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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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freigefegt, felsig und ohne die geringste Spur einer Vegetation.
    Auf Salem lastete ein sehr hoher Luftdruck, der das Betreten nur in besonderen Panzeranzügen oder in Raumanzügen mit eingeschalteten Energieschirmen erlaubte. Die fünfzig Menschen, die auf Salem lebten, wohnten in stählernen Schutzkuppeln, deren komfortable Einrichtung sie über die grenzenlose Einsamkeit einer leeren Welt hinwegtröstete.
    Das Sonnensystem Graper war nur ein relativ kleines System, und bisher hatte es außer den Terranern noch niemand entdeckt. Salem selbst war reich an Hogaltanvorkommen und deckte einen Teil des terranischen Bedarfs, obwohl erst eine einzige Mine erschlossen worden war. Die Schürfung des fünfdimensional strahlenden Erzes, seine Säuberung von überflüssigen Rohstoffen und die Verladung der reinen Barren erfolgte automatisch. Die fünfzig Ingenieure fungierten lediglich als Wachpersonal und Verbindungsposten. Wenn sie Besuch erhielten, dann handelte es sich meist um unbemannte Posbifrachter. Selten nur wagte sich ein Kreuzer der Solaren Flotte hierher.
    Bergbau-Ingenieur Screw Howard war ein Mann von hundertdreißig Jahren. Bereits seit hundert Jahren lebte er auf Salem, von einigen Urlauben auf der Erde und anderen Planeten abgesehen. Zu jeder passenden und auch unpassenden Gelegenheit versuchte er seine Leute davon zu überzeugen, daß es eigentlich im ganzen Universum keinen schöneren Planeten als Salem gäbe, eine Behauptung, die ihm niemand abnahm. Aber vielleicht stimmte diese Behauptung zumindest für ihn. Er war alt, seine Haare schneeweiß und seine Gestalt bereits ein wenig gebeugt. Ohne die Antigravanlagen unter den Wohnkuppeln hätte ihn die ständige Schwerkraft des Riesenplaneten längst erdrückt, denn nur wenige Menschen hielten zweieinhalb Gravos ohne Hilfsmittel lange aus.
    Sein Stellvertreter Ron Ronald war fünfzig Jahre jünger, ein Draufgängertyp mit dunklen Haaren und lebhaften Gesten. Er war ein wenig korpulent und versuchte das durch mehr Beweglichkeit zu vertuschen. Das gelang ihm allerdings nur innerhalb der Kuppeln. Jede Bewegung draußen mußte in den Panzeranzügen plump wirken, ob sein Träger das nun wollte oder nicht.
    Es war immer nur wenige Stunden hell auf Salem, und die Arbeits- und Wacheinteilung hatte sich der schnellen Rotation angepaßt. Trotzdem rechnete man auch heute, nach einigen hundert Jahren, noch immer mit irdischen Maßeinheiten. Die Terra-Standardzeit galt heute wie früher.
    Obwohl vor genau einem Monat ein Schiff auf Salem landete und die letzten Neuigkeiten mitbrachte.
    So ein Besuch bedeutete natürlich eine willkommene Abwechslung für die einsamsten Männer des Universums, aber diesmal brachte er beunruhigende und fast bestürzende Neuigkeiten mit.
    Bei den Besuchern handelte es sich um sogenannte Prospektoren, eine den Galaktischen Händlern ähnliche Gruppe, die sich bereits vor rund sechs Jahrhunderten vom Solaren Imperium losgelöst und selbständig gemacht hatte. Das hinderte sie nicht daran, immer wieder Verbindung zu den Kolonialwelten aufzunehmen und mit ihnen Handel zu treiben. Sie besaßen keine eigentliche Heimatwelt mehr, sondern lebten meist mit ihren Familien und Nachkommen auf ihren Schiffen. Ruhelos durchstreiften sie das Weltall, immer auf der Suche nach seltenen Rohstoffen und Mineralien.
    Screw Howard hatte sie freundlich, wenn auch mißtrauisch empfangen. Auf ihre Fragen erklärte er, das Hogaltan und damit der ganze Planet Salem sei vom Solaren Imperium rechtmäßig in Besitz genommen worden und ein vereinbartes Kodesignal genüge, die halbe Flotte in kürzester Zeit erscheinen zu lassen. Das sei natürlich keine Warnung, fügte Howard freundlich lächelnd hinzu, nur ein gutgemeinter Hinweis.
    Der Anführer der Prospektoren hatte ebenso freundlich zurückgelächelt.
    »Wir sind nicht an Hogaltan interessiert«, sagte er dann mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Und was das Solare Imperium angeht, so scheinen Sie seit längerer Zeit keine Verbindung mit diesem imaginären Sternenreich gehabt zu haben. Es existiert nämlich kein Solares Imperium mehr, und Perry Rhodan … nun, den gibt es auch nicht mehr.«
    »Das ist doch Unsinn!« erklärte ihm Howard energisch und verbarg seine Überraschung. »Wir haben noch vor einigen Tagen eine Ankündigung über Hyperfunk erhalten. Und zwar im Auftrag Rhodans. Na, was sagen Sie nun?«
    Der Prospektor blieb skeptisch.
    »Gar nichts. Wahrscheinlich war Ihr Funker besoffen.«
    Screw Howard

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