Silberband 054 - Finale für Pluto
daß es die einzige Waffe war,
mit der er Erfolg haben würde.
In diesem Augenblick begannen die Vibratoren ihre dreißig Sekunden dauernde Tätigkeit. Hulos
mußte seine Bemühungen unterbrechen. Als die Erschütterungen aufhörten, trat er wieder an den
Schleusenrand.
»Was tun Sie jetzt, Dart?« wollte Dephin wissen.
Der Waffenwart trat einen Schritt zurück, damit er von den Kameras der Schleuse erfaßt werden
konnte. Er hob den Desintegrator.
»Jetzt versuche ich es damit, Sir!«
Er wußte, daß die anderen ihn über die Bildschirme in der Zentrale beobachteten.
Hulos hatte den Desintegrator auf feine Bündelung eingestellt. Als er schoß, machte er sich
nicht besonders große Hoffnungen. Er brach den Beschuß nach einminütigem Dauerfeuer ab. Dann
zwängte er sich aus der Schleuse, um die Einschußstelle zu untersuchen. Es war ihm gelungen, ein
vier Zentimeter tiefes und drei Millimeter durchmessendes Loch in das Material zu brennen.
Er brummte befriedigt.
»Wie sieht es aus?« erkundigte sich Dephin.
»Gut, Sir! Aber ich befürchte, daß wir einen halben Tag arbeiten müssen, um eine Sonde mit
Mikrophon und Lautsprecher an Dantons Kopf zu bringen.«
»Das ist gleichgültig«, antwortete der General. »Wichtig ist nur, daß wir es überhaupt
schaffen. Legen Sie jetzt vor der Schleuse einen Raum frei, wo wir arbeiten können.«
Hulos nickte. Er zog den zweiten Desintegrator aus dem Gürtel und begann zu arbeiten. Die
aufsteigenden Dämpfe wurden vom Innern des Paladins aus abgesaugt. Alle drei Minuten unterbrach
Hulos seine Arbeit und wartete die Vibratormassage ab.
Eine Stunde später hatte er vor der Brustschleuse des Roboters eine Höhlung geschaffen, die
groß genug war, um zwei oder drei Siganesen aufnehmen zu können. Von hier aus mußten sie
versuchen, zu Dantons Kopf vorzudringen.
Mirus Tyn und Aracan tauchten in der Schleuse auf. Sie waren im mechanischen Lift nach unten
gekommen. Innerhalb des Paladins gab es keine Antigravschächte. Bei der Beweglichkeit des großen
Roboters wären sie zu vielen störenden Faktoren ausgesetzt gewesen.
Die mechanischen Lifts dagegen funktionierten immer, auch jetzt, da der Paladin flach auf dem
Rücken lag und sie sich horizontal anstatt in gewohnter Weise vertikal bewegen mußten.
Tyn und Aracan trugen ebenso wie Hulos Schutzanzüge und die dazugehörige Ausrüstung. Sie gaben
Hulos ein Zeichen.
Tyn begann sofort die Sonden abzuspulen, die sie zum Kopf Dantons führen wollten. Hulos
bemerkte diese Voreiligkeit mit Mißfallen, aber er schwieg.
»Das Loch ist noch so klein, daß immer nur einer von uns arbeiten kann«, sagte der Waffenwart.
»Ich habe jetzt genug getan und werde mich ausruhen.«
»Ich übernehme«, erbot sich der Kybernetiker.
Hulos nickte und räumte seinen Platz für Aracan.
Als hätte er niemals etwas anderes getan, begann Aracan Löcher in die Stahlplastlegierung zu
schießen. Tyn und Hulos sahen ihm dabei zu.
»Man wird uns entdecken«, unkte Tyn. »Das kann nicht gutgehen.«
»Kein Cappin denkt daran, daß ein solches Unternehmen im Innern des Safes gestartet werden
könnte«, gab Hulos zurück. »Das ist unser Vorteil. Die Takerer halten den Marsav-Safe für das
sicherste Gefängnis ihrer Galaxis. Es ist nur von außen zu zerstören.« Er grinste. »Die Cappins
konnten wirklich nicht ahnen, daß einer ihrer Gefangenen sechs tapfere Männer beherbergt, die nun
den Ausbruch riskieren.«
»Müssen Sie so reden?« erkundigte sich Tyn. »Ihr Pathos geht mir …«
Er unterbrach sich, denn in diesem Augenblick begann Aracan zu schreien. Der Kybernetiker lag
am Boden und zuckte am ganzen Körper.
Hulos stieß eine Verwünschung aus. »Die Vibratoren! Ich hätte daran denken müssen.«
Tyn wollte die Schleuse verlassen und Aracan zu Hilfe kommen, aber Hulos hielt ihn fest.
»Sind Sie verrückt? Es würde auch Sie erwischen. In wenigen Sekunden ist alles vorbei.«
Sie sahen, daß Aracan noch immer zuckende Bewegungen machte. Die Oberflächenbewegungen des
transparenten Materials waren für den winzigen Körper eines Siganesen zuviel.
Dann war es vorüber.
Hulos und Tyn sprangen zu Aracan hinaus und beugten sich über ihn.
Der Kybernetiker war halb bewußtlos. Gemeinsam trugen sie den Verletzten in die Schleuse.
»Was ist geschehen?« fragte Dephin besorgt.
»Es sind die Vibratoren, Sir«, erläuterte Hulos. »Aracan wurde von den Bewegungen des Safes
erfaßt. Er konnte nichts dagegen tun.«
Ein
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