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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sprechen, wo immer ich auch war. Deshalb konnte er mich auch immer zu euch rufen. Auf Oyster, dem großen Kontinent im Osten, gibt es einen Stützpunkt der Solaren Flotte. Von dort aus habe ich euch mit Lebensmitteln versorgen lassen.«
    Sal Almong rieb sich die Stirn. Er schien Kopfschmerzen zu haben. »Ich erinnere mich kaum an die Dinge, von denen du sprichst«, sagte er leise.
    Ana, die Tochter des Bürgermeisters, hängte sich bei ihrem Vater ein. Sie lächelte Potschyben zu und nickte. Sie schien sich zu entsinnen.
    »Das hast du alles ganz allein getan?« fragte sie. »Gibt es nicht auch noch auf den anderen Kontinenten Siedler? Wir sind doch nicht allein auf Hitschers-Pearl?«
    »Auf Oyster leben 20.000, auf Gray 7.000, auf Yellow 8.000, auf Rose 3.000 und auf Red 4.000 Siedler«, antwortete Potschyben. »Blue und White sind unbewohnt. Sie sind zu kalt und unwirtlich.«
    »Und für alle hast du gesorgt?«
    »Sicher, Sal«, erwiderte der Offizier. »Das war gar nicht so schwer, wie du es dir vorstellst. Ich hatte die Roboter, die mir helfen konnten. Im Stützpunkt gibt es so viele Versorgungsgüter, daß wir jahrelang damit auskommen könnten. Erst als der Homo superior nach Hitschers-Pearl kam, wurde es schwer für mich.«
    »Du meinst die neuen Lehrer?« fragte Sal Almong. Der schwerfällige Mann öffnete sich das Hemd und rieb sich die muskulöse Brust. Ihm schien heiß zu sein, obwohl die Temperaturen draußen auf etwa fünfzehn Grad Celsius abgesunken waren und im Haus nicht geheizt wurde. »Sie haben uns immer wieder geraten, die Dosen nicht anzunehmen. Sie sagten, wir könnten sterben, wenn wir essen, was der Roboter uns brachte, aber wir wären mit Sicherheit längst gestorben, wenn wir uns nur auf die Lehrer verlassen hätten. Der Boden gibt nichts her in diesem Jahr. Wir müssen irgend etwas falsch gemacht haben, denn früher hatten wir gute Ernten.«
    Potschyben lächelte bitter. Wieder strichen seine Fingerspitzen über die Narbe auf seiner linken Wange. Die Superiors hatten unermeßlichen Schaden angerichtet. In ihrer Überzeugung, daß alles irgendwann zu Aggression führen werde, hatten sie versucht, die Siedler zu Bauern mit Primitivkultur zu machen. Ihr Experiment mußte jedoch scheitern, da sie selbst viel zuwenig von der Landwirtschaft wußten. Diese zweifellos überaus intelligenten Menschen waren nicht in der Lage, ihren grundlegenden Gedankenfehler zu erkennen. Sie waren so sehr von ihrer Theorie und Philosophie überzeugt, daß sie die Realität aus den Augen verloren hatten.
    »Was haben die neuen Lehrer getan?« fragte der Bürgermeister. »Haben sie dich behindert?«
    »Sie haben in den letzten Monaten immer wieder das versucht, was sie auch heute wieder tun wollten. Sie haben Attentate auf mich unternommen. Sie haben versucht, den Stützpunkt zu erobern, um ihn zu zerstören.«
    »Dann wußten sie, daß du in dem Stützpunkt wohnst?«
    Potschyben schüttelte den Kopf.
    »Nein, Af, das wußten sie nicht. Sie vermuteten es nur. Von euch haben sie erfahren, daß ich irgend etwas mit den Konservenlieferungen zu tun habe, und daraus haben sie ihre Schlüsse gezogen.«
    »Dann bist du gar kein Fallensteller?« meinte Atramo.
    »Natürlich nicht, Af«, erwiderte Potschyben. »Zu dieser Maskerade wurde ich nur durch die Superiors gezwungen. Wenn ich in meiner Kombination hier aufgetaucht wäre, hätte ich keine zehn Minuten mehr gelebt. Sie hätten mich sofort umgebracht.«
    »Seltsam«, bemerkte Af Atramo. »Sie predigen uns immer vom Frieden und verdammen jede Aggression, aber sie selbst greifen dich an, um dich zu töten.«
    Ein Mann betrat den Raum. »Potschy«, sagte er. Potschyben erkannte in ihm einen der Männer wieder, die am Stadteingang mit bunten Steinen gespielt hatten. Jetzt machte er einen ganz vernünftigen Eindruck. »Mit den neuen Lehrern ist irgend etwas passiert. Sie benehmen sich seltsam.«
    Tracs Potschyben erhob sich und ging zur Tür. Er blickte nach draußen. Ein Prallgleiter schwebte neben dem Brunnen. Ein mit einer Toga bekleideter Mann, der unschwer als Homo superior zu erkennen war, saß in dem Fluggerät. Er suchte unsicher an dem Armaturenpult herum und schien nicht mehr zu wissen, wie er den Gleiter lenken konnte.
    Potschyben verließ das Haus und ging auf den Prallgleiter zu. Er beobachtete den Superior. Je näher er kam, desto klarer wurde das Bild.
    Verwirrt blickte ihn der Homo superior an. Er machte durchaus keinen verdummten Eindruck, schien jedoch auch

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