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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aras. Was hat das
Blutbild ergeben? Was die Durchleuchtung?«
    Deringhouse, der von medizinischen Dingen nicht viel verstand, wollte aus diesem
Streitgespräch herausbleiben. »Meine Herren, nun sagen Sie mir: Ist Thora krank oder gesund?«
    »Thora ist unserer letzten Untersuchung nach nicht nur gesund, sie wird jünger. Wir haben mit
unseren Ara-Untersuchungsgeräten Zellgewebetests angestellt. Ich verstehe das nicht. Solche
Zellgewebereaktionen kenne ich nur bei jungen, noch nicht zwanzigjährigen Menschen, aber
hier …«
    Dann begriff Doktor Brain nicht, warum ihm Deringhouse auf die Schulter klopfte und pfeifend
auf Thoras Kabine zuging.
    »General«, rief Doktor Elslow hinter ihm her, »Sie wollen zu Thora? Sie ist zum H-Deck
gegangen, um die Verhöre der beiden Aras und dieses Arkoniden Taa-Rell zu führen.«
    Deringhouse machte auf der Stelle kehrt, ließ sich im Antigravschacht zum H-Deck tragen und
ging dem Raum zu, der zur Unterbringung von Gefangenen bestimmt war.
    Leichtsinn! dachte er unzufrieden, als er den Wachroboter vor der Zellenkabine stehen
sah.
    Der Automat gab ihm die Tür ohne Aufforderung frei. Deringhouse öffnete sie, und da hörte er
den gellenden Schrei: »Du Verräterin!«
    Er sah einen Blasterstrahl aufblitzen. Gleichzeitig riß er seinen Strahler heraus und schoß
auf den langbeinigen Mann, der ihm den Rücken zukehrte.
    Thoras Schrei ließ ihn an dem zusammenbrechenden Ara vorbeispringen, gegen die Mutantin Ishy
Matsu prallen, und dann sahen sie beide, wie Thora Rhodan vor ihnen tödlich getroffen langsam
zusammenbrach.
    »Mein Gott! Die Ärzte – schnell!« schrie Deringhouse.
    Er kniete neben Thora nieder, während Ishy Matsu aus dem Raum stürmte. Vorsichtig nahm er
ihren Kopf hoch.
    Sie schlug die Augen auf. Ihre Blicke trafen sich. Sie versuchte zu lächeln.
    »Perry …«, hörte er sie flüstern.
    »Nein!« glaubte Deringhouse ihr zurufen zu müssen, aber sein Mund blieb stumm, und er bewegte
sich nicht. Ihr Kopf lag in seinem Schoß, und immer mehr verblaßte der Glanz in ihren Augen.
    »Perry …«, hauchte sie.
    Wo bleiben nur die Ärzte? fragte Deringhouse sich verzweifelt.
    »Perry – Thomas – Perry!«
    Da stürmte Doktor Brain in den Raum. Elslow folgte ihm dichtauf.
    Sie sahen die tödliche Verletzung, und dann erst sahen sie Thoras Mörder, den schwerverletzten
Galaktischen Mediziner.
    Thora Rhodan war nicht mehr zu helfen. Ärzte der Erde handelten gemäß ihrem Eid und taten
alles, um das Leben eines mörderischen Ara-Arztes zu retten.
    Überwältigt von Schmerz kniete der General neben der Toten.
    Er verstand nicht, wie die Waffe in die Hand des Aras hatte gelangen können. Er verstand
nicht, daß ihm die Bordärzte erst vor wenigen Minuten erklärt hatten, Thora würde einen
Verjüngungsprozeß durchmachen.
    Er starrte in ihr blasses Gesicht.
    Hatte sie nicht gerufen?
    Nach ihm …
    Nach Rhodan.
    Und Deringhouse schluckte. Er war verzweifelt.

10.
    Sie flogen Gray Beast an.
    Von dort aus flogen sie zur Erde, auch Ishy Matsu, die zierliche Mutantin, die sich
ununterbrochen selbst anklagte und sich für Thoras Mörderin hielt, denn mit ihrer Waffe war Perry
Rhodans Frau erschossen worden. Der Galaktische Mediziner hatte sie Ishy aus dem Futteral
gerissen, als sie an ihm vorbeiging, bevor sie mit ihren telepathischen Fähigkeiten seine Absicht
erkannte.
    Perry Rhodan hielt Totenwache.
    Er hatte die Kraft besessen, Ishy Matsu zu trösten und von einem tragischen Zwischenfall zu
sprechen, aber er konnte sich selbst nicht trösten.
    Er saß neben dem einbalsamierten Körper seiner Frau und blickte in ihr junges, unwirklich
schönes Gesicht.
    Stundenlang.
    Tagelang.
    Und in diesen Tagen entstand an der Stelle auf dem Erdmond, wo Thora von Zoltral als
Kommandantin des arkonidischen Forschungsschiffs hatte notlanden müssen, ein Mausoleum. Es war
eindrucksvoll in seiner Schlichtheit und einfachen Linienführung.
    Es war in Stein und Stahl und Kunststoffen geformter Ausdruck, wer Thora Rhodan gewesen
war – Thora Rhodan, der gute Geist des Solaren Imperiums.
    Dachte Perry Rhodan nicht mehr an die Überlappungszone, an die Gefahren, die dieser Galaxis
drohten?
    War er an dem Schicksalsschlag zerbrochen?
    Bully, sein bester Freund, vermochte nicht, ihn aus dem Schmerz zu lösen.
    Crest, der mit Thora der einzige Überlebende jener vor siebzig Jahren auf dem Mond
gestrandeten Arkonexpedition war, wurde mit sich selbst nicht mehr

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