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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stellen kann. Ich werde ihn in die Knie zwingen. Aber das hat Zeit bis später.«
    Ja, sagte ich zu mir selbst. Staehmer war nicht so wichtig. Ich würde meine Kräfte sammeln und dann plötzlich meine Suggestionsimpulse auf ihn loslassen. Dann würde er zusammenbrechen – egal wie stark sein Wille war!
    Aber jetzt wollte ich erst einmal demonstrieren, wie fest ich meine Leute in der Hand hatte. Das mußte auch Staehmer beeindrucken und ihn unsicher machen.
    »Was hast du zu berichten, Neiko?« wandte ich mich an den untersetzten Bandenführer, den ich vor zwei Tagen mit der Erledigung eines Überfalls beauftragt hatte. Obwohl Neikos Anwesenheit davon zeugte, daß der Überfall gelungen war, bemerkte ich keine Beutestücke an ihm. Er hatte nur einen kleinen Beutel an seinen Gürtel gebunden.
    »Da gibt es nicht viel«, sagte er. Obwohl ich ihn auch jetzt unter Kontrolle hatte, ließ ich ihm genügend geistige Freiheit, damit er seine Worte selbst wählen konnte. Es gehörte zu meinem psychologischen Schachzug, um Staehmers Abneigung gegen eine geistige Beeinflussung zu vermindern. Er sollte sehen, daß meine Leute, obwohl ich ihnen meinen Willen aufzwang, genügend eigene Persönlichkeit behielten und auch ausreichend Handlungsfreiheit besaßen.
    Neiko fuhr fort: »Wie aufgetragen, habe ich mit meinen Leuten die Stadt verlassen und mich auf den Weg zu jener Farm gemacht, die von Danton und Deighton als einer der vielen Stabilisierungskerne unterhalten wird. Ich ließ erst einmal die Gegend auskundschaften und fand folgendes heraus. Auf der Farm wurden Ackerbau und Viehzucht betrieben. Es gab nur insgesamt sieben nicht ganz Verdummte, darunter zwei Superiors, die dreißig Verdummte bei der Feldarbeit beaufsichtigten. Waffen gab es weit und breit keine, auch Roboter waren nicht vorhanden, weil die beiden Superiors ihre Hilfe untersagt hatten. Mir war also gleich klar, daß wir mit keiner allzu großen Gegenwehr zu rechnen hatten. Nun, ich verteilte meine Leute …«
    »Halt!« unterbrach ich ihn. »Ich möchte keine Einzelheiten über den Überfall hören.«
    Staehmer schaltete sich ein. »Wieso? Sind Sie etwa so zartbesaitet?« fragte er spöttisch.
    »Ich hasse Grausamkeiten«, antwortete ich wahrheitsgetreu. »Ich kann kein Blut sehen. Mord und Totschlag stoßen mich ab. Wenn ich trotzdem drastisch vorgehe und in der Wahl meiner Mittel nicht immer wählerisch bin, dann nur, weil es keine Alternative gibt. Ich muß die alte Welt vertilgen, um eine neue aufbauen zu können.«
    Neiko war sichtlich enttäuscht, daß er den Ablauf des Überfalls nicht detailliert schildern konnte. »Wir sind also losgestürmt und haben alle niedergemacht …«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. »Neiko!« wies ich den Bandenführer zurecht.
    »Schon gut«, sagte er und schaute mich scheu an, weil er wohl eine Bestrafung befürchtete. Dann berichtete er weiter: »Nachdem wir die Farm gesäubert hatten, schnappten wir uns zwei Kühe und brieten sie. Das ist alles.«
    »Das ist alles?« wiederholte ich erstaunt. »Du weißt, daß ich nach jedem Überfall ein Beweisstück sehen möchte, an dem ich erkenne, daß er auch durchgeführt wurde.«
    »Weiß ich«, sagte Neiko und senkte den Blick. »Und ich hab' mich auch daran gehalten. Nur …«
    Ich wurde wütend. »Was soll das? Hast du einen Beweis für den Überfall auf die Farm oder nicht?«
    »Doch«, versicherte Neiko. »Er befindet sich hier in dem Beutel.«
    »Warum weist du ihn dann nicht vor?«
    »Ich dachte …«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Ich schaute auf den Beutel und überlegte, was er enthalten mochte. In der Regel brachten meine Leute technische Geräte als Beutestücke mit, aber Neiko war geistig entartet, und man konnte bei ihm nie wissen, welche Überraschung er auftischte. Trotzdem entschloß ich mich, das Beweisstück zu betrachten.
    »Zeige mir den Inhalt des Beutels«, verlangte ich.
    Er zögerte, fingerte aber dann an der Verschnürung herum, löste den Beutel von seinem Gürtel und schüttete den Inhalt auf dem Boden aus.
    Im ersten Augenblick wußte ich nicht, was ich von den seltsamen Gebilden halten sollte. Sie boten keinen schönen Anblick, das war alles, was ich feststellte. Aber dann ging ich noch näher an das Panzerglas und erkannte, worum es sich handelte. Ich zuckte zurück und schrie auf.
    Ich taumelte rückwärts bis zur gegenüberliegenden Wand. Der Schock saß mir so fest in den Gliedern, daß ich mich kaum bewegen konnte. In meinem Kopf

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