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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jahrtausende manches verwischt hatte. Guvalasch hatte den Eindruck, daß der Kremine sich an diese Erinnerungen klammerte, an die Bilder seiner primitiven Abenteuer, die er zusammen mit Kroakstern und Kreminen auf der Straße der Elenden erlebt hatte.
    »Was würdest du sagen, wenn du in deine Heimat zurückkehren könntest?« fragte Guvalasch das bedauernswerte Wesen auf dem Gestell. Er stellte diese Frage, um Krecster-Kalopcs zu höchster Gedankentätigkeit anzuregen. Vor Jahren noch hatte er mit solchen Fragen Gefühle wie Hoffnung in der Kreatur wecken können, doch selbst das war jetzt vorbei.
    Krecster-Kalopcs hatte gelernt, seine Lage sachlich zu beurteilen.
    »Ich werde niemals wieder zurückkehren können! Deshalb will ich nur noch sterben.«
    »Denken deine Freunde ebenso?«
    »Ja!«
    »Würde es dir denn keinen Spaß machen, wieder an Raubüberfällen teilzunehmen, wie ihr sie immer auf Durchreisende verübt habt?«
    Der Kremine blieb gelassen. »Ich kann mich nicht mehr bewegen. Wahrscheinlich besitze ich überhaupt keinen Körper mehr, sondern bestehe nur noch aus einem riesigen Gehirn.«
    »Da hast du allerdings recht«, sagte Guvalasch.
    Ihre Unterhaltung erreichte keine Höhepunkte mehr, weil Krecster-Kalopcs gelernt hatte, sich den geistigen und seelischen Quälereien zu entziehen.
    Guvalasch wechselte in einen anderen Kreminen über. Auch dort erzielte er kaum noch Reaktionen mit seinen herausfordernden Gedanken. Aber das war jetzt nicht mehr wichtig. Die Hauptsache war, daß die fünf zu einem Reizempfänger verbundenen Gehirne im richtigen Augenblick funktionierten.
    Bevor er die Kreminen verließ, kehrte Guvalaschs Bewußtsein noch einmal in den Körper von Krecster-Kalopcs zurück.
    »Für heute verlasse ich euch.«
    »Wie schade«, dachte der Kremine. »Warum können wir uns nicht länger unterhalten?«
    »Vielleicht deshalb, weil dir diese Unterhaltungen allmählich mehr Spaß machen als mir«, antwortete Guvalasch wahrheitsgemäß.
    Er kehrte in seinen Eigenkörper zurück, der inmitten der Falle lag.
    Die Kreminen waren in Ordnung. Es bestand kein Grund zur Besorgnis. Selbst wenn es durch irgendwelche Umstände noch ein paar Jahre dauern sollte, bis der Ganjo hierherkommen würde, würden die Gehirne ihrer Aufgabe gerecht werden.
    Guvalasch blickte sich noch einmal um, dann trat er in den Transmitter und ließ sich abstrahlen.
    Die Roboter warteten schon, um ihn zur Feier der Frühen Sonne zu fliegen.
    »Diese Narren!« flüsterte Guvalasch verächtlich, als er an die Anhänger seiner Sekte dachte.
    Obwohl der Fremde, der ihn regelmäßig besuchte, schon vor einer ganzen Weile behauptet hatte, daß der Ganjo zurückgekehrt sei, hatte sich bisher nichts Entscheidendes ereignet. Entweder dauerte diese Ankunft über einen bestimmten Zeitabschnitt hinweg an, oder sie hatte sich verzögert.
    Krecster-Kalopcs wagte nicht, den Fremden nach dem Grund für die Verzögerung zu fragen. Wenn dieses Wesen das Interesse des Kreminen bemerkte, hatte es wieder ein Mittel zur Verfügung, um ihn zu quälen.
    Krecster-Kalopcs bedauerte schon, daß er sich dazu hatte hinreißen lassen, einzugestehen, daß ihm die Unterhaltungen mit dem Fremden Vergnügen bereiteten. Die Folge würde sein, daß der Unbekannte seine Besuche verkürzen oder überhaupt nicht mehr kommen würde.
    Der Kremine fühlte Gedanken und Emotionen seiner vier Mitgefangenen durch sein Gehirn strömen. Ihre Verbindung wurde immer enger. Krecster-Kalopcs war versucht, an eine Einheit zu denken.
    Das war ein lohnendes Ziel! Zusammen konnten sie die Qualen des Wartens leichter ertragen.
    Krecster-Kalopcs war nie ein religiöser Kremine gewesen, aber in letzter Zeit hatte er sich oft gefragt, ob das, was sie hier erduldeten, vielleicht die Strafe für die Taten sein konnte, die sie auf ihrer Heimatwelt begangen hatten.
    Aber andere hatten weitaus schlimmere Dinge verbrochen und durften beiderseits der Straße der Elenden sterben.
    Krecster-Kalopcs fragte sich, ob diese Straße überhaupt noch existierte. War sie in all der vielen Zeit wieder ein paar Meter in die Höhe gewachsen?
    Krecster-Kalopcs begann zu träumen. Ab und zu zuckten die monströsen Überreste seines einstmals kräftigen Körpers.
    Die vier anderen träumten mit ihm. Je tiefer sie schliefen, desto undeutlicher wurden die Erinnerungen an die Heimatwelt. Die Träume gingen in Alpträume über.
    Die fünf Gehirne erwachten. Sie konnten nicht schreien, aber sie spürten das quälende

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