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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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klang tief und energisch. Plötzlich erkannte Rhodan, daß er neben Dr. Natalie
Scharzowa stand. Er ärgerte sich, daß man ihm seine Gefühle am Gesicht ablesen konnte. Doch
dieser Ärger drückte sich nicht in seiner Stimme aus.
    »Verzeihen Sie, Madam«, entgegnete er mit gezwungenem Lächeln, »aber ich bin kein abgebrühter
Mediziner oder Biologe. Habe ich mit der Annahme recht, daß es sich bei diesem … Klumpen um
das ›Gehirn‹ des Androiden handelt?«
    »Richtig geraten!« brummte die Chefbiologin der CREST II respektlos. »Aber jetzt stören Sie
mich bitte nicht mehr. Ich versuche, das Plasma ins Leben zurückzurufen.«
    Perry Rhodan wurde bei dem Wort ›Plasma‹ noch blasser. Das, was er vermutet hatte, schien zu
Gewißheit zu werden.
    Nun schien sich das Rätsel zu lösen, was die Beauftragten der Meister der Insel mit dem auf
Rando I brutal ›geernteten‹ Plasma anfingen.
    Sie ließen die Biogehirne für ihre Androidenmonstren daraus schaffen!
    »Aus!« sagte Natalie Scharzowa. Sie schaltete das Zufuhraggregat ab und wischte sich mit dem
Ärmel den Schweiß von der Stirn. »Sie können auch nicht mehr tun als ich. Das Plasma ist
abgestorben. Vielleicht ist es besser so.«
    »Ist die Substanz identisch mit dem Zentralplasma von Rando …?« fragte Rhodan tonlos.
    »Nicht ganz.« Natalie Scharzowa strich sich einige schwarze Haarsträhnen aus der Stirn und
seufzte resignierend. Es war offensichtlich, daß der vergebliche Rettungsversuch sie deprimiert
hatte. »Aber eine erste Analyse wies Grundstoffe des Zentralplasmas nach. Jetzt, da das ›Gehirn‹
abgestorben ist, können wir es natürlich gründlicher untersuchen.«
    »Würden Sie sagen, daß man Zentralplasma für die … ›Herstellung‹ des Androidengehirns
verwandt hat, Madam?«
    Die Biologin nickte düster. In dem Blick, den sie dem abgestorbenen Plasmaklumpen zuwarf, lag
so viel Mütterlichkeit, daß Perry Rhodan ihr alle Respektlosigkeit verzieh.
    »Ich danke Ihnen, Madam«, sagte er leise. Er spürte erneut heißen Zorn gegen die Herren
Andromedas in sich aufsteigen. Diese brutalen Herrscher mußten überhaupt kein Gewissen besitzen,
wenn sie mit eiskalter Zweckmäßigkeit und ohne Mitleid ganze intelligente Völker auslöschten oder
mißbrauchten.
    Rhodan sprach noch ausführlich mit den anderen anwesenden Biologen und Medizinern. Sie alle
bestätigten ihm, daß auch der Androidenkörper Spuren der Plasmasubstanz aufwies.
    Niedergeschlagen verließ er den Untersuchungsraum. Draußen vor der Tür traf er auf Gucky. Der
Mausbiber hockte mit hängenden Ohren und geschlossenen Augen auf dem Boden und schien in sich
hineinzulauschen.
    Als Perry Rhodan erschien, sah er auf.
    »Nimm es nicht so tragisch, Perry«, versuchte er zu trösten. »Wir haben die größten
Aussichten, die Höllenküche aufzuspüren, in der die Androiden zusammengebraut werden. Du wirst
doch mit den ›Köchen‹ hoffentlich kein Mitleid haben …?«
    Rhodan schüttelte stumm den Kopf.
    »Au, fein!« jubelte Gucky. »Endlich darf ich wieder einmal nach Herzenslust ›spielen‹. Ich
darf doch, nicht wahr?« erkundigte er sich.
    »Leutnant Guck!« sagte Perry streng. »Ich verstehe nicht, wie Sie angesichts des furchtbaren
Schicksals, das das Plasma erlitt und noch immer erleidet, vom ›Spielen‹ reden können!«
    Der Mausbiber zuckte zusammen. Doch dann stieß er einen schrillen Pfiff aus. Er versuchte,
sich auf die Zehen zu stellen. Wie üblich, geriet er dabei aus dem Gleichgewicht und mußte
Telekinese anwenden, um nicht zu fallen. Telekinetisch schwebte er empor, bis sein Gesicht auf
gleicher Höher mit dem Rhodans war.
    »Erstens, Herr Großadministrator, bin ich schon lange nicht mehr ein kleiner Leutnant, sondern
Superoffizier des Mutantenkorps. Die Ernennungsurkunde trägt übrigens Ihre Unterschrift,
Sie … Sie …!«
    »Und zweitens?« fragte Rhodan trocken.
    »Und zweitens solltest du den Herstellern der Androiden gönnen, daß ich mit ihnen ›spiele‹.
Sie haben es wohl verdient, meine ich – und zwar gerade weil sie das Zentralplasma
mißbrauchen.«
    Perry Rhodan schmunzelte flüchtig.
    »Einverstanden, Gucky. Damit du recht gründlich mit diesen Leuten ›spielen‹ kannst, würde ich
dir empfehlen, bis dahin auf jegliche Anwendung deiner Parafähigkeiten zu verzichten. Außerdem
könnte dir körperliche Bewegung nicht schaden. Du hast in der letzten Zeit fast unanständig viel
Speck angesetzt.«
    Guckys

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