Silberband 040 - Dolan-Alarm
zog sich die gelbe Wand rechts neben ihnen an einer Stelle
zusammen. Gleich darauf wurde eine Öffnung sichtbar. Ohne zu zögern, gingen die beiden
Dimoschützen an der Spitze weiter. Sie gelangten in einen kreisförmigen Raum, in dem einige
seltsam geformte Maschinen standen.
»Das ist ein Nebenraum der Zentrale«, sagte Camaron Olek.
Redhorse nickte, während er sich umschaute. Das Stöhnen wurde immer lauter. Der Cheyenne war
sicher, daß es von einem lebenden Wesen kam. Er fragte sich, ob der Zweitkonditionierte
vielleicht verletzt war. Das hätte das bisherige Verhalten des Dolans erklärt. Redhorse wandte
sich an Kakuta.
»Wenn es gefährlich wird, springen wir in einen anderen Raum«, sagte er. »Ich habe keine Lust,
mich von den Dimoschützen in eine fünfdimensionale Energiespirale verwandeln zu lassen.«
Die Dimoschützen blieben jetzt stehen. Sie schienen zu lauschen. Ihre Schlitzaugen richteten
sich auf die Terraner.
»Sie warten auf Befehle«, erkannte Tako Kakuta.
Obwohl Don Redhorse äußerlich ruhig und gelassen war, fühlte er, wie seine innere Spannung
anstieg. Beunruhigt fragte er sich, was sie in der Zentrale erwartete. An Bord dieses Dolans ging
etwas Ungewöhnliches vor.
»Besteht keine Möglichkeit, sich mit den Exekutoren in Verbindung zu setzen?« fragte Redhorse
Camaron Olek.
Der Oberstleutnant verneinte.
»Nicht von hier aus«, sagte er. »Von der Zentrale aus hätte ich vielleicht eine Möglichkeit,
aber ich glaube kaum, daß man mir erlaubt, einen solchen Versuch zu machen.«
Vor den Dimoschützen und den drei Männern glitt eine Öffnung auf. Sie konnten in die
beleuchtete Zentrale sehen.
Noch bevor sie eintraten, erblickte Don Redhorse den riesigen Zweitkonditionierten, der sich
wie unter heftigen Schmerzen am Boden wälzte. Der Zeitpolizist trug einen roten Kampfanzug. Seine
vier Hände zerrten an seinem Symboflex-Partner, den er im Nacken trug. Es sah aus, als wollte er
ihn abreißen. Aus dem aufgerissenen Rachen des Riesen kam ein schmerzvolles Stöhnen.
Die Dimoschützen blieben stehen, als wären sie sich nicht darüber im klaren, was sie nun
unternehmen sollten.
Olek trat neben Redhorse und Tako Kakuta.
Er deutete auf das sich am Boden windende Ungeheuer, das ihre Anwesenheit offenbar nicht
wahrnahm.
»Das ist Tro Khon«, sagte Camaron Olek.
So, wie er es sagte, bestanden keine Zweifel an seiner Feststellung.
»Was ist mit ihm?« fragte Don Redhorse verwirrt. »Ist er krank?«
Olek antwortete nicht. Er ging in die Hocke und blickte in die Richtung des
Zweitkonditionierten. Redhorse und Kakuta wechselten einen schnellen Blick.
Die Dimoschützen hatten im Eingang Aufstellung genommen. Sie hatten ihre Aufgabe offenbar
erfüllt. Redhorses Verwirrung stieg.
»Das Ding in seinem Nacken bewegt sich«, stellte Tako Kakuta fest.
Redhorse starrte auf den Wulst, der den Nacken des Zeitpolizisten im Halbkreis umschloß. Das
Gebilde schien zu pulsieren.
Tro Khon stöhnte so laut, daß der Oberst erschauerte.
»Es sieht so aus, als wollte der Zweitkonditionierte den Symbionten entfernen«, sagte Tako
Kakuta.
»Etwas stimmt hier nicht«, sagte Redhorse. Er trat hinter den am Boden kauernden Olek und
legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Was halten Sie davon?« fragte er.
Der Oberstleutnant erhob sich nur langsam. Redhorse, der ihn aufmerksam beobachtete, konnte
feststellen, daß Oleks Augen wie im Fieber glänzten. Mit Olek war eine sichtbare Veränderung
vorgegangen, seit er Tro Khon erblickt hatte.
»Wir müssen ihm helfen!« stieß Camaron Olek hervor.
»Helfen?« wiederholte Don Redhorse ungläubig. »Er ist unser Gegner. Er hat mitgeholfen, die
Erde anzugreifen. Wissen Sie überhaupt, was Sie sagen, Olek?«
Olek schien ihn nicht zu verstehen.
»Sehen Sie nicht, daß Tro Khon leidet?« ereiferte er sich.
Redhorses Gedanken wirbelten durcheinander. Seine Augen waren auf den Zweitkonditionierten
gerichtet, der sich hilflos am Boden wälzte. Redhorse konnte keine Verwundungen feststellen. Auch
der Kampfanzug des Giganten war in Ordnung.
Die Dimoschützen standen noch immer mit schußbereiten Waffen am Eingang. Sie beobachteten die
Szene. Redhorse war sich nicht darüber im klaren, welche Rolle diese Wesen spielten. Hatten sie
die drei Terraner hierher gebracht, damit Tro Khon geholfen wurde?
Tro Khons mächtige Arme zuckten konvulsivisch. Redhorse sah, wie der über vier Meter große
Zeitpolizist versuchte, auf die Beine zu
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