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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Höhe gewann. Dieses Datum wurde später von den Geschichtsschreibern vermerkt, mit dem Hinweis,
daß damit die letzte Etappe des gefahrvollen Weges nach Andromeda begann.
    Vorläufig jedoch ahnte niemand etwas davon. Weder Captain Noro Kagato noch die fünfzig Mann
der Beibootbesatzung wußten um die Bedeutung des Augenblicks.
    Es gab auch keinerlei Zeichen, die darauf hindeuteten.
    Die KC-11 durchstieß die Lufthülle über Gleam, raste mit beinahe Lichtgeschwindigkeit an den
Sonnen des Tri-Systems vorüber und verschwand im Zwischenraum.
    Captain Kagato hatte keinerlei Schwierigkeiten mit der Navigation. Die deutlich erkennbare
Nova diente als Leuchtfeuer. Im Zielkreuz des Reliefschirms war der immer noch expandierende
Gasball deutlich zu sehen. Leuchtende Wolken lösten sich von seinem Rand und jagten vor den
hellstrahlenden glühenden Gasen her. Offenbar löste sich die Sonne vollkommen auf. Vielleicht
würde ein winziger, weißer Zwergstern übrigbleiben; aber der größte Teil der Sonnenmaterie ging
verloren.
    Noro Kagato wandte den Kopf nach links. Finch Eyseman arbeitete konzentriert am
Kurskalkulator. Er schien Kagatos Blick nicht zu bemerken. Noro lächelte. Er hatte sich gefreut,
Leutnant Eyseman als Kopiloten und Navigator der KC-11 vorzufinden. Der junge Mann galt allgemein
als verträumt und zu weich. Kagato wußte es besser. Was andere an Eyseman für Weichheit hielten,
war lediglich Ausdruck einer konsequent humanen Haltung.
    Finch Eyseman hatte seine Kursberechnungen beendet und wandte sich um. Er errötete, als er
Kagatos Blick auf sich ruhen sah.
    »Ich … ähem …« Finch blickte an sich herab. »Ist etwas mit meiner Uniform nicht in
Ordnung?«
    Der Captain seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Es ist alles in Ordnung mit Ihnen. Nur … Mann! Warum geben Sie sich immer so unsicher?
Seien Sie selbstbewußter, Leutnant! Glauben Sie mir, Sie können es mit ruhigem Gewissen
sein.«
    Eyseman lächelte verlegen.
    »Es tut mir leid, wenn ich Ihren Zorn erregt haben sollte. Ich werde selbstverständlich Ihren
Rat beherzigen. Darf ich Ihnen jetzt die Kurskalkulation geben, Sir?«
    »Ja, bitte!«
    Noro Kagato nahm ihm die Diagrammfolien aus der Hand und studierte sie gewissenhaft. Er nickte
anerkennend.
    »Ausgezeichnet, Leutnant. Ich frage mich, warum man Sie noch nicht befördert hat – bei
Ihrem Können.« Er winkte ab. »Wahrscheinlich benehmen Sie sich immer so, als hätten Sie zwei
linke Hände und wären taub auf beiden Ohren.«
    »Orson und Nosinsky sind auch noch nicht befördert worden«, wandte Finch zaghaft ein.
    »Ach was!« entgegnete der Captain heftig. »Vergleichen Sie sich nicht mit denen. Die sind
psychisch noch zu labil. Orson läßt den lieben Gott einen guten Mann sein, und Nosinsky ist ein
Draufgänger ohne moralische Skrupel.«
    »Und ich schwebe immer in höheren Regionen«, fügte Finch mit ironischem Funkeln seiner braunen
Augen hinzu. »Vergessen Sie das bitte nicht.«
    »Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung«, murmelte Kagato.
    Die Front leuchtender, glühender Gase glomm wie ein Fanal des Todes. Im großen
Panoramabildschirm der KC-11 kam der Kontrast besonders wirkungsvoll zur Geltung: der Kontrast
zwischen der Schwärze des interstellaren Raumes in der Steuerbordhälfte – und der wabernden
Gaswand in der Backbordhälfte.
    Niemand sprach ein Wort. In der Zentrale des 60-Meter-Beibootes war es still wie in einer
Gruft – wenn man vom stetigen Geräusch der Aggregate absah.
    Captain Noro Kagato lauschte in sich gekehrt den Meldungen der Ortung. Der Zeitpunkt, an dem
die berechnete Position Trojas in den Erfassungsbereich der normal lichtschnellen Geräte kam,
rückte immer näher. Die Hypertaster hatten bisher noch kein klares Bild zeichnen können. Der
immer noch ablaufende Nova-Prozeß schuf ein hyperstrukturelles Chaos in diesem Raumsektor.
    Eyseman gab einen kurzen Korrekturschub mit den Backbordtriebwerken, als die KC-11 in die
unmittelbare Nähe eines glimmenden Nebelstreifs geriet. Dennoch durchstieß das Schiff die
äußersten Ausläufer des glühenden Gases. Die Schutzschirme flammten sekundenlang schwach auf.
    Befriedigt nickte der Captain. Wenn die vorerst rein rechnerisch ermittelte Position Trojas
stimmte, sollte der Stützpunkt eigentlich noch existieren. Der Planetoid besaß einen starken
Schutzschirm, der die relativ dünnen Gasschichten hier draußen abwehren konnte. Nur war die
Stärke der ersten

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