Dyans Augen glitzerten seltsam.
»Wenn du ihn kennst und trotzdem für dies Bündnis eintrittst …«
Dyan unterbrach ihn scharf. »Um was es jetzt geht, ist das Überleben der Comyn – das weißt du. Wir brauchen eine starke Gemeinschaft, fest verbündet gegen jene, die uns den Terranern
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