Silberband 052 - Exil im Hyperraum
gab Rhodan hart zurück. Er spürte, wie Ovaron sich erschüttert zurückzog, fuhr aber fort: »Man hat Ihnen eine Falle gestellt. Vielleicht gehören diese elf Männer einer Widerstandsorganisation an, die Sie beseitigen will.«
»Unmöglich!«
Rhodan spürte, daß sein Körper sich allmählich entspannte. Die Schmerzen ließen nach, sein Gesicht glättete sich. Der Terraner richtete sich auf. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie die Waffenmündungen, die auf ihn gerichtet waren, jede Bewegung mitmachten. Wenn er einen Fehler beging, würden die Alten sofort schießen.
Atlans Hand berührte ihn an der Schulter. Er sah ihn kurz von der Seite an. Das Gesicht des Arkoniden sah eingefallen aus. Die Anstrengung hatte es gezeichnet.
»Ich muß gestehen«, flüsterte der Arkonide heiser, »daß ich ohne Merceiles Hilfe nicht mehr am Leben wäre.«
Rhodan antwortete nicht. Er konzentrierte sich auf die elf Männer, die ihn beobachteten. Der Alte im Sessel war zweifellos ihr Anführer.
Rhodan ahnte, daß jetzt nur noch die Flucht nach vorn half. Wahrscheinlich hatten sie erwartet, daß der Ganjo und vielleicht noch Merceile aus dem Transmitter kommen würden.
Rundum an den Wänden standen Maschinen und Meßgeräte. Rhodan sah zahlreiche Anlagen mit Antennen auf der Vorderseite. Sobald die elf Männer sich von ihrer Überraschung erholt hatten, würden sie die Individualimpulse der beiden Ankömmlinge anmessen und erkennen, daß der Ganjo und Merceile ebenfalls angekommen waren.
Rhodan verschränkte die Arme über der Brust und blickte lächelnd auf die Männer hinab. Allein sein Standort verschaffte ihm einen psychologischen Vorteil. Sein zweiter Vorteil war, daß er zuerst reagierte.
»Wie ich sehe, erwartet man uns«, sagte er in einwandfreiem Gruelfin. »Die Herren sehen jedoch leicht schockiert aus. Mir scheint, sie haben jemand anderen erwartet.«
Rhodan beobachtete befriedigt die Wirkung seiner Worte. Der alte Mann im Sessel schien zusammenzuschrumpfen. Die anderen scharrten unruhig mit den Füßen oder wichen Rhodans Blicken aus.
»Mein Name ist Perry Rhodan!« fuhr der Terraner gelassen fort. Er deutete auf Atlan. »Dieser Mann ist Lordadmiral Atlan. Wir kommen beide aus einer anderen Galaxis, wo unsere Völker große Imperien gegründet haben. Im Verhältnis zu unseren Reichen nehmen sich das alte Ganjasische Reich oder das Imperium der Takerer wie Gemüsegärten aus.«
Der Alte im Sessel murmelte eine undeutliche Erwiderung.
»Sie machen einen Fehler!« dachte Ovaron verzweifelt. »Ich glaube nicht, daß sich diese listigen Burschen überrumpeln lassen. Sie sehen allesamt so aus, als besäßen sie viel Erfahrung.«
»Angewandte Psychologie geht bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten«, dachte Perry. »Kommen Sie jetzt nur nicht auf den Gedanken, mich zu übernehmen und für mich zu verhandeln.«
»Machen Sie nur weiter!« meinte Ovaron. »Aber seien Sie vorsichtig.«
»Sie sind so blaß, meine Herren!« Rhodan lächelte spöttisch. »Natürlich überlegen Sie jetzt, ob Sie Atlan und mich töten sollen. Ich gestehe, daß wir das nicht verhindern könnten. Aber eine solche Tat wäre gleichzeitig Ihr eigenes Ende und das Ihrer Organisation. Ich darf Ihnen verraten, daß Ovarons Bewußtsein sich in meinem Körper befindet. Das Bewußtsein von Merceile ruht in Atlan.«
Er hob beide Arme, denn der Alte war aufgesprungen und näherte sich dem Podest. Die zehn anderen Männer schrien durcheinander. Rhodans Worte hatten die Verwirrung im Transmitterraum noch vergrößert.
»Beruhigen Sie sich!« rief Atlan.
Es wurde stiller.
Rhodan nickte zufrieden.
»Sie wundern sich bestimmt, daß ich die Anwesenheit Ovarons und Merceiles so bereitwillig enthüllt habe. Wir sind uns darüber im klaren, daß Sie die Bewußtseinsimpulse der beiden Persönlichkeiten früher oder später angepeilt hätten. So haben wir von Anfang an für klare Fronten gesorgt. Sollten Sie also jetzt auf Atlan oder mich schießen, können Sie uns töten, aber die Cappins würden in ihre eigenen Körper zurückkehren, die an Bord der MARCO POLO liegen. Ich denke, daß Ihnen unser Schiff nicht mehr unbekannt sein dürfte. Es hat in dieser Galaxis schließlich schon genügend Unruhe gestiftet. Ovaron und Merceile würden dafür sorgen, daß der Verrat, den Sie offensichtlich planen, überall bekannt würde. Das wäre der Anfang vom Ende für Ihre Organisation, wie immer sie aufgebaut ist.«
Der Alte ging rückwärts und ließ sich in
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