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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wie eine Zentrale.
    Sie kreisten weiter um Pompeo Posar.
    »Ich habe begriffen, Sir«, sagte Keller und schaltete die Triebwerke aus. Die
Korvette senkte sich langsam auf Antigravstrahlen herunter. Sie landete neben einem kuppelartigen
Bauwerk von riesigen Dimensionen. Sie hatten auch während der letzten Umkreisung keine
Siedlungskonzentrationen entdecken können – und der Planet ignorierte, falls er über
Funkeinrichtungen verfügte, ihre Anstrengungen. Langsam machte sich ein Gefühl kommenden Unheils
in den Männern breit.
    »Ich lande so vorsichtig, wie es möglich ist«, sagte Ronald Keller und betätigte einen
Schalter. Langsam fuhren die Landeteller an den hydraulischen Landestützen dem Boden entgegen.
Endlich setzte die Korvette auf.
    »Bevor wir das Boot verlassen, ziehen auch Sie bitte einen Kampfanzug an, Miß Dacran«, sagte
Rhodan in einem Tonfall, der als Anordnung verstanden werden mußte.
    »Der hinreißende Körper Euer Liebden wird durch ein derart kriegerisches Gewand arg
unsichtbar«, sagte Roi und grinste. »Darf ich Ihnen in die Kreation der Flottentechniker
hineinhelfen?«
    Er machte die gezierte Gebärde, mit der ein steifrückiger Butler seiner Dame in den Nerz
hilft.
    »Danke, Sie Flegel!« sagte Eileen und lächelte gequält. »Von Ihnen nähme ich nicht einmal
einen Tropfen Hustensaft an.«
    »Wieso? Sind Sie lungenkrank?« fragte Oro Masut direkt.
    Roi Danton wollte sich schier ausschütten vor Lachen.
    Die Psychologin gab es auf, mit den beiden Freihändlern zu diskutieren, als die lachenden
Gesichter der anderen Männer sich den beiden zuwandten. Sie ließ sich von Masor zeigen, in
welchen Wandschränken die Ersatzausrüstungen hingen, und brach fast zusammen, als sie den Anzug
aus dem Spezialhaken gehoben hatte. Sie nahm es widerspruchslos hin, als ihr Roi half, den
schweren und komplizierten Anzug zu schließen und die einzelnen Aggregate durchzutesten.
    »Was jetzt?« fragte der Psychologe.
    Rhodan zuckte die Schultern.
    »Unsere Nerven sind inzwischen strapaziert. Aber wir können vorläufig nichts anderes tun als
warten, wie seit sechs Stunden. Weiterhin warten, bis sich jemand meldet – oder bis etwas
geschieht.«
    Inzwischen hatte jemand nachgerechnet und war zu dem Ergebnis gekommen, daß es noch sieben
Stunden lang hier über diesem Teil des Planeten heller Tag bleiben würde. Sieben Stunden
terranischer Berechnung.
    In der ersten Stunde wanderten sie im Schiff herum.
    Sie waren hochnervös. In der kleinen Kombüse kochte einer der Männer schwarzen Kaffee und trug
dann ein Tablett hinauf in die Zentrale. Er kam nur noch mit zwei Bechern an – alle anderen
waren ihm von den Männern aus der Hand genommen worden, die sich schweigend durch das Schiff
bewegten, durch die Bullaugen starrten und den Kuppelbau betrachteten.
    Die zweiten sechzig Minuten brachten wieder alle Männer in der Zentrale zusammen. Die
wildesten Vermutungen wurden geäußert, die verrücktesten Thesen aufgestellt, durchdiskutiert und
wieder verworfen. Die Temperamente der einzelnen Expeditionsteilnehmer kamen stärker zum
Vorschein. Nur der Professor blieb still und schwieg, aber sein Schweigen war nach Ablauf der
dritten Stunde auch nicht mehr das eines abgeklärten Wissenschaftlers, sondern das eines Mannes,
der vor einer Explosion stand.
    »Was sage ich seit über drei Stunden …«, meldete sich der riesige Ertruser.
    »Was fragst du dich?« wollte Danton wissen.
    »Mistplanet!« Masut drehte sich vom Schirm weg.
    »Sir – sollen wir nicht doch den Gleiter aussetzen? Meine Männer brennen darauf, sich den
Kuppelbau etwas näher anzusehen«, kam es von Keller.
    Rhodan blieb auf seiner kreisförmigen Wanderung durch die Zentrale vor Major Keller stehen,
tippte ihm mit dem Zeigefinger gegen die gekreuzten Schultergurte des Kampfanzuges, dicht neben
dem Schalter für die Hochenergie-Kraftanlage, die auf Siga konstruiert worden war und eine
Maximalleistung von fünftausend Kilowatt brachte.
    »Nein, noch nicht, Keller«, sagte er dann zerstreut. »Sie müssen uns doch bemerkt haben? Oder
nicht?«
    Schweigen …
    Roi Danton lümmelte quer in einem der Kontursessel und schwenkte sein weißes Tüchlein durch
die Luft, als dirigierte er ein unsichtbares Kammerorchester.
    »Ich bin echauffiert!« stöhnte er. »Ich muß mir vorstellen, ich säße, von meinem
wohlriechenden Hofstaat umgeben, auf der Terrasse von Versailles. Wer von euch kennt schon
Versailles? Niemand!

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