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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beantworten.
    Heiser wiederholte Dr. Villnoess: »Professor Manoli – ja, dann …«
    Professor Manoli gehörte zu den ältesten Mitarbeitern Perry Rhodans und war durch die
Wanderer-Zelldusche jung geblieben. Es gab innerhalb des Solaren Imperiums keine größere
Kapazität auf dem Gebiet der Blutforschung als den Professor, und wenn Manoli von einem Verdacht
sprach, dann konnte man sich darauf verlassen, daß nach exakten Untersuchungen aus dem Verdacht
eine Tatsache wurde.
    Chefarzt Villnoess stöhnte und wischte sich über die Stirn. »Soll ich Perry Rhodan darüber
unterrichten, daß seine Frau kein lebensverlängerndes Serum injiziert bekam, sondern ein
krebsauslösendes Gift? Iltar, stellen Sie eine Verbindung zur Zentrale her. Ich muß sofort mit
Professor Manoli sprechen. Er ist doch in Terrania, ja?«
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Sichtsprechverbindung zustande kam.
    Das ausdrucksvolle, durchgeistigte Gesicht des Professors erschien auf Villnoess' Bildschirm.
Ruhig, fast gelassen, sprach Manoli. Er räumte alle Einwände, die der Chefarzt der Terraklinik
vorbrachte, mit seinem phänomenalen Wissen um alle Zusammenhänge dieser tödlichen Krankheit
aus.
    »Wir können bei dem lebensverlängernden Ara-Serum nicht von Gift sprechen, Villnoess. Alle
Arkoniden neigen zur Leukämie. Ich bin mir noch nicht klar darüber, ob es eine
Degenerationserscheinung ist oder ein natürlicher Widerstand des Körpers gegen das Bestreben, den
Tod nicht an sich herankommen zu lassen. Es fällt mir schwer daran zu denken, daß Thoras Tage
gezählt sind, weil ich weiß, wie eng die Verbindung zwischen Perry Rhodan und ihr ist. Aber wie
jedes Ding zwei Seiten hat, Kollege Villnoess – ich bin durch die Ähnlichkeit zwischen dem
Spurenstoff in dem Ara-Medikament und Thoras F-Arkon-Erkrankung in die Richtung gestoßen worden,
daß die lebensverlängernden Seren der Galaktischen Mediziner auf der Basis einer gesteuerten
Wucherung arbeiten. Sind das nicht interessante Aspekte, Kollege?«
    Zum erstenmal, seitdem Villnoess Arzt war, kam ihm zu Bewußtsein, was dazu gehört, Forscher zu
sein. Die Worte des Professors hatten es ihm gerade aufgezeigt. Während er noch damit rang, wie
er Perry Rhodan über die Tatsache unterrichten sollte, daß seine Frau bald sterben müsse, hatte
der Professor von ›interessanten Aspekten‹ gesprochen.
    Es war keine blasphemische Einstellung. Manoli stand dem Tod an sich in der Form gegenüber,
daß Sterben auch eine Form des Lebens war und nichts anderes.
    Als das Fachgespräch beendet war, fühlte sich Doktor Villnoess erleichtert, aber bei dem
Gedanken an die Formulierung der zu übermittelnden Nachricht an Perry Rhodan wurden die alten
Bedenken wieder wach.
    Nach dem dritten Versuch, in seiner Abfassung menschliches Mitgefühl anklingen zu lassen,
setzte er einen Text auf, der nur Tatsachen enthielt. Professor Manolis Verdacht erwähnte er
nicht.
    Durch sein Gespräch mit Manoli hatte er erfahren, daß sich Perry Rhodan auf Gray Beast befand
und von dort aus die Aktionen der Druuf und der Flotte des Robotregenten von Arkon beobachtete.
Über die gewaltige Hyperfunkstation in Terrania und unter Benutzung von drei tief im Raum
stehenden Schweren Kreuzern des Solaren Imperiums als Relaisstationen, erreichte der
verschlüsselte Spruch Perry Rhodan während einer wichtigen Konferenz.
    Unter unmenschlicher Anstrengung schirmte Rhodan seine Gedanken ab. Kein Telepath vermochte
sie jetzt zu lesen. Niemand sollte die Möglichkeit haben, seinen Schmerz, seine Verzweiflung und
sein ohnmächtiges Aufbegehren gegen das Schicksal mitzuerleben.
    Perry Rhodan brachte es fertig, seine Nöte zurückzustellen, und die Konferenz, die er leitete,
verlief wie jede andere ihrer Art.
    Erst drei Stunden später kam von Gray Beast, wieder über Raumschiffrelaisstationen, Perry
Rhodans Bestätigung, daß er die Hiobsbotschaft erhalten hatte.
    Doktor Villnoess wunderte sich nicht, daß Rhodan sich nicht mit ihm in Verbindung setzte.
Professor Manoli war die geeignetere Persönlichkeit dafür.
    Doch keine vierundzwanzig Stunden Venuszeit später mußte Chefarzt Villnoess wider jedes
Tagesprogramm seine Labors verlassen.
    General Conrad Deringhouse war ihm gemeldet worden.
    Auf der Stelle ließ Villnoess seine Arbeit im Stich. Er wußte, warum der General kam, und
auch, wer ihn nach Port Venus geschickt hatte.
    Der große, etwas hagere Conrad Deringhouse blickte den Chefarzt der

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