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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Atlan um ihr Leben kämpfen mußten.

27.
    Jede Zelle seines Körpers schmerzte. Zusammengepreßt zur ursprünglichen Form wurde Perry Rhodan aus dem Transmitter geschoben.
    Die Qual überwältigte Rhodan, als er zwischen den Säulen der Empfangsstation hervortrat und halb blind und taub vor dem Transmitter zusammenbrach. Er hörte einen dumpfen Schlag und wußte, daß Atlan neben ihm hingestürzt war.
    Die Schmerzen rasten im Rhythmus des Herzschlags durch Rhodans Körper, erreichten jede noch so weit entfernte Stelle und ließen Rhodan hilflos zucken.
    Ich sterbe! dachte er.
    Sein Bewußtsein trieb auf die dunklen Abgründe des Todes zu. Nur weg von diesen quälenden, unerträglichen Empfindungen.
    Als Rhodan schon resignieren wollte, schaltete sich ein zweites Bewußtsein in seine Gedanken.
    »Ovaron!« dachte Rhodan.
    »Sie dürfen nicht aufgeben!« schrien die Gedanken des Ganjos. »Sie verdammter Schwächling, ich wußte, daß ich mich auf Sie nicht verlassen kann, wenn es wirklich ernst wird.«
    Rhodan verstand kaum etwas, aber er spürte den ungeheuren Lebenswillen des in ihm gefangenen Bewußtseins. Etwas davon übertrug sich auf ihn. Der Wunsch, diesen schrecklichen Transmittersprung lebend zu überstehen, glomm in Rhodans Gedanken auf. Der Funke entfachte die Flamme des Willens.
    Trotzig hob Rhodan den Kopf. Um ihn herum, in der undurchsichtigen Dämmerung, bewegten sich Schatten. Neben ihm stöhnte Atlan.
    »Gut!« rief der Cappin in seinem Körper. »Sehr gut, Terraner! Sie dürfen nicht aufgeben.«
    Erneut hüllte der Schmerz Rhodan ein und ließ ihn konvulsivisch zucken. Aber diesmal kämpfte er sofort dagegen an, machte sich klar, daß er seinen Körper zurückgewonnen hatte.
    »Wir müssen über eine unvorstellbare Entfernung hinweg gesprungen sein«, dachte Ovaron. »Aber wir haben es überlebt.«
    »Wirklich?« fragte Rhodan. »Und wenn ich jetzt sterbe? Ich kann mich nicht bewegen, meine Sinne versagen ihren Dienst.«
    »Das geht vorüber«, versicherte Ovaron. »Sie müssen es nur noch kurze Zeit aushalten.«
    Rhodan kämpfte weiter. Allmählich erlangte er die Kontrolle über seinen Körper zurück.
    Er hob den Kopf. Die Schatten wurden deutlich sichtbar. Aus ihnen wurden zehn Männer, die vor dem Transmitter standen. Ein weiterer Mann saß unmittelbar unter dem Podest des Transmitters in einem Sessel. Er mußte sehr alt sein. Die meisten der innerhalb des Raumes wartenden Männer waren alt. Ihre faltigen Gesichter bewiesen es ebenso wie ihre gebeugten Rücken und weißen Haare.
    Rhodan drehte langsam den Kopf. Schräg hinter ihm lag Atlan. Das Gesicht des Arkoniden war bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Entsetzt blickte Rhodan weg. Er war sich darüber im klaren, daß er nicht viel anders aussah.
    »Sie sind beide total verkrampft«, dachte Ovaron.
    Als Rhodan wieder in den Raum hinabblickte, sah er, daß der alte Mann im Sessel eine Waffe auf Atlan und ihn gerichtet hatte. Auch die anderen Männer hielten ihre Waffen schußbereit.
    »Was bedeutet das?« fragte Rhodan in Gedanken. »Das Empfangskomitee ist bewaffnet. Sind das vielleicht Ganjasen?«
    Die Antwort kam nur zögernd.
    »Ich weiß es nicht. Es könnten Ganjasen sein, aber ich bin nicht sicher.«
    »Wo sind wir hier?« fragte Rhodan weiter. »Der Transmitter, durch den wir herausgekommen sind, ist sehr klein. Es kann sich dabei unmöglich um die Gegenstation des Giganttransmitters handeln, durch den wir geschleust wurden.«
    »Richtig!« stimmte Ovaron zu. »Wir sind in einer Nebenstation herausgekommen, die mit dem Giganttransmitter gekoppelt ist. Mehr weiß ich auch nicht. Wir müssen mit den Männern reden.«
    Rhodan stützte sich auf die Arme und kroch bis zum Rand des Podests. Er blickte in den Raum hinab, in dem die elf Männer warteten. Sie beobachteten ihn mit grimmigen Blicken. Rhodan ahnte, daß er elf hohe Würdenträger vor sich hatte. Etwas an ihrem Verhalten jedoch warnte ihn. Das waren nicht die Waffen, die ebenso eine reine Vorsichtsmaßnahme hätten sein können.
    Es war der Ausdruck in den Gesichtern der alten Männer.
    Selten hatte Rhodan in Männergesichtern so viel Haß und Gier gesehen.
    »Ganjo!« dachte Rhodan jetzt vollkommen ruhig. »Diese Kerle gefallen mir nicht. Überlegen Sie, Partner! Wir sind in einer Nebenstation herausgekommen und werden von bewaffneten Männern mit grimmigen Gesichtern und Waffen in den Händen erwartet. Was würden Sie daraus schließen?«
    »Sie glauben doch nicht …?«
    »Doch!«

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