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Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher

Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher

Titel: Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Kraus
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damit kein Glück. Wir wanderten hinter ihm her, beobachteten ihn aus Eingängen heraus oder durch parkende Autos hindurch und langweilten uns schrecklich dabei.
    Nach einer Stunde fragte ich die Patin, ob ich ein wenig ausruhen dürfe. Als sie nickte, setzte ich mich auf die Stufe einer Treppe und streckte meine Beine übers Trottoir. Dabei überlegte ich, ob es einen Wert hatte, vielleicht tagelang hinter dem Räuber herzuschleichen. Das war wohl eine sichere Methode, aber gewiß nicht die beste. Da stolperte ein Greis über meine Füße und fiel fast auf die Nase.

    Ich ging zu ihm hin und sagte, daß es mir leid täte und ich es nicht extra gemacht hätte. Er war nicht böse, sondern klopfte mir auf die Schulter und meinte, wenn ich ihn nicht erkenne, sei seine Maskerade wohl perfekt. Es handelte sich nämlich um Onkel Eduard, der eine weiße Perücke, einen weißen Bart, eine gefärbte Brille und schwarze altmodische Kleider trug und sich auf einen Spazierstock stützte.
    „Wie läuft’s?“ fragte er.
    „Schlecht“, sagte ich.
    „Wir müssen Geduld haben!“
    „Geduld ist gut“, sagte ich, „aber vielleicht gibt’s was Besseres.“
    „Was?“
    „Man sollte ihm eine Falle stellen!“
    „Wie?“
    „Ich bin gerade dabei, darüber nachzudenken.“
    „Denken wir zu dritt!“
    Wir überlegten lange, behielten aber Charly immer im Auge. Dann fiel mir ein, daß ich ihn in einem der Häuser erwarten und so tun müßte, als ob meine Eltern weggefahren wären, um ihn so zu einem Raub zu verleiten. Das wäre ein Beweis für seine verbrecherische Absicht. Die beiden Erwachsenen müßten im Hintergrund lauern, damit mir nichts passierte, und mithelfen, ihn zu überwältigen.
    „Ein bißchen riskant für dich, Sigi!“ meinte Onkelchen.
    „Nehm’ ich auf mich.“
    „Und noch eins: Wer stellt sein Haus für so was zur Verfügung?“
    Darin lag natürlich eine Schwierigkeit. Man kann verstehen, daß niemand eine Schlacht zwischen Gangstern und Detektiven in seinem Wohnzimmer haben möchte, es sei denn im Fernsehen. Es könnte dabei ja eine Vitrine zu Bruch gehen oderein Blutfleck in den Teppich geraten. Und wenn erst einer umkäme, was ja nicht unmöglich ist, hätte man einen Haufen Scherereien mit der Polizei. Vielleicht würde sein Geist nachts herumschweben, wo er umgebracht wurde, so daß man keine Ruhe mehr fände.
    Sonst war alles wie am Vortag. Die Leute schüttelten die Köpfe, wenn sie überhaupt öffneten, und der Charly drehte sich um und tappte zur nächsten Tür wie ein Wolf, der herumläuft und hinter jedem Busch schnuppert, bis er eine Beute erwischt, mit derer zufrieden sein kann...

Kapitel 16

    B ertalein !“
    „ Hedilein !“
    Die beiden Frauen, von denen jede mindestens zwei Zentner wog, begrüßten einander überschwenglich, nachdem Tante Berta erklärt hatte, daß die Marktfrau, die sie darstellte, Berta Brummer, verwitwete Fuchs, geborene Feiger war.

    Sie hatten damals in der Schule nebeneinander in der Bank gesessen, woran man sich als Erwachsener seltsamerweise gern erinnert, obwohl man als Kind nichts mehr verabscheut als diese Zeit. Dann wurden wir hineingebeten, und die Patin stellte mich als ihre Nichte vor, die auf dem Land lebt und manchmal zu Besuch in die Stadt kommt. Ich reichte ihr die Hand und machte einen Knicks dabei. Sie tätschelte mir die Backen und sagte, ich sei ein artiges, hübsches Ding.
    „In welche Schule gehst du?“ fragte sie. „Ins Gymnasium.“
    „Dann bist du ja eine emanzipierte Dame!“
    „O ja!“ piepste ich mit heller Stimme. Hedwig Schrull wollte noch viel mehr plappern; aber die Zeit war knapp, denn Charly war nicht weit, der von Onkel Eduard überwacht wurde. So rückte meine Patin gleich mit unserem Anliegen heraus, ob sie ihr Haus für ein halbes Stündchen zur Verfügung stellen wolle, damit ein abscheulicher Verbrecher überführt und geschnappt werden könne. Die Frau wurde immer nachdenklicher; doch nachdem sie uns so freundlich begrüßt hatte, war es für sie schwierig, einen Rückzieher zu machen. Deshalb fing sie von ihrem Mann an, der bestimmt etwas dagegen einzuwenden habe, denn ihr Schorsch sei ein friedlicher Mensch, der keiner Fliege etwas zuleide täte. „Ich kenne ihn gar nicht“, sagte Patin Berta. „Er stammt auch nicht von hier.“
    „Von wo?“
    „Er ist ein Schwabe.“
    „Dann hat er bestimmt Verständnis dafür“, beteuerte die Patin, „denn die Schwaben sind sehr rechtschaffen.“
    „Aber wenn etwas dabei

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