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Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher

Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher

Titel: Sigi Wulle 3 - Sigi Wulle und der Einbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Kraus
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einmalig schöne Waffe mit glänzender Klinge und einem Stiel, der nicht nur mit bunten Federn verziert, sondern auch mit silbernen Nägeln beschlagen war.
    „Na?“
    „Wirklich!“ sagte ich.
    „Ein echter indianischer Tomahawk, von einem Sioux-Schmied im Reservat von Oyaluhu gefertigt“, flüsterte er, „Und es liegen noch mehr kostbare Dinge in meiner Tasche, nich , zum Beispiel ein Häuptlingsschmuck aus echten Adlerfedern.“
    „Den würde ich gern sehen“, seufzte ich, „denn ich bin ein Häuptling der hiesigen Komantschen.“
    „Es ist ganz unverbindlich“, sagte er und drängte sich an mir vorüber ins Haus. „Du kannst deinen Eltern die Fotos zeigen, die ich dir dalasse, damit sie etwas zu deinem Geburtstag bestellen, nich .“
    Es war mir nicht wohl, als ich die Haustür hinter uns schloß, weil meine Eltern mir auf getragen hatten, keinen Fremden hereinzulassen; doch meine Neugier war zu groß, und außerdem war ich davon überzeugt, notfalls mit diesem zitternden Opa fertig zu werden, falls er so unverschämt sein sollte...
    „Hände hoch!“ zischte er, als auch die Kor ridortür ins Schloß gefallen war, und zielte mit einem Colt auf meinen Kopf, worauf ich zu Tod erschrak, was ich als erfahrene Rothaut jedoch nicht zeigte.

    Statt dessen sprang ich ihm gleich an die Gurgel, die ich allerdings nicht erreichte, denn plötzlich machte es päng... und ich verlor das Bewußtsein.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Wohnzimmerteppich und war gefesselt. Über mir stand der Schurke, dessen Hände nun gar nicht mehr zitterten und dessen Atem so ruhig war wie ein Sommerlüftchen, und grinste mich unverschämt an.
    „Der Häuptling der Komantschen möge entschuldigen!“ spottete er. „Aber ich war gezwungen, ihm eine mit dem Pistolenknauf über die Birne zu geben, nich .“
    „Ehrloser Kojote!“ knurrte ich.
    Dafür erhielt ich einen Fußtritt.
    „Was willst du?“ stöhnte ich.
    „Was werd’ ich schon wollen: Geld natürlich!“
    „Ich hab’ keines.“
    „Wer redet von dir“, sagte er und lachte. „Mich interessiert das Geld deiner Eltern. Wo liegt es?“
    „Weiß ich nicht.“
    „Sag’s schon! Hab’ nicht allzuviel Zeit, nich .“
    Ich schwieg.
    „Kriegst nur Scherereien, kleiner Häuptling!“
    „Egal!“
    „Mach dein Maul auf!“
    Ich biß die Zähne aufeinander und gab keinen Mucks von mir, als mir der widerliche Ganove einige Tritte in die Seite verabreichte, denn eine tapfere Rothaut zeigt bei einer solchen Gelegenheit ihren Mut. Außerdem wollte ich das sauer verdiente Geld meiner Eltern nicht herausrücken, nachdem ich schon so leichtsinnig gewesen war, den Schurken hereinzulassen. Dieser staunte über mein Verhalten und überlegte, wie er mich herumkriegen könnte, wobei er den Strups entdeckte, der sich unter der Sessellehne versteckt hatte. Grinsend grapschte er ihn und schlenkerte ihn durch die Luft.
    „Wem gehört dieses Viech?“
    „Mir.“
    „Wie heißt es?“
    Ich nannte seinen Namen.
    „Magst du diesen Strups?“
    „Ja.“
    „Und möchtest du, daß ich ihn an die Wand schmeiße?“ zischte er und holte aus.
    „Nein!“ schrie ich.
    „Dann spuck aus, Knabe, nich !“
    Ich sah ein, daß mir keine andere Wahl blieb, wenn ich Strups am Leben erhalten wollte, und gab deshalb nach.
    „Unser Geld...“
    „Na?“
    „... wird im Nachttisch meiner Eltern aufbewahrt.“
    „Warum nicht gleich so!“ lachte er.
    Dann begab er sich nach oben, um ihn auszurauben. Eine Weile noch tappte er durch die Wohnung, weil er vielleicht hoffte, andere Wertgegenstände zu finden; aber da hatte er Pech, denn wir sind keine reichen Leute und besitzen nur, was der Mensch für sein tägliches Leben braucht.

Kapitel 2

    I ch wälzte mich auf dem Boden hin und her und zerrte an den Fesseln; aber es war nichts zu machen, weil der Ganove anscheinend gute Erfahrungen mit dem Binden wehrloser Opfer hatte. Da mir die Haut wund wurde und zu bluten begann, hörte ich auf, heftige Bewegungen zu machen, und blieb still auf dem Rücken liegen. Schreien wollte ich nicht, denn die Nachbarn hätten dann noch Scheiben einschlagen oder die Haustür aufbrechen müssen, um mich zu befreien, und dann wäre der Schaden noch größer gewesen. Außerdem plärrt ein Komantsche nicht und macht sich nicht zum Gespött dämlich feixender Bleichgesichter.
    Die Katastrophe war sowieso perfekt, denn ich roch, daß Strups auf den Sessel gepinkelt hatte, von dem ich ihn nicht herablocken konnte, weil es

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