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Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher

Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher

Titel: Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Kraus
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er stirbt. Darüber wundern sich die Tiere bestimmt; aber sie haben viel Geduld mit uns, vielleicht mehr als wir mit ihnen.
    „Wo ist Charly Flick?“ lallte Onkelchen. „In sicherem Gewahrsam“, sagte der Inspektor.
    „Wer hat ihn geschnappt!“
    „Ihr Neffe Sigi Wulle!“
    „Wie?“
    „Indianisch“, sagte ich.
    „Wie geht das?“
    „Mit List und Tücke!“

Kapitel 19

    U nd es hat sich gezeigt, daß dieser Charly Flick, der in Wirklichkeit Karl Müller heißt, nicht etwa bloß ein kleiner Gauner ist, der mal eine strafbare Handlung begangen hat. Es handelte sich vielmehr um einen Verbrecher, der im ganzen Land und in vielerlei Gestalt sein Unwesen trieb, so daß wir von der Polizei an eine ganze Bande glaubten. Dabei hat er die Ersparnisse vieler Familien geraubt und eine Reihe von Personen, meist Kinder und alte Leute, zum Teil schwer verletzt. Eine ältere Dame ist sogar an den Folgen der ihr zugefügten Schläge auf den Kopf gestorben.“
    Der Kriminalinspektor S. Vark , neben dem ich stand, legte mir seine Hand auf die Schulter und guckte mich mit einem süßen Lächeln von der Seite an, bevor er tief Luft einzog und seine Rede weiterredete.
    „Diesem Jungen, unserem tapferen Sigi Wulle, verdanken wir die Ergreifung des Täters und auch dessen Komplizin, die das geraubte Geld verwaltete, so daß es an die bestohlenen Leute zum größten Teil zurückgegeben werden kann. Er hat nicht nur seinen Mut bewiesen, sondern auch Schläue und Geistesgegenwart, und wenn er manchmal auch ein waschechter Lausbub ist, so muß man darüber hinwegsehn, weil das Gute bei weitem überwiegt. Ich danke ihm im Namen der Polizeibehörde und auch der Opfer des abscheulichen Bösewichts dafür, daß er sich so für die Gerechtigkeit eingesetzt hat. Deshalb soll unser verwegener und furchtloser Sigi Wulle leben...“
    „...hoch, hoch, hoch!“ schrien alle und klatschten, die sich in der Wohnung von Onkel Edi und Patin Berta drängten. Die Blitzlichter von Pressefotografen flackerten grell, eine Fernsehkamera surrte, weil sie mich in der nächsten Tagesschau vorstellen wollten, was mir ziemlich peinlich war, denn ich trug noch Mädchenkleider, weil sich meine im Hotel befanden und mir die Hosen von Onkel Edi nicht paßten .

    „Außerdem kriegt unser Sigi Wulle eine hohe Belohnung, die er sich erkämpft hat!“ rief der Inspektor S. Vark und klopfte mir dauernd auf meinen Rücken. Bis ich ihm sagte, daß ich auch einen guten Schlag habe, worauf die Leute schallend lachten und der Kriminalbeamte auch. Dann begann die Party, die eine Kombination von einer Geburtstags- und Siegesfeier war. Alle schüttelten mir die Hand, um zu gratulieren, und jeder wollte wissen, wie ich es geschafft hatte, den Charly ausfindig zu machen und zu schnappen.
    „Es war alles nur Glück“, sagte ich.
    „Welch ein bescheidener Junge!“ lobte mich eine Dame und streichelte meine Haare.
    „Wenn es nur mehr davon gäbe!“ seufzte ein Herr mit einem grauen Bart, der unheimlich schlau aussah.
    Ich sagte nichts dazu, denn es gefiel mir gar nicht, daß jeder an mir herumtätschelte und mir Komplimente machte. Auf einmal fanden mich alle schrecklich nett, während ich in der zurückliegenden Zeit von den meisten Erwachsenen gehänselt und gepiesackt worden war. Man wird also nicht für seine Anstrengungen gelobt, sondern weil man gerade Glück hat. Ist das etwa gerecht?
    Nein. Deshalb aß ich von dem kalten Büffet, das meine Patin in aller Eile bestellt hatte und das viele feine Häppchen enthielt, bis ich satt war. Auch meinem Strups ließ ich etliches zukommen, was er mit Behagen verzehrte. Dann sagte ich, daß ich müde sei und meine Ruhe haben möchte.
    Da meinten sie, daß man wenigstens noch ein Erinnerungsfoto knipsen sollte. Also stellte ich mich wieder auf, und neben mich traten Onkel Edi und der wackere Schwabe Schorsch Schrull , die beide weiße Verbände um die Köpfe gewickelt hatten und mir eine Hand auf die Schulter legten, sowie Patin Berta und Hedwig Schrull . Hinter mir erhob sich Herr Vark in einer amtlichen Stellung, während mein Meerschweinchen auf meinem Arm hockte, verwundert in die Lichter blinzelte und sich weiß Gott was dabei dachte; vielleicht, daß die Erwachsenen spaßig sind, weil sie jetzt Beifall für einen Lausbuben klatschen, den sie sonst ausschimpfen.
    Dann ging ich ins Gästezimmer und schlüpfte mit Strups ins Bett. Als ich lag, mußte ich noch meine Backen hinhalten, auf die Patin Berta und Frau Schrull

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