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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freihändler habt wirklich einen Charme wie ein Steinbeil.«
    »Was soll's?« Oro Masut zuckte mit seinen breiten Schultern und drehte sich nicht einmal
um.
    »Wissen Sie«, warf Roi Danton ein und entfaltete ein blaues Tuch, in dem eine silberne
Tabaksdose eingeschlagen war. »Ich halte nichts von der Pflege des Image, weil sie zu einer
völligen Verblödung führt. Meinen Sie das nicht auch, liebste Miß Dacran?«
    Sie sah mit einer Art fassungslosen Staunens zu, wie Roi der Dose eine Prise einer schwarzen,
pfefferähnlichen Substanz entnahm, sie auf den Handschuh des Kampfanzugs legte, auf den
dreieckigen Einsatz zwischen Daumen und Zeigefinger, das winzige Häufchen an die Nase führte und
heftig einatmete. Dann lehnte er sich zurück und schien auf etwas zu warten.
    »Was haben Sie da?« fragte Eileen und beugte sich vor.
    Roi streckte abwehrend die Hand aus und holte aus dem Vorratsfach, das in der
Bereitschaftstasche am rechten Oberschenkel des Kampfanzugs angebracht war, ein Zellstofftuch
hervor. Dann nieste er kräftig, sah sich triumphierend um und sagte:
    »Da capo – con amore!«
    Und nieste ein zweites Mal. Er putzte sich mit Ausdauer und Hingabe die Nase, warf das Tuch in
den Abfallkonverter und sagte erklärend:
    »Es ist förderlich für den ungehemmten Strom der Gedanken. Möchten Sie auch eine kleine
Prise …?«
    Eileen winkte mit der Gebärde des Abscheus ab.
    »Nun, dann nicht, Euer Liebden«, sagte Roi. Er hatte nicht eine Sekunde lang den Blick von den
Schirmen genommen, und selbst Eileen hatte es gemerkt. Sie wußte noch immer nicht recht, in
welches Schema sie ihn einordnen sollte. Sie wußte nur eines: Roi Danton war nicht der Mann, der
zu sein er sich mit aller Gewalt den Anschein gab.
    »Offensichtlich haben wir noch keine einzige Industrieanlage gesehen«, sagte Rhodan leise,
mehr zu sich selbst. Trotzdem hörten es alle. »Vielleicht ist alles unterirdisch«, fügte er
hinzu.
    »Vielleicht. Aber der Stützpunktkamerad sagte doch, daß dies eine reine Wohnwelt sei.«
    »Glaubst du einem Stützpunktingenieur mehr als deinen eigenen Augen?« fragte John Marshall den
Teleporter Tschubai.
    »Natürlich nicht«, antwortete Ras.
    »Masor?« fragte Keller leise und kurz. Der Mann an den Funkgeräten hob die Hand in Kopfhöhe
ebenso kurz hoch; die Besatzung der Zentrale schien hervorragend aufeinander eingespielt zu
sein.
    »Ja?«
    »Sind Ihre Funkgeräte klar?«
    »Selbstverständlich, Chef. Welche Frequenz?«
    »Wollen Sie jetzt einen Versuch starten, mit den Bewohnern dieser Welt in Kontakt zu kommen,
Sir?« wandte sich Major Keller fragend an Rhodan und spannte seine Arme nach hinten. »Wir sind in
der dritten Umkreisung«, fügte er wie erklärend hinzu.
    Rhodan dachte kurz nach, dann nickte er.
    »Ja, bitte. Fangen Sie an.«
    »Welche Frequenz?«
    »Schalten Sie bitte alle ein, die gesendet werden können. Senden Sie zuerst ein Peilsignal,
dann eine Botschaft, in der wir um Landeerlaubnis nachsuchen.«
    »In Ordnung!«
    Masor begann das Band anzufahren, das für diesen Zweck hergestellt worden war.
    »Kein Kontakt!« sagte der Funker nach einer Weile. »Auf keiner Frequenz.«
    »Machen Sie weiter, Masor«, ordnete Keller an und lehnte sich schwer in seinen Sessel zurück.
Der Autopilot hielt die Korvette auf Kurs. Die Minuten vergingen, und da die Flugbahn von Pol zu
Pol verlief und sich der Planet unter ihnen drehte, änderte sich die Landschaft. Das Aussehen der
Bauten und der Anlagen aber änderte sich nicht. Alles war der gleiche Stil.
    Die Zeit verging ereignislos.
    »Kein Kontakt, Sir …« Der Funker zuckte mit den Schultern.
    »Versuchen Sie es weiter …«
    Die Kugel des Schiffes umraste wie ein Satellit die Kugel des Planeten. Es geschah nichts. Nur
die Spannung und das quälende Bewußtsein, zur Passivität verurteilt zu sein, steigerten sich mit
jeder Sekunde mehr. Die siebenundzwanzig Terraner hockten im Kampfanzug in den Sesseln, starrten
die Schirme an und hörten das Ticken und Rauschen in den Lautsprechern.
    Rhodan dachte an die Schwierigkeiten, die er schon oft bekommen hatte, wenn er unbedacht
gelandet war.
    Hier aber gab es keine andere Wahl. Ohne Zweifel war der Planet bewohnt, aber er schwieg.
    Rhodan war nach wie vor entschlossen, mit den Philosophen Verbindung aufzunehmen. Er würde
noch eine Umkreisung abwarten und dann den Befehl geben, irgendwo zu landen. Irgendwo, denn
nichts war zu erkennen, das wie eine Hauptstadt aussah oder

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