Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
breiigen Inhalt der Dose aufschlürfte. »Du wirst auch nie ein feiner Mann werden.«
    »Krch – mpfff«, machte Lord Zwiebus und schleckte die Keule ab.
    Selbst das Aufleuchten des Interkomschirms veranlaßte ihn nicht dazu, seine Tätigkeit zu unterbrechen. Schließlich war ja Gucky noch da. Sollte der aufpassen. Und Gucky paßte auf.
    »Notstart in wenigen Minuten«, gab der Kommandant bekannt. »An Bord besteht ab sofort Alarmstufe drei. Das bedeutet erhöhte Aufmerksamkeit und Ruhepausen nur in der eigenen Kabine beziehungsweise Sektormesse. Großadministrator an Bord. Ende der Durchsage.«
    Gucky versuchte erneut, Rhodans Gedanken zu erhaschen, aber Whisper, das telepathische Relaiswesen vom Planeten Khusal, schirmte seinen Herrn ab. Gucky konnte nicht bis zu Rhodan vordringen.
    Etwas eifersüchtig knurrte der Mausbiber:
    »Na, dann eben nicht. Soll er uns holen, aber persönlich, wenn er uns braucht. Reich mir mal 'ne Dose her, Häuptling …«
    Es gab an Bord der INTERSOLAR zwei Emotionauten, den Kommandanten und seinen Ersten Offizier, Oberstleutnant Senco Ahrat, der aus Grönland stammte.
    Emotionauten waren von Natur aus befähigte Menschen, die auf einer Spezialakademie Terras noch besonders geschult wurden. Sie waren dadurch in der Lage, ähnlich wie der Siganese Harl Dephin, Gehirnimpulse mit Hilfe einer Übertragungsanlage direkt auf die Schaltkontrollen ihrer Raumschiffe zu übermitteln. Diese Methode resultierte in unglaublichen Reaktionsgeschwindigkeiten.
    Es gab nur einige tausend dieser Emotionauten, und sie waren alle die Kommandanten der wichtigsten Raumschiffe. Sie hatten somit die ursprünglichen Astronauten und Kosmonauten abgelöst.
    Als einziges Schiff besaß die INTERSOLAR gleich zwei Emotionauten. Wenn sie das gewaltige Gebilde aus Stahl mit einem Durchmesser von zweitausendfünfhundert Metern durch den Kosmos steuerten, saßen sie nur vor den Kontrollen unter der SERT-Haube (SERT bedeutete: Simultane Emotio- und Reflex-Transmission) und dachten ihre Befehle. Vollautomatisch und vollpositronisch wurden diese Gedankenbefehle durch die SERT-Haube auf die Ausführungsmechanik übertragen. Das wiederum geschah mit der Geschwindigkeit der Nervenimpulse des Gehirns, also annähernd Lichtgeschwindigkeit.
    Die Folge war die bereits erwähnte Reaktionsschnelligkeit.
    Wenn ein Emotionaut Schaltungen bediente, saß er reglos in seinem Kontrollsessel, die SERT-Haube auf dem Kopf, und dachte, daß sich die betreffende Schaltung aktivieren sollte.
    Dann tat sie es. In derselben Sekunde.
    Das ganze Schiff tat, was der Emotio-Kommandant wollte.
    Chef der Emotio-Akademie auf Terra war der extrem langlebige General Harl Dephin, der tausendjährige, fünfzehn Zentimeter große Siganese. Er war der einzige Mensch außer Lord Zwiebus, der die letzten tausend Jahre auch ohne Zellaktivator überlebt hatte.
    Rhodan nahm neben Korom-Khan Platz, nachdem dieser seine Durchsage beendet hatte.
    »Sie haben die Ereignisse auf dem Bildschirm verfolgen können, Oberst?«
    »Ja, ich war mit dem Zeitfenster verbunden. Scheußlich, diese Accalauries. Und da gibt es Wissenschaftler, die allen Ernstes behaupten, die armen Biester können überhaupt nichts dafür. Verstehen Sie das, Sir? Können nichts dafür, daß sie unsere Schiffe vernichten und ganze Planeten in strahlende Höllen verwandeln!«
    Rhodan nickte in Richtung der Hangarschleuse, die sie von der Oberfläche des Planeten Merkur trennte.
    »Starten Sie, Oberst. Durch den Zeitkorridor. Kümmern Sie sich nicht um die vier folgenden Schiffe. Die Kommandanten haben ihre eigenen Befehle und werden versuchen, in unserer Nähe zu bleiben. Gemeinsamer Treffpunkt ist das System Graper im Slackmann-Sektor, vierundzwanzigtausendsechshundertachtzehn Lichtjahre entfernt. Das aber nur, wenn wir den Kontakt untereinander verlieren.«
    Korom-Khan nickte, sah auf die Kontrollen – und dann bewegte sich die INTERSOLAR, wie von Geisterhand angehoben.
    Die Anti-Schwerkraftfelder hielten das Schiff solange, bis sich die eigenen Felder einschalteten und die Hangaranlage überflüssig machten. Auf dem riesigen Panoramaschirm der INTERSOLAR innerhalb der Kontrollzentrale waren die anderen Hangarluken deutlich zu erkennen. Vier weitere Einheiten der Solaren Flotte wurden sichtbar und nahmen Funkkontakt zu Major Donald Freyer auf, der in dieser Phase des Starts die Funkzentrale von Rhodans Schiff selbst leitete.
    Die Sonne tauchte hinter dem Horizont des Merkur auf. Auf der anderen

Weitere Kostenlose Bücher