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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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Stirn. Empirisch? Meinte er vielleicht imperativ? Zwingend?
    »Ich verstehe.« Diamond kehrte zum Studium des fünfundsiebzig Seiten langen Berichts zurück.
    Voller Unbehagen ob des Schweigens setzte der Araber hastig hinzu: »Ich möchte ja nicht neugierig sein, Mr. Starr, aber es gibt da etwas, das ich nicht verstehe.«
    »Schießen Sie los, Kumpel.«
    »Warum haben wir bei dieser Aktion Asiaten eingesetzt?«
    »Was? Ach so! Nun, Sie werden sich erinnern, dass wir übereinkamen, es solle so aussehen, als hätten Ihre eigenen Leute den Überfall inszeniert. Aber wir haben keine Araber in der Organisation, und die Jungens, die wir in der Reitschule ausbilden, werden mit solchen Situationen noch nicht fertig.« Starr hielt es für taktlos, hinzuzufügen, dass sie mit ihren angeborenen Unzulänglichkeiten wahrscheinlich niemals damit fertigwerden würden. »Aber Ihre Leute vom Schwarzen September haben bei den Operationen der japanischen Roten Armee mitgemacht … und Japaner haben wir.«
    Der Araber krauste verwirrt die Stirn. »Wollen Sie etwa behaupten, dass diese Japaner Ihre eigenen Leute waren?«
    »Sie sagen es. Zwei Nisei-Agenten von der CIA Hawaii. Und zwar gute. Wirklich schade, dass wir sie exterminieren mussten, aber ihr Tod verleiht Ihrem sonst etwas dürftigen und wenig überzeugenden Bericht den Anschein der Wahrscheinlichkeit. Die Kugeln, die man aus ihnen rausholen wird, stammen aus einer Beretta, und die einheimischen Polizisten werden das Lob für ihre Eliminierung einstreichen. Die Papiere, die sie bei sich tragen, werden sie als Mitglieder der Roten Armee ausweisen, die ihren arabischen Brüdern in eurem sogenannten niemals ruhenden Kampf gegen die kapitalistischen Was-weiß-ichs zur Seite standen.«
    »Ihre eigenen Leute?«, wiederholte der Araber verblüfft.
    »Keine Angst. Papiere, Kleidung, sogar die Essensreste, die man in ihrem Magen finden wird … alles echt japanisch. Tatsächlich sind sie nur zwei Stunden vor dem hit – oder slap, wie wir derlei Aktionen manchmal nennen – von Tokio herübergeflogen.«
    Die Augen des Arabers leuchteten vor Bewunderung. Dies war genau die Art Organisation, die zu studieren ihn sein Onkel – und Präsident – in die Vereinigten Staaten geschickt hatte, mit dem Ziel, zu Hause eine ähnliche aufzubauen und damit ihre Abhängigkeit von den neu gewonnenen Verbündeten zu beenden. »Aber Ihre japanischen Agenten haben doch sicher nicht gewusst, dass sie … Wie nannten Sie das doch gleich?«
    »Maximal degradiert werden sollten? Nein, das haben sie nicht gewusst. Es gibt eine Faustregel in unserer Arbeit: Die Aktiven sollen nicht mehr erfahren, als sie unbedingt wissen müssen, um ihren Auftrag auszuführen. Es waren gute Agenten, gewiss, doch wenn sie gewusst hätten, was ihnen bevorsteht, so hätte das ihrer Begeisterung möglicherweise Abbruch getan, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Diamond fuhr fort zu lesen; sein vertikal wandernder Blick eilte der verbindenden und analysierenden Tätigkeit seines Verstandes voraus, der die Daten in einer Weise aufnahm, sortierte und prüfte, die man am besten als intellektuelles peripheres Sehen beschreiben könnte. Sobald eine Information nicht zu den vorherigen passte oder falsch klang, hielt er inne, kehrte zurück und fahndete nach dem Anstoß erregenden Detail.
    Als er auf der letzten Seite angekommen war, begann seine innere Alarmglocke zu schrillen. Er hielt inne, kehrte zur vorhergehenden Seite zurück und las konzentriert – diesmal horizontal. Seine Kinnmuskeln spielten. Er hob den Blick und tat etwas für ihn Charakteristisches: Er hielt den Atem an.
    Der Erste Assistent blickte auf. Er kannte das Zeichen. Es gab Ärger.
    Mit einem tiefen Seufzer reichte ihm Diamond den Bericht zurück. Ehe er das Problem nicht genau überprüft hatte, wollte er den arabischen Beobachter nicht informieren. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es unklug und sinnlos ist, Arabern unnötige Informationen zu geben. Sie sind eine Belastung, die von diesen Leuten mit nicht sehr großem Anstand getragen wird.
    »Nun?«, erkundigte er sich, indem er den Kopf ein wenig nach hinten wandte. »Sind Sie zufrieden, Mr. Haman?«
    Sekundenlang reagierte der Araber nicht auf seinen Decknamen; dann zuckte er zusammen und kicherte. »Ach so, ja. Nun, sagen wir, dass mich das Beweismaterial Ihres Films beeindruckt hat.«
    »Sie meinen, beeindruckt, aber nicht zufriedengestellt?«
    Der Araber zog den Hals ein, legte den Kopf schräg, hob

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