Silberband 068 - Anti-Universum
inzwischen war Oberst Korom-Khan vom Bildschirm verschwunden und hatte Roi Danton Platz gemacht. Dieser nahm die Anordnungen seines Vaters mit Genugtuung entgegen.
Rhodan fuhr fort: »Die Bodenkommandos und Beiboote der MARCO POLO sollen genau nach Einsatzplan vorgehen. Landung der Einsatzkommandos in der Rayngun-Hochebene, Vordringen in die Geheimanlagen, Zerstörung aller technischen Gerätschaften! Ich möchte, daß nichts mehr an die Tätigkeit dieser Widerstandsorganisation erinnert. Jeder Tschirmayner, der in den Anlagen angetroffen wird, ist sofort zu erschießen. Die Zöglinge der Haßkolonie sollen nach Möglichkeit lebend gefangen werden. Mit ihnen habe ich etwas Besonderes vor. Wenn sie sich geistig umpolen lassen, werden sie vorzügliche Gladiatoren abgeben. Über den Einsatz der Kreuzer und Korvetten weißt du Bescheid, Mike. Sie sollen in geschlossener Formation die südliche Steilküste der Rayngun-Hochebene anfliegen. Wir müssen die tschirmaynische Flotte nach Möglichkeit noch vor dem Start vernichten …«
Als Admiral Ankur das hörte, setzte er alles auf eine Karte. »Worauf warten wir denn noch!« rief er seinen Leuten zu. »Sollen wir uns ohne Gegenwehr abschlachten lassen? Wenn wir schon sterben müssen, wollen wir unser Leben so teuer wie möglich verkaufen.«
Atlan drückte seinen Strahler ohne Warnung ab. Er schoß auf Admiral Ankur, doch standen ein paar Offiziere in der Schußlinie. Während sie in den Strahlen starben, gelang Admiral Ankur mit einigen anderen Offizieren die Flucht durch einen Seitenausgang.
Lord Zwiebus wollte ihnen folgen. Aber auf halbem Wege blieb er plötzlich stehen. Er war vom Anblick eines einzelnen Offiziers gefesselt.
»Wollen Sie mir nicht noch einmal sagen, daß ich ein verlauster Affenmensch bin, Hauptmann Scarge?« fragte er.
Der Offizier griff nach seiner Waffe, aber da sauste bereits die Keule des Pseudo-Neandertalers mit voller Wucht auf ihn hinunter. Inzwischen war auch einigen anderen Offizieren und Politikern die Flucht gelungen. Die Mehrzahl der Tschirmayner, die an der Konferenz teilgenommen hatten, war jedoch umgekommen.
Als Perry Rhodan das Gespräch mit Roi Danton beendet hatte, war alles vorbei. Die beiden Korporale verbarrikadierten gerade die Zugänge zum Konferenzraum.
»Admiral Ankur ist entkommen«, sagte Atlan verärgert.
»Laß ihn laufen«, meinte Perry Rhodan leichthin. »Er wird sich seiner Freiheit nicht lange erfreuen. Unsere Leute werden bald hier eintreffen.«
Lord Zwiebus grinste und sagte: »Hauptmann Scarge wird mich nie mehr beleidigen.«
»Nur wegen deiner persönlichen Rachegelüste ist Ankur entkommen«, rief Atlan wütend. »Wenn er mir entwischt, wirst du es büßen, Affe.«
Lord Zwiebus krümmte sich wie ein geschlagener Hund.
»Niemand wird Tschirmayn ohne unsere Einwilligung lebend verlassen«, versicherte Perry Rhodan; er war wieder ruhig und kaltblütig. »Wir werden dieses Rattennest mit Stumpf und Stiel ausrotten!«
Admiral Ankur gelang es, seiner Flotte den Einsatzbefehl zu geben, noch ehe die Beiboote der MARCO POLO eingetroffen waren. Die riesigen Schleusen in der Steilküste öffneten sich, und die ersten tschirmaynischen Kampfschiffe starteten. Ankur konnte an Bord eines der Schiffe gehen, die als letzte unbehelligt entkommen konnten. Für dreißig Raumschiffe wurden die Geheimhangars zur tödlichen Falle. Gerade als sie, von den Leitstrahlen getragen, aus den Schleusen herausglitten, tauchten die Kreuzer und Korvetten der MARCO POLO auf und strahlten ihre Fusionsbomben auf die dreißig ungeschützten Ziele ab …
Inzwischen hatte sich die Nachricht über ganz Tschirmayn verbreitet, daß es sich bei der gelandeten MARCO POLO nicht um jene handelte, die aus einer Parallelwelt hierher verschlagen wurde, und daß Perry Rhodan und Atlan nicht die gutgesinnten Antipoden waren, sondern die tyrannischen Machthaber des Solaren Imperiums. In der Hauptstadt Zezsoga brach eine Panik aus.
Die Neu-Arkoniden ließen alles im Stich und suchten ihr Heil in der Flucht. Zu Hunderttausenden strömten sie in Fahrzeugen und privaten Flugzeugen aus der Stadt, wollten ihr Leben retten, indem sie sich vor den gnadenlosen Häschern in den Bergen versteckten.
Jene Neu-Arkoniden, die in höhergestellten Positionen tätig gewesen waren, nutzten ihre guten Verbindungen aus, um sich von den wenigen Transmitterstationen zu anderen Welten abstrahlen zu lassen.
Die meisten setzten ihre Hoffnung jedoch auf die Frachter und
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