Sigma Force 02 - Feuermönche
Chaos, um hier noch weitere Dinge zu verstecken. Sie brachten den nächsten Hinweis an, vergruben alles und überließen es den Jahrhunderten, es wieder ans Licht zu bringen. «
» Wenn Sie Recht haben «, sagte Gray, » lässt sich der Zeitpunkt, da die Hinweise ausgebracht wurden, genau eingrenzen. Wir hatten bereits vermutet, dass sie im dreizehnten Jahrhundert lanciert wurden. Somit lagen wir nur wenige Jahre daneben. Es war im Jahr 1303. Im ersten Jahrzehnt des vierzehnten Jahrhunderts. «
» Hm … « Vigor schwamm näher an die Statue heran.
» Was ist? «
» Nur ein Gedanke. Im selben Jahrzehnt wurde der wahre Papst aus Rom verjagt und ging ins Exil nach Frankreich. In der Folgezeit herrschten in Rom die Gegenpäpste. «
» Und weiter? «
» Desgleichen wurden 1162 die Gebeine der Magi von Italien nach Deutschland gebracht, und auch da war der wahre Papst aus Rom verjagt worden, und ein Gegenpapst nahm den Papststuhl ein. «
Gray griff den Gedankengang auf. » Dann haben die Alchemisten ihre Schätze also immer dann versteckt, wenn das Papsttum in Gefahr war. «
» So scheint es jedenfalls. Das würde darauf hindeuten, dass die Gesellschaft der Magier enge Verbindungen zum Papst hatte. Vielleicht haben sich die Alchemisten in diesen turbulenten Zeiten ja den gnostischen Christen angeschlossen, Christen, die offen waren für die Suche nach geheimen Erkenntnissen. Den Thomaschristen. «
» Und die Geheimgesellschaft ist mit der orthodoxen Kirche verschmolzen? «
Vigor nickte im trüben Wasser. » Wenn die allgemeine Kirche bedroht war, dann auch die Geheimkirche. Deshalb versuchten sie sich abzusichern. Zuerst verlegten sie im zwölften Jahrhundert die Knochen ins sichere Deutschland. Und in den turbulenten Jahren des Exils versteckten sie den eigentlichen Kern ihres Wissens. «
» Selbst wenn das stimmen sollte, inwiefern hilft uns das bei der Suche nach Alexanders Grab? «, fragte Kat.
» So wie die Hinweise, die uns zum Grab des heiligen Petrus geführt haben, im Schoß des Katholizismus verborgen waren, könnten die hier hinterlegten Fingerzeige mit den Alexandermythen in Verbindung stehen. « Vigor streifte mit dem Handschuh über das Gesicht der Statue. » Warum hätte man den Eingang sonst mit einer Sphinx kennzeichnen sollen? «
» Die Rätselmeister der Griechen «, murmelte Gray.
» Die Ungeheuer, die jeden töteten, der keine Antwort au f i hre Fragen wusste «, sagte Vigor. » Vielleicht beinhaltet das Symbol ja eine Warnung. «
Während der Sand sich absenkte, musterte Gray das rätselhafte Gesicht der Sphinx. » Dann müssen wir das Rätsel woh l l ösen. «
1 2:32
Im Sinkflug über Alexandria
D er Privatjet vom Typ Gulfstream IV bekam vom Tower die Landeerlaubnis erteilt. Seichan lauschte durch die offene Cockpittür der Unterhaltung der Crew. Sie saß auf dem Sitz, welcher der Tür am nächsten war. Durch das Fenster zu ihrer Rechten fiel Sonnenschein.
Eine große Gestalt näherte sich ihr von links.
Raoul.
Während der Jet sich über dem tiefblauen Mittelmeer in eine Linkskurve legte und den Landeanflug begann, blickte sie unentwegt aus dem Fenster.
» Gibt es Nachrichten von unserem Kontaktmann am Boden? «, fragte Raoul mit schneidender Stimme.
Offenbar hatte er mitbekommen, dass sie telefoniert hatte. Sie betastete den Drachenanhänger der Halskette. » Sie sind noch im Wasser. Vielleicht haben Sie ja Glück, und die lösen das Rätsel für Sie. «
» Wir sind nicht auf sie angewiesen. « Raoul trat wieder zu seinen Leuten, darunter auch der wissenschaftliche Experte des Drachenordens.
Seichan hatte Dr. Alberto Menardi, den hoch geschätzten Bibliophilen aus dem Vatikan, bereits kennen gelernt. Er war schlank, hatte silbernes Haar, ein pockennarbiges Gesicht, dicke Lippen und schmale Augen. Er saß ganz hinten und kurierte seine gebrochene Nase aus. Seichan hatte ein Dossier über ihn gelesen. Er unterhielt enge Beziehungen zu einer gewissen kriminellen Vereinigung aus Sizilien. Offenbar konnte auch der Vatikan nicht verhindern, dass solche Elemente be i i hm Wurzeln schlugen. Andererseits musste sie ihm lassen, dass er über einen scharfen Verstand verfügte. Sein IQ lag drei Punkte über dem von Einstein.
Vor fünfzehn Jahren hatte Dr. Alberto Menardi anhand des Studiums von gnostischen Texten aus der Bibliothek des Drachenordens herausgefunden, wie sich mit Hilfe des Elektromagnetismus die Energie supraleitender Metalle freisetzen ließ. Er hatte das
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