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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verschwanden darin. Dicht aufgeschlossen fuhr Bully ihnen
nach.
    Rhodan atmete auf, als er sah, daß der Desintegrator seine Bahn durch die gesamte Tiefe der
Wand hindurchgefressen hatte.
    Der Anblick jenseits der Felsbarriere war ermutigend. Eine verhältnismäßig glatte Ebene dehnte
sich vor den Raupenwagen bis an die Leistungsgrenze ihrer Scheinwerfer. Rechts und links erhoben
sich Hügel, weiter hinten schroffe Felskuppen, die weit in den schwarzen Himmel hineinstießen,
aber das Hochtal zwischen ihnen war so breit, daß eine ganze Kompanie von Raupenwagen bequem
nebeneinander hätte fahren können.
    Bulls Wagen schoß als letzter aus dem Spalt hervor. Rhodan ließ den Scheinwerfer kreisen und
suchte das Gelände ab. Es gab nichts zu sehen außer den beiden anderen Wagen und der felsigen
Einöde Gols. Keine Spur einer Gefahr.
    Nach den Angaben der Orter auf der STARDUST II war der Berg, dem die Suche galt,
zweihundertfünfzehn Kilometer vom Schiff entfernt. Wenn man dazu nahm, daß diese Angabe eine
Direktentfernung war und daß die Wagen nicht immer in der Lage sein würden, auf dem geraden Weg
zu fahren, konnte man schätzen, daß es wenigstens acht Stunden dauern würde, bis sie den Berg
erreicht hatten.
    Acht Stunden in der Nähe von leuchtenden Kugeln, die eine mächtige Methan-Sauerstoff-Explosion
gewissermaßen als Nachtisch zu betrachten schienen und die Energie der Explosion dazu
verwendeten, ihren Umfang zu vergrößern.
    Crest schien denselben Gedanken nachzuhängen.
    »Haben Sie die Kugel beachtet?« fragte er über Funk.
    »Natürlich«, antwortete Rhodan.
    »Was halten Sie davon?«
    »Ganz einfach. Die erste Explosion hat sie angelockt. Als sie kam, hatte sie einen Durchmesser
von einem halben Meter und offenbarte einen Riesenhunger. Sie legte sich genau in die Wurfbahn
unseres zweiten Sauerstoffkanisters und fraß die Energie der Explosion in sich hinein. Das
scheint eine richtige Mastkur für sie gewesen zu sein, denn nachher hatte sie plötzlich den
zehnfachen Durchmesser.«
    »Glauben Sie wirklich, daß es so war?« fragte Crest skeptisch.
    »Ich glaube es nicht«, antwortete Rhodan, »ich habe es gesehen.«
    Deringhouse tippte ihm auf die Schulter.
    »Was gibt es?« fragte Rhodan und unterbrach den Funkkontakt mit Crest.
    »Ich weiß nicht, ob ich Sie deshalb stören sollte«, sagte Deringhouse und deutete auf den
Bildschirm, »aber die Kugel ist wieder da.«
    Von nun an verließ sie sie nicht mehr. Sie hüpfte hinter den Wagen her und verlor innerhalb
von drei Stunden etwa zwanzig Prozent ihres Durchmessers.
    Sie war ein unheimliches, rätselhaftes Gebilde.
    »Ich kann mir nicht helfen«, meldete sich Bull, während sich die drei Wagen im Gänsemarsch um
die steile Flanke eines Berges herumwanden, »das Ding macht mich nervös.«
    »Können wir nichts dagegen tun?« fragte Rhodan zurück.
    »Zum Beispiel darauf schießen.«
    Zur Überraschung aller, die das Gespräch mit anhörten, sagte Rhodan ruhig: »Also gut. Kolonne
halt! Bull versucht sein Glück.«
    Die Wagen blieben mit laufenden Motoren stehen, und am Aufbau des letzten war eine Bewegung zu
erkennen, als Bull die Waffen einschwenkte.
    Man konnte Bulls Stimme hören: »Fertig, Nyssen?«
    »Fertig.« Der kräftige Strahl der energiereichen Waffe war von Rhodans Wagen aus deutlich zu
sehen.
    Nyssens Salve traf die Kugel voll. Selbst auf dem ultrarot angeleuchteten Bildschirm, der
üblicherweise nur Schwarz-Weiß zeichnete, war zu erkennen, daß die Kugel die Farbe wechselte.
Bull verstand das als Erfolg seiner Aktion und stieß einen triumphierenden Schrei aus.
    Aber dann verstummte er. Die Kugel, offenbar weit davon entfernt, von der Desintegratorsalve
beeindruckt zu sein, begann anzuschwellen. Sie hatte ihre ursprüngliche Farbe wiedergewonnen und
wuchs rapide.
    Die Blicke der Menschen in den Wagen hafteten starr auf den Bildschirmen.
    Bulls Stöhnen kam deutlich über den Telekom. Jedermann schien sprachlos zu sein.
    Rhodan war der einzige, der dieses Ergebnis vorausgesehen hatte.
    »Weiter!« befahl er mit harter Stimme. »Niemand kümmert sich mehr um das Ding! Es tut uns
nichts, also brauchen wir uns nicht nervös machen zu lassen.«
    Sein Befehl riß sie alle aus ihrem Brüten.
    Tanaka Seiko beschwerte sich über Kopfschmerzen.
    »Seit wann?« fragte Rhodan.
    »Seit dem Schuß«, antwortete Tanaka stöhnend.
    Rhodan nickte. Von der Kugel ging Hyperstrahlung aus, die in allen Phasen oder auch nur

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