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Silberband 067 - Die Para-Bank

Titel: Silberband 067 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überstieg. Ein solcher Effekt war ihm noch nicht vorgekommen, und er erinnerte sich auch nicht daran, daß andere Schiffskommandanten jemals derartige Effekte beobachtet hatten.
    Er fragte dennoch vorsichtshalber die Speicher der Hauptpositronik nach entsprechenden Informationen ab.
    Die Antwort beunruhigte ihn nur noch mehr, denn die Hauptpositronik erklärte, daß derartige Informationen zwar nicht vorlägen, daß jedoch die Möglichkeit bestand, daß andere Schiffskommandanten sehr wohl solche Beobachtungen gemacht haben könnten. Diese Beobachtungen wären möglicherweise nur deshalb nicht weitergegeben worden, weil die betreffenden Schiffe niemals in ihren Heimathafen zurückgekehrt seien.
    Bevor er daraus Konsequenzen ziehen konnte, verließ die CMP-34 den Linearraum und fiel in den Normalraum zurück – und das trotz laufenden Waring-Konverters. Hoc stellte eine Interkomverbindung zum Maschinenleitstand her. Auf dem Bildschirm entstand das Abbild des Ersten Maschineningenieurs der CMP-34.
    »Was ist mit unserem Waring-Konverter los?« fragte Hoc.
    »Er arbeitet einwandfrei, Sir«, antwortete der Maschineningenieur.
    »Wie erklären Sie sich dann, daß wir soeben den Linearraum verlassen haben?«
    Das Gesicht des Ersten Maschineningenieurs verriet Bestürzung. Er konnte natürlich nichts von dem irregulären Vorgang bemerkt haben, wenn seine Kontrollen nichts Derartiges anzeigten.
    »Überhaupt nicht, Sir«, antwortete er. »Ich kann nur wiederholen, daß der Waring einwandfrei arbeitet und eine konstante Leistungsabgabe erzeugt.«
    »Meine Kontrollen zeigen das ebenfalls an«, meinte Hoc. »Schalten Sie den Konverter bitte vom Leitstand aus ab.«
    Der Maschineningenieur befolgte den Befehl, und sowohl seine als auch Hocs Kontrollen bestätigten das. Demnach mußten die Kontrollen einwandfrei funktionieren.
    Inzwischen hatte eine blinkende Leuchtscheibe angezeigt, daß die Ortungszentrale den Kommandanten zu sprechen verlangte. Hoc Calvaniyz stellte die Verbindung her und sah gleich darauf das aufgeregte Gesicht seines Cheforters auf dem Interkomschirm.
    »Was gibt's?« fragte er.
    »Wir werden von einem starken magnetischen Feld angezogen, Sir«, meldete der Mann. »Die Feldstärke beträgt zehn hoch zehn Gauß, und der Ausgangspunkt liegt wahrscheinlich im Zentrum des leuchtenden Wasserstoffbandes. Wir sollten schnellstens wieder in den Linearraum gehen.«
    Hoc merkte, wie er blaß wurde. Ein magnetisches Feld von zehn hoch zehn Gauß Stärke stellte eine ungeheuerliche Kraft dar, gegen die die Impulstriebwerke eines Leichten Kreuzers nicht ankommen konnten. Gegen eine solche Kraft wären wahrscheinlich sogar die Impulstriebwerke der MARCO POLO machtlos. Nur im Linearflug konnte man sich ihr entziehen – und genau das schien unmöglich zu sein.
    Angesichts der drohenden Gefahr gewann Hoc allerdings seine Kaltblütigkeit zurück. Er befahl dem Cheforter, alle Daten über das magnetische Feld in die Hauptpositronik zu geben. Danach forderte er vom Positronengehirn eine Logikauswertung an.
    Die Auswertung lag wenige Minuten später vor. Sie besagte, daß die CMP-34 in gefährliche Nähe eines Schwarzen Loches im Raum mit ungeheurer Dichte geraten war. Weitere Messungen, die am Innenrand des Gasbandes vorgenommen wurden, ließen darauf schließen, daß der unsichtbare Stern von einem Gasmantel hoher elektrischer Leitfähigkeit umgeben war, wodurch komplexe magnetohydrodynamische Prozesse abliefen, die das starke Magnetfeld erzeugten.
    In Gedanken leistete der Kommandant seinem Chefastrogator Abbitte. Tai Pungh hatte ganz richtig vermutet, daß der Gasring nicht aus Materie bestand, die bei einem Supernova-Ausbruch fortgeschleudert worden war. Er hatte allerdings nicht wissen können, daß diese Materie auf das Schwarze Loch zugezogen wurde und daß dabei eine Art Verwindung im Linearraum entstand, die Linearmanöver ab einer bestimmten Entfernung von der Quelle des Magnetfeldes unmöglich machte.
    Niemand hatte das wissen können, denn es lagen keine Erfahrungswerte über solche Phänomene vor. Der Grund war ebenso einfach wie erschreckend: Niemand hatte sich bisher aus dem Bann eines solchen Feldes befreien können, um darüber zu berichten.
    Aber noch wollte Hoc Calvaniyz sich nicht damit abfinden, daß die CMP-34 mitsamt Besatzung verloren war. Es war nicht nur Selbsterhaltungstrieb, der ihn zwang, den Kampf gegen die entfesselten Elemente eines Schwarzen Loches weiterzuführen, sondern auch das

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