Silberband 049 - Welten in Angst
Gegenseitigkeit beruht. Letzten Informationen nach ist die Revolte im Imperium Dabrifa bereits ausgebrochen, und mehr als zweihundert Systeme befinden sich in den Händen der Rebellen. Jetzt im Augenblick dürfte der Diktator schon von seinen eigenen Offizieren verhaftet und getötet worden sein. Die Flotte meutert. Haben Sie noch keine entsprechenden Meldungen erhalten?«
Für lange Sekunden blieb der Admiral schweigsam, dann sagte er seltsam schleppend:
»Das ist nicht wahr!«
»Es ist wahr!« erwiderte Tifflor bestimmt. »Unsere Informationsquellen sind absolut zuverlässig. Die Rebellion, von Professor Ligzuta schon seit langem vorbereitet, ist zum Ausbruch gelangt. Und Sie dürfen mir glauben, daß sie wirklich gut vorbereitet wurde. Mit Dabrifas Alleinherrschaft dürfte es nun endgültig vorbei sein.«
Immer noch blieb der Admiral skeptisch. Er schien nicht glauben zu können, was er so gern geglaubt hätte.
»Es wäre großartig, wenn Sie recht behielten, aber ich kenne einige der Sicherheitsvorkehrungen, die Dabrifa für einen solchen Fall bereithält. Ich kann mir nicht denken, daß man ihn so einfach überrumpelt. Immerhin, nehmen wir einmal an, es ist geschehen und Dabrifas Macht gebrochen – würden Sie oder Rhodan dann trotzdem unseren Versicherungen glauben, daß wir den Frieden wünschen und zu diesem angeblichen Manöver nur gezwungen wurden?«
»Selbstverständlich, Admiral. Wir wissen es ohnehin.«
Zum ersten Mal lächelte der Admiral.
»Ja, ich weiß schon: Ihre hervorragenden Informationsquellen.«
»Sehr richtig.«
»Gut.« Der Admiral wurde wieder ernst. »Dann werde ich meiner Flotte jetzt den Befehl erteilen, sich nach Ephelegon zurückzuziehen. Dort werden wir die weiteren Ereignisse abwarten. Die Entscheidung fiel aber bereits, das kann ich Ihnen versichern.«
»Wir hoffen es.« Tifflor hob die Hand zum Gruß. »Dann werden wir uns wohl bald sehen – wenn die endgültigen Verhandlungen zwischen den Imperien beginnen.«
»Bis dann – alles Gute!«
Der Bildschirm erlosch.
Auf dem Panoramaschirm konnte Tifflor wenig später beobachten, wie die Schiffe der ZGU noch enger zusammenrückten und dann plötzlich ihren Kurs änderten. Sie nahmen mit höchster Beschleunigung Fahrt auf und verschwanden dann im Linearraum.
Sie kehrten in ihre Heimat zurück.
Die Funküberwachung bestätigte, daß zwischen Admiral Rodrigez und dem Flaggschiff Dabrifas keine Nachrichtenübermittlung stattgefunden hatte, was wiederum darauf schließen ließ, daß der Admiral rückhaltlos den Worten Tifflors Glauben schenkte. Ein Vertrauensbeweis, der sich später vielleicht bezahlt machen würde.
Wenig später näherte sich Tifflors Schiff abermals einer Strukturlücke des Paratronschirms. Sofort nahm er Verbindung zur INTERSOLAR auf. Rhodan selbst war sein Gesprächspartner.
»Die sind wir los«, stellte Rhodan nach Tifflors Berichterstattung nüchtern fest. »Bis zur endgültigen Friedenskonferenz. Hier die letzten Informationen von Galbraith: Die meisten Schiffe der Flotte Dabrifas befinden sich in der Gewalt der Rebellen. Auch das Flaggschiff, die DOMALO. Allerdings konnte sich Dabrifa selbst in der Funkzentrale seines Schiffes verschanzen. Alle Angriffe auf diese verliefen bisher ergebnislos. Wir warten nun darauf, daß Admiral Hoga Merontus, der Flottenbefehlshaber, Verbindung mit uns aufnimmt. Das wird zwangsläufig mit einem Ihrer Schiffe geschehen, Julian, da wir durch den Paratronschirm isoliert sind. Allerdings werde ich für größere Funklücken sorgen, sobald wir mehr wissen und sicher sein können, daß kein Angriff mehr geplant ist.«
»Ich melde mich in einer Stunde wieder, wie festgelegt.«
»Bis dann«, sagte Rhodan und nickte seinem alten Freund zu.
Tifflor starrte noch eine Weile auf den Bildschirm, der nur langsam dunkel wurde.
Dann gab er seine Befehle.
Admiral Hoga Merontus reagierte auf die überstürzte Flucht seiner ›Bundesgenossen‹ mit einem breiten Lachen. Dabei hatte er durchaus keinen Grund zum Lachen.
Dabrifa saß in der Funkzentrale, von seiner Leibwache umgeben und beschützt, mit allen Nachrichtenfäden in der Hand. In der DOMALO selbst tobte der Kampf zwischen den Rebellen und den Anhängern Dabrifas, die noch von den Robotern unterstützt wurden. Trotzdem wurden sie immer weiter zurückgedrängt, bis sie als letzte Zufluchtsstätte einen Hangar besetzten, den sie erbittert verteidigten.
Merontus machte kurzen Prozeß, um wenigstens Mannschaften und
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