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Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Titel: Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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derzeitigen Wohnsitz herausgefunden? Haben Sie mich vielleicht in jener Nacht gesehen, als Sie dem Sträfling hinterher waren und ich unvorsichtigerweise im Mondlicht stand?«
    »Ja, da habe ich Sie gesehen.«
    »Und dann haben Sie alle Hütten abgesucht, bis Sie auf diese hier gestoßen sind?«
    »Nein, man hat Ihren Jungen beobachtet, und das gab mir den Hinweis, wo ich suchen mußte.«
    »Das war ohne Zweifel der alte Herr mit seinem Teleskop. Ich konnte zunächst nicht herausfinden, was das war, als die Linse im Sonnenlicht aufblitzte.«
    Er stand auf und warf einen Blick in die Hütte. »Ah, ich sehe, daß Cartwright mir frischen Proviant gebracht hat. Was soll dieser Zettel? Sie sind also in Coombe Tracey gewesen, ja?«
    »Ja.«
    »Um Mrs. Laura Lyons zu besuchen?«
    »Ganz recht.«
    »Bravo! Unsere Nachforschungen sind offenbar parallel gelaufen. Wenn wir jetzt die Ergebnisse
    zusammenfügen, werden wir wohl einen ziemlich vollständigen Überblick über den Fall bekommen.«
    »Na, ich bin von Herzen froh, daß Sie hier sind, wirklich. Das Rätselhafte an diesem Fall — man tappt ja ständig im Dunkeln — und die Verantwortung waren auf die Dauer ein bißchen viel für meine Nerven.
    Aber um Himmelswillen, wie kommt es, daß Sie hier sind, und was haben Sie hier gemacht? Ich dachte, Sie säßen in der Baker Street und wären mit Ihrem Erpressungsfall beschäftigt.«
    »Das sollten Sie auch glauben.«
    »Dann haben Sie mich nur für Ihre Zwecke benutzt und doch kein Vertrauen zu mir gehabt!« rief ich erbittert aus. »Ich glaube, daß ich von Ihrer Seite Besseres verdient habe, Holmes.«
    »Mein lieber Freund, Sie sind für mich äußerst wertvoll gewesen, bei diesem Fall und vielen anderen Fällen. Ich bitte Sie, vergeben Sie mir, wenn es so aussah, als hätte ich versucht, Ihnen einen Streich zu spielen. In Wahrheit habe ich auch in Ihrem Interesse gehandelt. Denn nach meiner Einschätzung
    befanden Sie sich in großer Gefahr. Das hat mich veranlaßt herzukommen, um die Sache selbst in
    Augenschein zu nehmen. Gesetzt den Fall, ich hätte mich bei Sir Henry und Ihnen einlogiert, so hätte ich von dem gleichen Standort die gleiche Aussicht gehabt wie Sie. Unsere Gegner sind sehr ernst zu nehmen, und meine Anwesenheit hätte sie gewarnt, auf der Hut zu sein. Wie die Dinge aber nun stehen, war es mir möglich, mich frei zu bewegen, wie ich es nicht hätte tun können, wenn ich im Schloß gelebt hätte. Außer-dem bleibe ich in der ganzen Angelegenheit der unbekannte Faktor und kann mich im
    kritischen Augenblick mit meinem ganzen Gewicht in die Bresche werfen.«
    »Aber warum ließen Sie mich im Dunkeln?«
    »Es hätte für uns keinen Vorteil bedeutet, wenn Sie es gewußt hätten, aber möglicherweise hätte Ihr Wissen zu meiner Entdeckung geführt. Sie hätten mir bestimmt etwas erzählen wollen, oder Sie hätten in Ihrer Freundlichkeit mir das eine oder andere zu meiner Bequemlichkeit herausgebracht. Damit hätten wir unnötig viel riskiert. Ich habe Cartwright mitgenommen — Sie erinnern sich doch an den kleinen Kerl vom Expreß-Dienst? Er hat meine bescheidenen Wünsche erfüllt: einen Laib Brot und einen sauberen Kragen. Was braucht der Mensch noch mehr? Außerdem hatte ich an ihm ein Extrapaar Augen, das auf sehr flinken Füßen umherlief, und das war beides für mich sehr wertvoll.«
    »Dann habe ich alle meine Bericht umsonst geschrieben!« -Meine Stimme zitterte, als ich an all die Mühe dachte, die ich mir damit gemacht hatte, und wie stolz ich darauf gewesen war.
    Holmes zog ein Päckchen Papiere aus der Tasche.
    »Hier sind Ihre Berichte, lieber Freund, und alle sorgfältig gelesen, das versichere ich Ihnen. Ich hatte das alles bestens organisiert, so daß sie nur mit einem Tag Verspätung hier ankamen. Ich muß Ihnen ein ganz großes Kompliment machen: Sie haben bei diesem außerordentlich schwierigen Fall Einsatzbereitschaft und Intelligenz bewiesen.«
    Ich war verletzt gewesen, weil er mich so an der Nase herumgeführt hatte, aber die warme Herzlichkeit, mit der Holmes sein Kompliment vorbrachte, verscheuchte meinen Ärger. Auch fühlte ich, daß er im Grunde recht hatte. Um den Erfolg unserer Arbeit nicht zu gefährden, war es wohl wirklich das beste gewesen, daß ich von seinem Hiersein auf dem Moor nichts gewußt hatte.
    »So ist es besser!« sagte er, als er den Schatten aus meinem Gesicht verschwinden sah. »Und nun erzählen Sie mir, was Ihr Besuch bei Mrs. Laura Lyons ergeben hat. Es war

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