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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bestand und damit nicht der deformierenden Auswirkung
geringfügiger Temperaturveränderungen unterworfen war.
    Rhodan begriff, welche Schwierigkeiten eine solche Umwelt für die Orientierung derjenigen bot,
die sich in ihr bewegen mußten. Hier war das Fahren nach Koordinaten das einzig Sichere. Rhodan
ließ Tanaka eine entsprechende Meldung an die STARDUST II geben.
    Die Frage war, woraus das Gebirge bestand, in dem der geheimnisvolle Sender seinen Sitz hatte.
Es war unwahrscheinlich, daß sich ein solch riesiges Gebilde spontan aus Massen gefrorener
Atmosphäre formte. Man mußte annehmen, daß dort ein Teil der wahren Gol-Oberfläche aus dem Eis
hervorragte und ein Stück Gelände schuf, das der ständigen Wandlung weitaus weniger unterworfen
war.
    »… nur der Berg wird für dich pulsieren!«
    Rhodan erinnerte sich an den letzten Satz der seltsamen Botschaft, die Tanaka Seiko übersetzt
hatte.
    Man nannte nichts einen Berg, was nicht in Wirklichkeit einer war.
    Der Raupenwagen schwang langsam und mit mahlenden Ketten um einen niedrigen Vorhügel herum.
Die Hänge des Hügels warfen das typische Ultrarotfunkeln zurück, das Rhodan bisher überall
bemerkt hatte: Eis und Schnee.
    Hinter dem Hügel gab es eine Strecke ebenen Geländes, aber dahinter stieg nahezu senkrecht
eine Felswand auf, die alles andere als einladend wirkte. Offenbar gab es weder einen Einschnitt
noch eine Lücke. Die Wand war kompakt, und Rhodan begann nach einem Weg zu suchen, wie er das
Hindernis umgehen könnte.
    Er schwenkte den Scheinwerfer und drosselte gleichzeitig die Geschwindigkeit. Ein paar hundert
Meter weit glitt der Lichtkegel des Scheinwerfers über die Wand dahin, dann war er plötzlich
verschwunden.
    Rhodan stutzte und wiederholte das Spiel von neuem. Langsam wanderte der Lichtkegel über die
Wand und beleuchtete Schründe, Risse und die üblichen Unebenheiten eines Felsgebildes.
    Dann, nur um ein Grad weiter geschwenkt, erlosch das Licht. Es hatte kein Anzeichen dafür
gegeben, daß die Wand an dieser Stelle zu Ende war und der Strahl des Scheinwerfers bis an das
Ende seiner Reichweite in die graue Gol-Nacht hineinleuchtete.
    Rhodan hatte keine Zeit, verblüfft zu sein. Das kleine Fusionsaggregat, aus dem der starke
Scheinwerfer seine Energie bezog, fing plötzlich an zu summen. Rhodan beugte sich nach vorn, um
zu sehen, was geschehen war. Aus der Verbindung zwischen dem Aggregat und der Scheinwerfertaste
auf dem Schaltbrett zischte ein handlanger blauer Funke. Der Gestank verbrannter Isolation füllte
ein paar Augenblicke lang das Innere des Wagens und wurde von den Pumpen abgesaugt.
    Der Scheinwerfer war völlig erloschen, und auf dem Schaltbrett leuchtete die rote Lampe zum
Signal: Scheinwerfer defekt.
    Rhodan begriff die Gefährlichkeit der Situation. Von jetzt ab war er auf Blindfahrt
angewiesen. Deringhouses Orter sprachen auf die Hindernisse aus Methan- und Ammoniakeis, die die
größte Schwierigkeit darstellten, nicht viel deutlicher an als auf die übrige Atmosphäre.
    Er wendete den Wagen.
    Deringhouse und Seiko hatten den Zwischenfall aufmerksam beobachtet. Keiner von ihnen schien
zu begreifen, in welches Dilemma der Ausfall des Scheinwerfers den Wagen versetzte, und Rhodan
tat nichts dazu, um sie aufzuklären. Sie würden es ohnehin merken, wenn der erste Eisfelsen über
ihnen zusammenbrach und sie mit seinen Brocken bombardierte. Der Bildschirm war jetzt
überflüssig, trotzdem hatte Rhodan ihn nicht abgeschaltet. Während er den Wagen behutsam in
Richtung der Peilimpulse steuerte, die von der STARDUST herkamen, starrte er, in Gedanken
versunken, auf das konturlose Grau der Umwelt.
    Er wußte, daß er einen Eisfelsen noch nicht einmal sehen würde, wenn er dicht vor ihm stand.
Die Gol-Atmosphäre war zu dicht, als daß sie selbst den hellsten Sonnenstrahl nicht schon nach
ein paar Millimetern Weglänge völlig absorbiert hätte.
    »Peilsignale werden schwächer, Sir!« meldete Deringhouse.
    Rhodan kannte den Effekt. Er hielt den Wagen an und stieß ein Stück zurück. Er fuhr so lange,
bis Deringhouse meldete, daß die Signale wieder in der üblichen Intensität ankamen.
    Tanaka Seiko saß vor seinem Telekomgerät. Er konnte die Peilimpulse der STARDUST klar
empfangen und sogar die Unterschiede in ihrer Intensität ausmachen, allerdings nicht so exakt wie
Deringhouses Meßgeräte.
    Das war alles, was Tanaka hören konnte. Außer dem Impulsen gab es nur das übliche

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