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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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er ins Zimmer kam; damit, daß er seinen Vater am Küchentisch mit einem Stapel Zeitungen überraschte und einem Stoß brauner Umschläge, die alle, soweit Danny es sehen konnte, an verschiedene Firmen adressiert waren.
    Ohne groß darüber nachzudenken, wußte Danny, daß seine Eltern ihn von einer Menge Dinge ausschlossen, die um ihn herum vorgingen. Er war jedoch zu beschäftigt mit sich selbst - und mit Nicky — , um sich deshalb Gedanken zu machen.
    In letzter Zeit kam mehr Post für seinen Vater als vorher. Und oft war der Vater zu den unmöglichsten Zeiten daheim und trug seinen besten Anzug. Danny hatte das alles beobachtet, während er in Gedanken bei Nicky war oder bei der Hochzeit. Jetzt war die Hochzeit vorbei, doch das merkwürdige Verhalten ging weiter, und langsam wunderte sich Danny darüber.
    Er stieg hinauf zu Alices ehemaligem Zimmer, das nun bis auf das Bett und die Kommode leer war. Er versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, mit Nicky verheiratet zu sein und eine Wohnung einzurichten. Ein klares Bild davon konnte er sich nicht machen. Wie man sich wohl fühlte, wenn man mit jemandem ein Bett teilen mußte? Mal angenommen, man merkte, daß man es unerträglich fand, zusammengekrümmt in einer Betthälfte zu schlafen? Danny streckte beim Schlafen Arme und Beine weit von sich. Es mußte schon ein sehr großes Bett sein, wenn Nicky auch noch Platz darin haben sollte. Ungefähr drei Meter breit. Und was geschah, wenn man nicht einschlafen konnte und sich im Bett herumwälzte und sie wach hielt? Oder wenn man noch lesen wollte? Und was trug man in so einem Ehebett? Einen Schlafanzug? Danny hatte noch nie einen getragen. Und wie, um alles in der Welt, schaffte man es, sich vor den Augen eines anderen auszuziehen, ohne rot zu werden? Im Dunkeln?
    »Ich werde jemanden fragen müssen«, sagte er zu dem leeren Zimmer. »Ich werde Alice fragen müssen. Solche Sachen muß man wissen.«
    Er fragte sich, ob es wohl schwarze Teppichfliesen gab.
    Er hörte, wie die Haustür auf- und wieder zuging.
    Mochte er schwarz überhaupt, oder hatte er sich so daran gewöhnt, das zu tun, was Nicky sagte, daß er schon gar nicht mehr darüber nachdachte?
    Er wußte sofort, daß seine Mutter keine gute Laune hatte. Wenn sie gute Laune hatte, rief sie: »Juhu! Ist jemand hi-ier?« wobei sie das »Hier« über zwei Silben ausdehnte. War sie in schlechter Laune, rief sie nur: »Bist du da?«
    »Bist du da?« hatte Mutter von unten gerufen. »Ja«, rief er zurück. Er schloß die Tür zu Alices Zimmer und ging zur Treppe. War das der richtige Zeitpunkt, um nach schwarzer Wandfarbe zu fragen? Entschlossen stieg er nach unten.
    »Ich möchte eine Tasse Tee. Du hast bestimmt nicht abgewaschen, oder?«
    »Ich bin auch erst vor fünf Minuten gekommen«, rechtfertigte sich Danny und ging mit der Mutter in die Küche.
    Sie warf ihren Mantel über einen Stuhl.
    »Nicky geht nach Frankreich«, sagte er. »Für drei Wochen«, fügte er betont hinzu. Er brauchte Mitgefühl.
    »Ach ja?«
    »Ja. Drei Wochen.«
    »Schön, wenn man sich das leisten kann. Meine Güte, schau dir mal die Teller hier an. Wenn ihr sie wenigstens kurz unters Wasser halten würdet. Hier, das warst du. Die Frühstücksflocken kleben alle unten drin. Könntest du nicht wenigstens Wasser drüber laufen lassen? Ist das zuviel verlangt?«
    »Ich hab’s vergessen. Sie fahren morgen, ganz früh.«
    »Und schau dir die Pfanne an! Wie schaffst du es nur, daß immer alles anbrennt? In diesen Pfannen kann eigentlich gar nichts anbrennen. Was ist es? Rührei? Schau es dir an.«
    »Ich mach’s schon«, sagte Danny. »Ich war fast schon dabei.« Er stellte sich neben sie. »Hast du einen guten Tag gehabt?« fragte er vorsichtig. Mutter arbeitete halbtags in einem Büro. Er hatte sich nie darum gekümmert, was sie dort tat. Irgend etwas Langweiliges. Jede Arbeit war langweilig, soviel wußte er schon.
    Sie sah ihn an, als habe er etwas unglaublich Dummes gesagt.
    Sie lehnte am Küchentresen und starrte hinaus in ihren langweiligen kleinen Garten. Er drehte den Wasserhahn auf und spritzte Spülmittel auf das Geschirr. Es kam ihm immer noch unpassend vor, daß er fast einen halben Kopf größer war als sie. Er wußte nicht, wie es passiert war. Eines Tages, so schien es, war sie plötzlich geschrumpft. »Kann ich Alices Zimmer neu streichen?«
    »Was?« fragte sie gedankenverloren zurück. Sicher war sie meilenweit weg.
    »Ich brauche nur ein bißchen Farbe, nichts Teures.« Er

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