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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geistigen Auge formten.
    »Wir hatten drei Wochen zuvor eine der subplanetarischen Kavernen angebohrt. Dabei waren wir auf Lagerstätten seltener Migmatite gestoßen, also auf Mischgesteine, die durch Ultrametamorphose entstehen. Nachdem ich die ersten Analysen durchgeführt hatte, beschloß ich, einen Transportschacht zur Ozeankaverne anzulegen und einige Sammelroboter einzusetzen, um ausreichend Proben zu erhalten.
    Wir flogen mit der ROSSA OBERA zum Mars und erwarben das benötigte Material und die Sammelroboter zu einem günstigen Preis. Wieder auf Angerook gelandet, vergrößerten und verkleideten wir den Schacht und tarnten ihn gegen Ortung aus dem Raum. Anschließend richteten wir in einer Nebenkaverne des Ozeans eine labormäßige Trennungsanlage ein.
    Eines Tages arbeitete ich mit Porka und Loody im Labor, da hörten wir plötzlich Bohrgeräusche. Es waren die charakteristischen Geräusche von Desintegrationswirbelfeldern und den dazugehörigen Absaugfeldern.
    Selbstverständlich gingen wir der Sache nach. Zwar war Angerook als Planet des Solaren Imperiums im Galaktischen Register eingetragen, aber noch niemals hatten wir Anzeichen dafür entdeckt, daß die Terraner sich auf Angerook niederlassen wollten. Es konnte also möglich sein, daß die Bohrgeräusche von anderen Prospektoren stammten. In dem Fall hätten wir selbstverständlich unsere älteren Rechte geltend gemacht.
    Wir brachten überall an den Felswänden Schallsonden an und werteten ihre Messungen aus. Wer beschreibt unsere Verblüffung, als wir feststellten, daß jemand dabei war, in nächster Nähe der Kaverne einen riesigen Hohlraum anzulegen und von dort aus drei Tunnel in die Kaverne selbst vorzutreiben.
    Es konnte sich also kaum um Prospektoren handeln.
    Wir verhielten uns still und legten uns auf die Lauer. Nach wenigen Stunden brachen drei Spezialfahrzeuge durch die Felswand, ganz in der Nähe des Meeres. Sie zogen sich wieder zurück und hinterließen Tunnel von kreisförmigem Querschnitt und etwa zweieinhalb Meter Durchmesser. Kurze Zeit später krochen die Schlepperköpfe von drei Versorgungsschläuchen aus den Tunnelmündungen. Sie zogen die mächtigen Schläuche hinter sich her und schleppten sie ins Meer, wo sie in sechshundert Metern Tiefe verankert wurden.
    Porka, der früher beim Raumpionierkommando der Solaren Flotte gedient hatte, schloß aus diesen Tatsachen darauf, daß jemand ein großes subplanetares Magazin anlegte; die Versorgungsschläuche dienten teilweise der Gewinnung von Feuchtigkeit für die Klimaanlage, hauptsächlich aber der Förderung von Wasser zur Erzeugung hochkatalysierten Deuteriums, das für die Kraftwerke der Kältestationen, Luftumwälzungsanlagen und Überwachungscomputer benötigt wurde.«
    Derbolav erwachte aus seinem tranceähnlichen Zustand und lächelte verlegen.
    »Habe ich fantasiert?«
    »Keineswegs, Chef«, antwortete der Astrogator. »Was du erzählt hast, stimmt aufs Haar.«
    Juan Mellone-Grazia schüttelte grinsend den Kopf.
    »Du bist wirklich ein genialer Gauner, Chef! Wie ich dich kenne, habt ihr damals eine Verbindung zu dem geheimen Flottenmagazin hergestellt, bevor die Überwachungscomputer aktiviert waren.«
    Derbolav de Grazia hob vielsagend die Hände und ließ sie auf die Seitenlehnen seines Kontursessels fallen.
    »Bei allen Berggeistern, Juan, was hätte ich anders tun sollen! Die terranischen Baukommandos haben mich faktisch dazu gezwungen, mich mit ihrer Anlage zu befassen. Ich wäre ein schlechter Patriarch, wenn ich nicht dafür gesorgt hätte, daß wir bei Bedarf jederzeit auf die Vorräte des Flottenmagazins zurückgreifen können.«
    Er zuckte die Schultern.
    »Nun ist es soweit. Wir haben weder die Ausrüstung, um den Planeten Maverick zu erkunden, noch die Mittel, uns diese Ausrüstung zu kaufen. Unter der Oberfläche von Angerook aber liegt das Zeug ungenutzt herum.«
    Derbolav winkte geringschätzig ab.
    »Wem gehört es denn? Das Solare Imperium besteht nicht mehr.« Seine Miene verdüsterte sich. »Die Sonne Sol, die Erde, die irdische Menschheit, alles ist ausgelöscht. Verdammt! Wer, wenn nicht wir, hat ein Anrecht darauf, vom Erbe unserer reichen Verwandten zu profitieren.«
    Juan seufzte.
    »Ich weiß, daß ich dich nicht umstimmen kann. Aber ich halte es einfach für meine Pflicht und Schuldigkeit, meine Bedenken zu äußern. Es gibt keinen Zweifel daran, daß Perry Rhodan sein Erbe und das Erbe der Menschheit diesem Kaiser Anson Argyris auf Olymp übertragen

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