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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rief er aufgebracht. »Die Sache ist abgeschlossen. Oder soll ich Sie
jetzt auch noch unter die Leuchterscheinung tragen?«
    Crest schauderte. Er riskierte noch einen Schritt. Dann begann er schrill zu schreien. Eine
unsichtbare Gewalt schleuderte ihn so hart zurück, daß er hilflos gegen Thoras Beine fiel.
    »Du warst nicht gemeint, Arkonide. Ich bedaure sehr«, klang die Stimme wieder auf. »Ich habe
deinem Volk vor zwanzigtausend Jahren eine Chance gegeben. Es hat versagt. Die biologische
Lebensverlängerung kann dir als dem Vertreter einer degenerierten Art nicht mehr zugestanden
werden. Deine verfügbare Zeitspanne ist abgelaufen.«
    Crest schrie immer noch. Rhodans Schultern ruckten langsam von der Wand ab.
    »Hallo, alter Freund, warum kommst du nicht näher?« Jemand lachte. »Wir dürften uns kennen,
nicht wahr?«
    Rhodan wußte, daß ihm die Beine zitterten. Seine Bartstoppeln stachen schwärzlich aus dem
kalkweiß gewordenen Gesicht hervor.
    »Gehen Sie nach vorn«, sagte Betty Toufry beinahe feierlich. »Sie waren gemeint, nicht
der arme alte Mann. Gehen Sie!«
    Die Männer des Landekommandos wichen zurück. Tiefster Unglaube stand in ihren Gesichtern.
    Nur Rhodan hatte noch nicht begriffen. Unsicher riskierte er einige Schritte.
    »Moment«, murmelte er lahm. »Ich – ich hatte angenommen …«
    Rhodan fühlte sich sachte angehoben und unter den leuchtenden Ball getragen. Er senkte sich
tiefer, bis er auf gleicher Höhe mit Rhodans Gesicht lag.
    »So also sieht er aus«, sinnierte die dunkle Stimme. »Ein kleiner, wildverwegener Eingeborener
der dritten Welt im System einer winzigen Sonne. So sieht er aus! Er ist versonnen, verträumt und
hart gegen sich selbst. Und Idealist ist er! Aufbauen will er, Großes leisten, aber er weiß
nicht, was groß ist. Um sein Ziel erreichen zu können, faßt er nach mir. Hallo, alter
Freund!«
    Rhodan wurde erst wieder geistig munter, als das Gelächter zum dritten Mal die Halle
erschütterte.
    Plötzlich glaubte er zu wissen, was er da vor sich hatte. Dieses Wesen mußte unendlich reif,
abgeklärt und völlig uneigennützig sein. Guckys gezwitscherte Bemerkung gab den Ausschlag.
    Das kleine Pelzwesen schrillte begeistert: »Jetzt weiß ich es! ES spielt gerne, genauso gerne
wie ich. Aber ES spielt anders. ES spielt mit euch und mit der Zeit. Versteht ihr das?«
    Ja, Perry Rhodan hatte endgültig verstanden.
    Rhodan fühlte sich zerschlagen. Kaum durfte er daran denken, was ihm von diesem mächtigen
Geschöpf aus entstofflichter Materie angeboten wurde.
    Wie war das mit der ›Chance‹ gewesen, die ES den Arkoniden vor etwa 20.000 Jahren Erdzeit
gegeben hatte? Welche Chance?
    Rhodan wartete ab. Als es still wurde, sagte er etwas, was die lauschenden Männer nahezu
schockierte: »Hallo, alter Freund, du hast mir ein Monstrum ins Schiff gesetzt.«
    »Ich erinnere mich an alles, was ich jemals getan habe«, amüsierte sich das
Unbegreifliche.
    »Gut«, rief Rhodan wütend, »dann sorge gefälligst dafür, daß wir dem verletzten Ortungsfunker
nicht den Arm amputieren müssen. Das Tier war giftig. Ich habe keine passenden Medikamente an
Bord. Diese Angelegenheit halte ich im Moment für am wichtigsten.«
    Es wurde still. Es war, als begänne der ganze Kunstplanet zu atmen. Rhodan schaute etwas
spöttisch in das flirrende Leuchten hinein. Crest war durch den erlittenen Schock besinnungslos
geworden. Thora stand mit geschlossenen Augen an der Metallwand. Sie wußte, daß die Arkoniden
verspielt hatten.
    Es war alles umsonst gewesen; ihre Expedition, ihr Bündnis mit den Menschen und viele andere
Dinge. ES lehnte die Arkoniden ab. ES war unbesiegbar und anscheinend auch unbeeinflußbar.
    »Was hast du vor, alter Freund?« forschte die Stimme in sehr ruhigem Tonfall.
    »Hilfe für meinen verletzten Funker, vorerst.«
    »Die Hilfe ist unterwegs. Die Giftstoffe werden aus dem Körper entfernt. Du aber, alter
Freund, du möchtest das Imperium der Arkoniden neu aufbauen, ordnen, befrieden, nicht wahr?«
    »Genau das«, gestand Rhodan.
    ES stieß einen Seufzer aus. »Viele wollten es schon. Die meisten scheiterten bereits an meiner
zweiten Aufgabe. Es sind immer die gleichen. Ich sah galaktische Hochkulturen kommen und gehen.
Ich steuerte einige, bis ich mich damit nicht mehr unterhalten konnte. Es mag sein, daß ich etwas
Abwechslung benötige. Vor den Arkoniden gab es andere. Ich habe mir deine Welt angesehen, Perry
Rhodan. Ich gebe dir und

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