Silberband 042 - Das Zeitkommando
herbeigeführte Zeitparadoxon nichts ändern können.
Atlan bekam die Meldungen gesammelt in die Zentrale der CREST. Er las sie an Ort und Stelle durch, um Rhodan später einen zusammengefaßten Bericht geben zu können. Es war alles so, wie sie von Anfang an vermutet hatten.
Die Lemurer mußten den Mut verloren haben, eine neue Technik und Zivilisation aufzubauen. Sie vegetierten einfach dahin, und es gab auch keine Maahks, die durch ihre Angriffe den Lebenswillen der Lemurer neu hätten anstacheln können. Alle Maschinen und Labors waren in bester Ordnung, aber die Menschen waren und blieben verschwunden.
Ohne ein weiteres Wort hatte Rhodan den Raum verlassen, in dem Koczon gestorben war. Und ohne ein Wort folgte ihm Gucky, der allerdings nun vergeblich versuchte, Rhodans Gedanken zu lesen, der Gedankenblock Rhodans verhinderte das. Er wollte also nicht, daß der Mausbiber von seinem nächsten Vorhaben erfuhr.
»Mal wieder Geheimnisse?« fragte Gucky aufgebracht.
»Du wirst es rechtzeitig erfahren«, vertröstete ihn Rhodan. »Bringe mich auf die CREST zu Atlan.«
Nachdem Atlan seinen Zwischenbericht erstattet hatte, bat Rhodan:
»Gucky, bleibe hier. Ich bin bald zurück. Wir haben noch etwas zu erledigen, und du mußt mir dabei helfen.«
Er sagte nicht, was das war, und Gucky fand es nicht heraus.
Als Rhodan die Kommandozentrale verlassen hatte, fragte Atlan:
»Was will er?«
»Keine Ahnung, edler Arkonide, der Meister hat mal wieder Geheimnisse vor mir, seinem besten Freund. Nicht nett, finde ich.«
»Er wird schon damit herausrücken, wenn es an der Zeit ist.«
Damit gaben sie sich zufrieden.
Es dauerte nur eine halbe Stunde, bis Rhodan zurückkehrte. In der Hand trug er einen Spezialbeutel, in dem sich ein schwerer Gegenstand befinden mußte. Er legte ihn nicht auf den Tisch, sondern behielt ihn bei sich.
»Wir werden uns in einigen Stunden abstrahlen lassen, Atlan. Unsere Wissenschaftler haben sich mit der Positronik des Materietransmitters vertraut gemacht. Hole die Suchkommandos zurück. Sie finden nichts. Was zu entdecken war, haben wir bereits entdeckt – und das ist eine ganze Menge. Los, Gucky, zurück in die Rettungszentrale.«
Sie teleportierten.
»Du hast eine Art, einen Menschen neugierig zu machen …!« murmelte Gucky vorwurfsvoll, als sie auf dem Korridor standen, der zum Zeittransmitter führte.
»Einen Menschen – ja. Aber du bist ja keiner.«
»Nur eine Redensart, aber ich bin trotzdem neugierig. Willst du mir nicht endlich sagen, was du vorhast?«
»Gehen wir. Gleich wirst du es wissen.«
»Wohin sollen wir gehen?«
»In den Zeittransmitter, wohin sonst?«
Sie trafen auch hier keinen Menschen mehr an. Der Befehl zur Evakuierung der Station war bereits ausgegeben worden. Die Terraner begaben sich auf die CREST.
Rhodan und Gucky gingen die kurze Strecke bis zu dem gesicherten Eingang. Als sie den Transmitterkessel betreten hatten, schloß Rhodan ab. Er schaltete auch den Energieschirm ein, der die Tür absicherte und selbst ein gewaltsames Eindringen in den Zeittransmitter verhinderte.
Ohne ein weiteres Wort ging Rhodan weiter, gefolgt von dem immer noch herumrätselnden Gucky, bis er mitten auf dem Metallkreis stand, über dem die Nullfeldanlage in der Kuppel angebracht war. Rings an den Wänden blitzten die Instrumente und Kontrolltafeln.
Rhodan griff in den Rockausschnitt und holte die Mappe hervor, die er in dem Fach gefunden hatte. Er bückte sich und legte sie auf den Boden. Dann holte er aus dem mitgebrachten Spezialbeutel einen Gegenstand hervor, den Gucky sofort als hochleistungsfähige Atombombe erkannte.
Gleichzeitig löste Rhodan seinen Gedankenblock.
»Sie wird von der CREST aus ferngesteuert, Kleiner. Der Sender steht in meiner Kabine. Ein Zeitzünder war mir zu riskant. Wir können den Zeittransmitter erst dann zerstören, wenn niemand mehr auf Scorcher ist. Die Rettungsstation selbst bleibt erhalten. Sie wird schon jetzt entsprechend geschlossen und abgesichert. Wir werden sie später als Stützpunkt verwenden können.«
»Und du willst den Zeittransmitter zerstören?«
»Ihn und die Konstruktionsunterlagen, Gucky. Sie sind in der roten Mappe. Du weißt, daß ich alle Zeitexperimente für gefährlich halte, und nur notgedrungen ließ ich mich auf das glücklich überstandene ein. Es hätte alles ganz anders kommen können, und du kannst mir glauben, daß wir unwahrscheinliches Glück gehabt haben. Das möchte ich nicht noch einmal
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