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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tiefstrahler montiert wurde, die die verwüstete Stadt in tagesgleiche Helligkeit tauchte.
    Point Chuin bedeckte eine Fläche von annähernd fünfzig Quadratkilometern. Es war vorgesehen, daß Hollingsworth und Kainchen am Westrand, Ellsmere und Pollack dagegen am Ostrand der Stadt mit der Suche beginnen sollten. Orin rechnete damit, daß es vier bis fünf Stunden dauern würde, bis sie sich nahe der Stadtmitte trafen.
    Im östlichen Randgebiet von Point Chuin hatte der Taifun nicht so mörderisch gewütet wie weiter nach dem Stadtinnern hin. Die ersten Gebäude, die Ellsmere und Pollack sich vornahmen, besaßen noch intakte Mauern, obwohl die Dächer der Wucht des Sturmes fast widerstandslos nachgegeben hatten. Ellsmeres Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf einen flachen, langgestreckten Bau, der so aussah, als hätte er früher Laborräume enthalten. Tatsächlich fanden sich einige nahezu unbeschädigte Experimentiertische mit den Überresten einstmals wertvoller Geräte, die Chuins Leute hier zurückgelassen hatten. King Pollack entdeckte im Sockel eines der Tische einen Elektrizitätsanschluß. Ein Test ergab, daß keinerlei Spannung vorhanden war. Auch das war ein Hinweis darauf, daß Point Chuin mutwillig zerstört worden war. Generatoren haben ein zähes Leben. Die Einwirkungen natürlichen Zerfalls hätten Jahrhunderte gebraucht, um einen durchschnittlichen Fusionsgenerator außer Betrieb zu setzen.
    Bei der weiteren Suche ging Ellsmere so vor, daß er Pollack mit dem Shift, mit dem sie von der UST-3048 gekommen waren, zunächst Gebäudeblocks in geringer Höhe abfliegen ließ. Sobald er etwas sah, was des näheren Anschauens wert schien, befahl er dem Sergeant zu landen. Westlich an das Laborgebäude schlossen sich die Ruinen kleinerer Häuser an, die Ellsmere für Wohnbauten hielt. Keines hatte mehr als fünf Räume. Hier und dort waren alte, halb zerfallene Möbelstücke zu sehen, die der Sturm irgendwie verschont hatte. Aber nirgends sah es so aus, als hätten Chuins Leute eine Spur hinterlassen, die auf ihren derzeitigen Aufenthaltsort wies. Von Zeit zu Zeit sprach Ellsmere über Normalfunk mit Hollingsworth. Es schien, als hätte Holli bis jetzt ebenfalls nichts Bemerkenswertes gefunden.
    Jenseits der kleinen Wohnsiedlung erstreckte sich eine weite, unbebaute Fläche, die früher, wie Baumstümpfe und verrottete Aststücke vermuten ließen, ein Park gewesen war. Pollack setzte in hohem Bogen darüber hinweg. Auf der Westseite des Parks war es interessanter. Dort waren die Mauern einiger dreistöckiger Gebäude stehengeblieben. Ellsmere vermutete, daß die Wissenschaftler in ihnen ihre Verwaltungsbüros untergebracht hatten. Es war möglich, daß sich dort eine Spur fand.
    Pollack landete. Er setzte den Shift an der Ostseite des Gebäudes ab. Weder hier noch in der Südwand gab es einen Eingang. Die einzige Mauerlücke befand sich auf der Nordseite. Die Nordseite jedoch lag im Dunkeln. Unter der Lichtflut der Tiefstrahler von der UST-3048 warf das Gebäude einen tiefschwarzen Schlagschatten. Pollack zog eine Lampe aus der Tasche. Der dünne, blauweiße Strahl huschte die von der Witterung angefressene Wand entlang. Die Mauerlücke wurde sichtbar. Es war eine drei Meter breite Bresche, die früher ein Portal enthalten haben mochte. Die Finsternis jenseits der Lücke durchdrang auch Pollacks Handlampe nur ein paar Meter weit.
    Ellsmere schritt auf die Öffnung zu. Pollack folgte dichtauf. »Irgendwie«, brummte er, »kommt mir die Sache nicht ganz geheuer vor.«
    Ellsmere ergriff die Mauer am Ostrand der Bresche und untersuchte sie auf ihre Festigkeit. Der Plastikguß gab nicht nach. Er schickte sich an, über den Trümmerberg zu klettern, der sich unter der Lücke im Laufe der Jahre angesammelt hatte.
    Da leuchtete es vor ihm auf. Instinktiv warf er sich zur Seite. Ein häßliches, fauchendes Geräusch, als zerrisse jemand ein grobes Stück Stoff, durchbrach die Stille der Nacht. Ellsmere fühlte einen Schwall heißer Luft, der sich am Rand der Mauerlücke brach. Er stürzte und schlug mit der Schulter hart auf.
    Noch halb benommen, hörte er King Pollacks Geschrei: »Warte, dich kriege ich, du Schweinehund!«
    Trümmerstücke polterten. Pollack ächzte wie ein angeschossener Büffel. Ein zweites Mal leuchtete es auf. Ein fauchender Knall kam von der Westecke des Gebäudes. Gleich darauf ertönte ein wimmerndes Heulen, das sich rasch entfernte und bald erstarb. Das alles geschah mit atemberaubender

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