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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mikrobeschleuniger nur mit einem
ebensolchen Beschleuniger für Antiteilchen koppeln muß, um …«
    Crest winkte ab.
    »Hören Sie auf!« rief er. »Und sagen Sie nicht immerfort nur! Wenn Sie Ihre Theorie in
der Praxis umsetzen können, haben Sie die ganze Physik revolutioniert.«
    Rhodan nickte leichthin. »Mag sein. Bis jetzt weiß ich nur eines: Um genügend Antiteilchen zu
bekommen, werde ich so viel Energie brauchen, daß ich zeitweise unsere Schutzschirme abschalten
muß.«
    Trotzdem riskierte er es. Die Zeit schien zu drängen. Der Strukturtaster
wiederholte in stets den gleichen Abständen das gleiche Programm.
    Aber wie lange reichte die Geduld des Unsterblichen noch? Bisher hatte er darauf Wert gelegt,
daß seine Kandidaten zur Bewältigung eines Problems nicht längere Zeit brauchten, als er dafür
angesetzt hatte.
    Wie lange hatte er die Zeit hier bemessen?
    Rhodan baute den Mikrobeschleuniger für Antiteilchen. Dazu brauchte er zwei Tage irdischer
Zeitrechnung.
    In diesen zwei Tagen registrierte die technische Überwachung viermal einen Leerlauf des einen
oder anderen Schutzfeldgenerators. Der Effekt dauerte niemals länger als zehn Sekunden, und da
jedermann darauf vorbereitet war, konnte die STARDUST vor Schaden behütet werden.
    Jedesmal nach einem solchen Leerlauf zeigten sich jedoch auf den Bildschirmen die
Lichtflecken, von denen Rhodan glaubte, daß sie einem übergeordneten Raum angehörten.
    Am dritten Tag nach dem Beginn der Arbeit wollte Rhodan seine Antiteilchen erzeugen. Der
Mikrobeschleuniger, den der Hypersender gewissermaßen als Schwingkreis verwendete, fungierte
gleichzeitig als Speicher. Eingeschossene Protonen wurden auf einer kreisförmigen Bahn über Jahre
hinaus bei der gleichen Energie erhalten.
    Im Prinzip würde Rhodan nur ein einziges Mal einen Strom von Antiteilchen brauchen und seinen
neuen Beschleuniger damit ebenfalls jahrelang betreiben können. Da Antiteilchen jedoch überaus
gerne mit Normalteilchen kombinierten und durch Verstrahlung ihrer Masse verlorengingen, würde
der Antibeschleuniger öfter ›aufgeladen‹ werden müssen.
    »Wenn er uns überhaupt Nutzen bringt …«, murmelte Rhodan nachdenklich dazu.
    Nahezu eine Stunde lang war die STARDUST II frei von jedem Schutzschirm außer dem, den die
Schwerkraft-Neutralisatoren erzeugten. Die Leistung des Antriebs wurde verringert, und das Schiff
verschaffte sich dadurch, daß es etwa fünfzig Meter tief in den weichen Untergrund absank, einen
etwas festeren Halt.
    Trotzdem war das Unternehmen kritisch. Der riesige Leib des Schiffes bot dem Sturm eine große
Angriffsfläche. Rhodan hatte alle Mann der Besatzung auf Posten geschickt und Anweisung gegeben,
daß sein Versuch sofort unterbrochen werden sollte, wenn das Schiff ernsthaft in Gefahr
geriet.
    Dann wartete er ab.
    Es war ein ungemütliches Warten. Die STARDUST, von jedem Schutzmantel befreit, schwankte wie
ein Dampfer im Sturm.
    Aber die Stunde verging, ohne daß das Schiff ernsthaften Schaden erlitt.
    Der zweite Mikrobeschleuniger war betriebsbereit. Rhodan und Crest bauten ihn in den
Strukturtaster ein und wußten, daß der neue Schwingkreis, mit dem alten gekoppelt, in der Lage
war, zirkulär polarisierte Gravitationsstrahlung zu empfangen und auch auszusenden und damit den
Wirkungsbereich des Geräts um eine Dimension erhöhte.
    »Wann ist die nächste Sendung fällig?« fragte Rhodan.
    »Noch zwei Minuten«, sagte Bull.
    Rhodan stand auf.
    Das Schott fuhr auf, und Thora kam herein. Ohne ein Wort zu sagen, setzte sie sich neben Crest
und wartete ebenfalls.
    »Jetzt müßte es kommen«, meinte Rhodan.
    Und es kam.
    Ein Lichtpunkt zuckte auf dem Schirm des Oszillographen, verlief und machte für den Bruchteil
einer Sekunde den Eindruck, als wolle er sich in das gleiche sinnlose Muster verirren, das er nun
schon hundertmal gezeichnet hatte.
    Aber dann überlegt er es sich anders. Eine Sinuslinie bildete sich aus und lief über den
Schirm. Sie flackerte einmal, zweimal, dann stand sie starr. Deutlich war die Modulation in
feinen, unregelmäßigen Höckern auf der Kurve zu erkennen.
    Die sechzehn Sekunden waren vorbei. Der Bildschirm erlosch. Rhodan starrte ihn an, als könne
er nicht glauben, was er gesehen hatte. Crest stand schwankend auf und kam auf Rhodan zu.
    »Es liegt mir nicht«, sagte er ernst, »große Worte zu machen, aber …«
    »Nachher!« unterbrach ihn Rhodan beinahe grob. Für Crest war es erschreckend zu

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