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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bemerkte die Handbewegungen der Götzenpriester. Plötzlich waren sie alle geschützt, aber
ich wußte immer noch nicht, wo Rhodan zu finden war.
    »Was jetzt?« fragte Gucky.
    Cardif gab die Antwort auf die Frage. Ich sah ihn davonwanken und weiter hinten eine Tür
aufreißen. Die fünf Antis folgten ihm. Die Uniformierten standen mit gezogenen Waffen an den
Wänden.
    Cardif war nicht mehr zu sehen. Ich vernahm einen heftigen Wortwechsel.
    »Hinfliegen, schnell.«
    Gucky verstand. Ich aktivierte die Flugaggregate und glitt dicht über den Boden hinweg auf die
Tür zu.
    Unbeschadet kamen wir an.
    Ich zögerte nicht mehr länger. Sollten sie uns erkennen.
    Gucky stand sprungbereit, als ich die Tür aufzog. Mit zwei Sätzen waren wir hindurch, und da
klangen wie erwartet die Warnrufe auf.
    Ich schob die Tür mit dem Fuß zu, sah mich um und riß auch schon die Waffe hoch.
    Im Hintergrund des Raumes stand ein hagerer, hochgewachsener Mann mit grauen Augen und einem
ironischen Lächeln auf den Lippen: Perry Rhodan. Cardif wollte auf ihn schießen.
    Ich schoß um den Bruchteil einer Sekunde früher.
    Cardif schrie auf und stürzte.
    Sein rechter Arm war in Höhe des Schultergelenks getroffen worden. Stöhnend wälzte er sich auf
dem Boden, den Mund verzerrt, die Augen weit aufgerissen.
    Vier der Baalols waren bis zur Wand zurückgewichen. Nur jener in der violetten Robe stand hoch
aufgerichtet mitten im Zimmer. Ausdruckslos sah er sich um.
    Draußen erklangen Rufe. Man wagte es aber nicht, einzutreten oder durch die Tür zu schießen.
Cardif schrie immer noch. Die Verletzung mußte schmerzhaft sein.
    »Ihr verwechselt einen offenen Krieg mit einem Spiel, Hoher Baalol«, sagte ich laut. »Ich
möchte dir dringend raten, die draußen wartenden Männer anzuweisen, ihre Waffen einzustecken.
Terranische Truppen landen. Zehntausend Robotschlachtschiffe schwenken soeben in ihre
Angriffspositionen ein.«
    Der Alte zögerte. Dann schritt er gravitätisch an mir vorbei und öffnete die Tür. Ich wich mit
einigen Sprüngen zu Rhodan zurück, der mittlerweile Cardifs Strahlwaffe aufgehoben hatte.
    »Danke«, sagte er einfach.
    Der alte Mann hatte in wenigen Augenblicken Ordnung geschaffen. Er kam zurück, aber die Tür
blieb geöffnet. Draußen hatte man ein tragbares Impulsgeschütz aufgestellt.
    Um Cardif kümmerte sich niemand. Er schleppte sich quer durch den Raum, bis er an einer Wand
Halt fand. Daran richtete er sich zu sitzender Stellung auf.
    Gucky war bei Perry.
    Der Hohe Baalol schien einen Entschluß gefaßt zu haben.
    »Ich nehme an, in Euch Seine Erhabenheit, Gonozal VIII. zu sehen«, begann er.
    »So ist es.«
    »Führe du die Verhandlungen«, flüsterte Perry. Er scheute sich, zu seinem wimmernden Sohn
hinüberzublicken.
    Der Anti lächelte verbindlich. Er schien keine Nerven zu besitzen.
    »Darf ich Euer Erhabenheit darauf aufmerksam machen, daß ein Vernichtungsangriff Eurer Flotte
auch Euer Leben gefährden würde?«
    »Darüber war ich mir klar, als ich in diesen Bau eindrang«, entgegnete ich kühl. Meine Waffe
bedrohte ihn. Er blickte ausdruckslos auf die seltsam geformte Mündung.
    »Ihr schätzt Eure Gesundheit nicht hoch ein, Euer Erhabenheit.«
    »Meine Befehle sind nicht mehr rückgängig zu machen, wenn ich hier länger als zwei Stunden
Standardzeit festgehalten werde. Ihr solltet über die gefühllose Logik des Robotregenten
informiert sein.«
    »Habt Ihr mir besondere Vorschläge zu unterbreiten?«
    »Nur wenige und kurze. Der Baalol-Kult wird im Herrschaftsbereich des Solaren und des Großen
Imperiums ab sofort auf religiöse Tätigkeit beschränkt. Thomas Cardif ist der terranischen
Gerichtsbarkeit auszuliefern. Der Administrator und ich sind auf freien Fuß zu setzen.«
    »Und Eure Gegenleistungen, Euer Erhabenheit?«
    »Abzug der vereinten Flotte. Mehr haben wir euch nicht anzubieten.«
    Der Hohe Baalol überlegte. Schließlich ersuchte er um eine Bedenkzeit von zehn Minuten.
    Als er gehen wollte, geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte. Cardif begann plötzlich
wieder zu toben, aber so wild hatte er sich vorher noch nie gebärdet.
    In unseren Gehirnen klang ein dröhnendes Gelächter auf. Es steigerte sich so, daß ich glaubte,
mein Schädel müsse zerbersten.
    Auch die Antis vernahmen es, obwohl es mit dem normalen Gehörsinn nicht wahrgenommen werden
konnte.
    Cardif fuhr vom Boden auf. Dann stürzte er nieder und wälzte sich unter gräßlichen Schreien
auf den

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