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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Finsternis liegt über der Tiefe.
    Plötzlich: das Licht eines Gedankens.
    »Die Zeit ist reif …!«
    »Wofür ist die Zeit reif?« fragt ein zweiter Gedanke.
    »Die dritte Krisenperiode bricht an. Eine Fehlerquelle wurde übersehen. Die Möglichkeit einer Schließung des katalytischen Zyklus erscheint damit gegeben! Ich fordere mein Recht!«
    Finsteres Zögern. Dann endlich: die Antwort.
    »Ich muß sie gewähren lassen. So erfüllen sie ihre Pflicht, und seien sie dabei tolerant.«
    Die Gedankenlichter erlöschen. Finsternis breitet sich von neuem über die Tiefe.
     1.
    Ende August 3456
    Schweigend blickte Perry Rhodan auf den großen Bildschirm. Nachdenklich glitt sein Blick über das Meer der Sterne, die das Schwarz des Alls bedeckten. Ein greller, gleißender Lichtpunkt fixierte seine Aufmerksamkeit für einige Sekunden.
    Sol, die Sonne der Menschen, über fünf Milliarden Kilometer entfernt. Die mächtige Sonne, aus diesem Abstand kaum mehr als einer unter vielen Millionen Lichtpunkten.
    Der Blick wanderte weiter. Ein rötlich leuchtender Fleck trat aus dem Sternengewimmel hervor, bewegte sich langsam über die Bildfläche, verschwand schließlich nach links hinaus. Eines der zahllosen Trümmerstücke des ehemaligen Planeten Pluto.
    Das Auge suchte und fand nicht. Einer der Lichtpunkte dort draußen war der Reflex des alten Arkonidenschiffes HYODPON, knapp einen Mondbahnradius von Perry Rhodans Flaggschiff, der MARCO POLO, entfernt. Die HYODPON war das Kernstück eines Versuches, der in wenigen Minuten auf der Höhe der Pluto-Bahn durchgeführt werden sollte und dessen Ausgang entscheiden würde, ob es der Menschheit gelungen war, eine weitere Hürde auf dem Weg zur Beherrschung der Natur und ihrer Kräfte zu überspringen. An der HYODPON würde sich erweisen, ob es gelungen war, ein weiteres Geheimnis des Kosmos zu entschleiern.
    Rhodans Blick wanderte zur Uhr über der Schaltkonsole des Piloten. Heute war der 20. August des Jahres 3456 allgemeiner Zeitrechnung. Vor wenigen Wochen hatte ihm die Menschheit des Solaren Imperiums dadurch ihr Vertrauen bewiesen, daß sie ihn zum ungezählten Male zum Großadministrator wählte. Würde er sich heute dieses Vertrauens würdig erweisen? Würde es ihm gelingen zu zeigen, daß es unter seiner Regierung mit der Technik des Imperiums weiterhin bergauf ging – und damit mit dem Wohlbefinden seiner Bürger, denn zu keiner Zeit in der Vergangenheit des Menschengeschlechtes war der Einfluß der Technologie auf Wohl und Wehe der Gesellschaft stärker gewesen als in diesen Tagen?
    Er blickte in die Runde. Der gewaltige Kommandostand der MARCO POLO war leer bis auf die wenigen Männer der Nachtwache. Das mächtige Schiff stand unter der Kontrolle des Autopiloten. Offiziere und Mannschaften hatten sich in der Messe zusammengefunden, um von dort den Verlauf des Experimentes zu verfolgen.
    Perry Rhodan horchte auf, als aus dem Interkom die wohlmodulierte und dennoch seelenlose Stimme eines Roboters erklang: »X minus zwölf Minuten!«
    Im Meßraum herrschte die gespannte, vom Murmeln aufgeregter Wissenschaftler erfüllte Atmosphäre des Testlabors kurz vor dem großen Versuch. An beherrschender Stelle, hinter einer Rechnerkonsole, die auf einem Podest installiert worden war, saßen die Leiter des Experiments: Geoffry Abel Waringer und Mart Hung-Chuin – Männer, denen die Gesellschaft schon zu ihren Lebzeiten bescheinigt hatte, daß sie mit zu den hervorragendsten Genies gehörten, die die Art Homo sapiens jemals hervorgebracht hatte.
    Waringer, groß, hager und ein wenig linkisch in seinen Bewegungen, tätigte eine Reihe von Ablesungen. Ohne den Blick von den Meßinstrumenten zu wenden, erkundigte er sich bei Hung-Chuin: »Formfeld?«
    »Stabil.«
    »Pulsfrequenz?«
    »Achthundert Gigahertz, wie geplant.«
    Mit der Endgültigkeit eines Mannes, der seine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen weiß, legte Waringer einen weiß leuchtenden Kippschalter um. Auf der Konsole vor ihm strahlten vierundzwanzig grüne Kontrollämpchen. Alles war in bester Ordnung. Waringer lehnte sich zurück und verschränkte die Arme auf der Brust.
    »Wir sind bereit«, verkündete er. »Wir warten nur noch auf die Uhr.«
    Zufrieden überflog er das Heer der Experimentatoren. Hier vollzog sich etwas, dachte er stolz, das früheren Menschheitsgenerationen versagt gewesen war. Die Erzeugung von Energie aus der Verschmelzung von Materie mit Antimaterie war eine Entwicklung, die der Entdeckung des Rades

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