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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zielbewußt, als hätte es plötzlich eine neue Art
Leben entwickelt, rollte das Molkex auf ihn zu. In der Luft lag das seltsam zischende und
schmatzende Geräusch, das die Ablösung der Molkexschicht begleitete.
    Jaycie Ridell befand sich schon zwei Meter über dem Boden, als sie Pitters Dilemma bemerkte.
Ohne Zögern schaltete sie ihre Tragschraube aus und glitt auf die Erde zurück. Joel schrie ihr
zu, sie sollte Pitter sich allein überlassen und sich selbst in Sicherheit bringen. Aber Jaycie
sah nicht einmal auf. Sie machte sich an Pitters Tragschraube zu schaffen, und man brauchte kein
Prophet zu sein, um zu wissen, daß sie auf dem besten Weg war, Selbstmord zu begehen.
    Joel stellte fest, daß Barbara in Sicherheit war. Nun drosselte er seine Schraube und stieß zu
Pitter und Jaycie hinunter. Wilder Zorn flammte in ihm auf, als er die Molkexschicht, sich
faltend und rollend, unaufhaltsam näher kommen sah. Er brachte seinen Karabiner in Anschlag und
begann zu schießen. Peitschend und krachend entluden sich die Salven. An der harten Masse
prallten die Geschosse ab und heulten als Querschläger davon. Das Molkex blieb unbeeindruckt und
setzte seinen Vormarsch fort. Jaycie und Pitter standen auf einer kreisförmigen Insel, deren
Durchmesser rapide dahinschmolz.
    Aus dem Flug heraus packte Joel das Mädchen bei der Schulter. Jaycie schrie auf und stürzte.
Joel mußte sie loslassen, aber er blieb hinter ihr, um sie sofort wieder zu fassen. Wie eine
Katze wand sie sich am Boden und schnellte in die Höhe. Joel, in blindem Eifer hinter ihr
herstoßend, rannte mitten in einen schmetternden Faustschlag, der seinen Flug abbremste und ihn
senkrecht aufrichtete.
    Verblüfft starrte er in Jaycies wütendes Gesicht.
    »Scheren Sie sich fort!« schrie sie ihn an. »Ich bleibe bei Pitter, was immer auch geschieht.
Sie haben kein Recht, mich daran zu hindern.«
    Ringsumher knisterte und schmatzte das Molkex. Die Insel hatte kaum noch zehn Meter
Durchmesser. Joel überlegte, ob er einen neuen Vorstoß unternehmen sollte. Aber Jaycie brachte
blitzschnell ihren Karabiner in Anschlag und hielt ihm den Lauf entgegen.
    »Versuchen Sie's«, schrie sie wild.
    Joel wich zurück. Die Lage war aussichtslos. Es blieben nur acht bis zehn Sekunden, um Pitters
Tragschraube wieder in Gang zu setzen.
    Jaycie ließ den Karabiner fallen, als sie sah, daß Joel sich entfernte. Sie sprang zu Pitter
zurück und schlang die Arme um ihn.
    Dann schloß sich die Molkexschicht über den beiden. Schmatzend und ruckend löste sie sich vom
Boden, trieb über die Kuppe des Hügels davon und auf die beiden Schiffe zu.
    Mit einem würgenden Gefühl im Hals stieß Joel hinter Barbara her, die inzwischen dicht über
dem Boden in die Senke zwischen den Hügeln hineingeglitten war.
    Sie blieben in der Luft, bis alles Molkex vom Boden verschwunden war. Die Schiffe,
wenn sie ihre Anwesenheit überhaupt bemerkt hatten, schienen sich nicht um sie zu kümmern.
    Sie sprachen kein Wort. Als die Hügel ringsum frei von Molkex waren, glitten sie wie auf eine
geheime Verabredung hin zu Boden und setzten sich. Barbara hielt die Knie mit beiden Händen
umschlungen und schaute gedankenverloren zu den Kuppen der Hügel hinauf. Aus der Ferne, nur noch
halblaut jetzt, drang das Krachen und Schmatzen, mit dem sich das Molkex vom Boden löste und zu
Kugeln formte.
    »Die kleine Jaycie«, sagte Barbara plötzlich. »Eines von den Mädchen, das den Weg der
Erkenntnis für den einzig gangbaren hält, bis sie plötzlich herausfindet, daß für eine Frau ein
einziger Mann mehr wert ist als alle hundert Wissenschaften zusammengenommen.«
    Joel dachte nach. »Die Psychotests hätten das herausbekommen sollen, nicht wahr?«
    Barbara schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Das ist kein Komplex. Keine psychische Belastung.
Es ist eine abnormale Entwicklung, aber immerhin eine Entwicklung. Man kann so etwas nicht
voraussehen. Nicht einmal mit dem besten Analysator.«
    »Auf jeden Fall war sie das tapferste Mädchen, das ich je gesehen habe«, stellte Joel
fest.
    Er horchte auf. Das Schmatzen und Knistern war plötzlich verstummt. Er stand auf und machte
seine Tragschraube betriebsbereit. Aber bevor sie sich noch zu drehen begann, drang über die
Hügel hinweg ein dumpfes Brausen. Heftiger Sturm schien im Süden aufzuspringen. Vom trockenen
Boden erhoben sich Staubwolken, die über die Hügelkuppen hinweg zu sehen waren.
    Und über den Staubwolken

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