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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte er sich.
    Der Zug fegte durch die unterirdischen Röhren, hielt und beschleunigte wieder. Die Robotstimme rief die Stationen aus, die farbigen Schriftzüge und die Kennfarbe der einzelnen Zweiglinien verwirrten ihn nicht. Er besaß dieses Wissen über die Stadt, ihre Einrichtungen und ihre Bewohner. Woher er es besaß, war ihm unklar, er brauchte auch nicht nachzudenken.
    Nur Minuten später stieg er, nicht im geringsten verwirrt oder ermüdet, die Treppe der Station im Zentrum von Atlan Village hinauf. Totenstille empfing ihn. Kein startendes oder landendes Schiff auf diesem großen und ansonsten belebten Handelshafen. Kein Verkehr, keine Menschenmassen, keine exotischen Gäste und Händler aus allen Teilen der Galaxis. Die bunten Fassaden der Hochhäuser, die schmalen und gekrümmten Gassen, die Bäume und die Straßen   – alles war ausgestorben. Dieser Stadtteil glich einer konservierten Wüste, einem Museum, dessen Roboteinrichtungen nach wie vor präzise funktionierten, sofern sie nicht von größeren Anlagen gesteuert wurden.
    Der nächste Schritt bezog sich auf das Versteck. »Ich brauche eine Wohnung!«
    Anti-Homunk fragte sich, wo er den Wissenden finden würde. Er ahnte, daß ihm eine schwere Jagd bevorstand. Alle Schwierigkeiten, die er haben würde, hatte der Wissende bereits hinter sich.
    In einem anderen Gebäude, einem anderen Stadtteil, in einem anderen Stockwerk saß ein Mann, der es längst aufgegeben hatte, sich in einem Spiegel betrachten zu wollen. Er konnte sein Gesicht   – oder vielmehr das wenige, was von diesem Gesicht noch übrig war   – nicht mehr sehen. Während er sich zwang und andererseits gezwungen wurde, sich teilweise zu verstecken, funktionierte sein Verstand noch ziemlich gut. Er besaß aufgrund gewisser Eigentümlichkeiten seines aufregenden Lebenslaufes eine höhere Widerstandskraft gegen die Seuche, die Terra in einen Totenplaneten verwandelte.
    »Schließlich bin ich Halbmutant«, sagte er sich, als er merkte, daß innerhalb dieser Stadt seltsame Dinge vorgingen. Sie waren seltsam in dem Sinn, daß sie sich von dem langsamen Sterben der Bewohner von Terrania City und den Planeten unterschieden.
    Der Mann saß in einem schweren Sessel und starrte durch eine geöffnete Scheibe hinaus in den Tag. Halbwegs unter ihm lagen die meisten Bauten von Terrania City. Er spürte in und an seinem Kopf, daß   – schon seit einiger Zeit!   – sich etwas oder jemand in seiner Nähe befand, der nicht in dieses Massensterben paßte. Jemand oder etwas, das immun gegen die PAD-Seuche war und ungeahnte und bemerkenswerte Aktivitäten zeigte.
    »Ich bin müde und ausgezehrt«, murmelte der große, schlanke Mann und öffnete die Augen. Er sah die Strahlen der Mittagssonne auf der Terrasse seiner leeren Wohnung. Nur die Pflanzen schienen nicht befallen zu sein; sie wucherten und blühten ungehindert.
    Aber du bist in der Lage, dich zusammenzunehmen. Du bist bis zum heutigen Tag weder verhungert, noch leidest du unter starken Halluzinationen! sagte er sich.
    »Schon gut. Ich bin in der Lage, gewisse übersinnliche Wahrnehmungen zu machen«, knurrte er. Seine eigene Unruhe zwang ihn zur Aktivität, zu einem Zustand, den er in seinem Verfall verabscheute.
    Du hast eine Spur entdeckt! Geh dieser Spur nach. Vielleicht kannst du das Imperium retten. Schon wenn du durch dein Handeln den Tod verzögern oder hinausschieben kannst, wird es sich lohnen. Denke an dein Pflichtbewußtsein; es zeichnete dich immer aus und ist unlösbar mit deinem Namen verbunden!
    Mühsam erhob er sich aus dem Sessel und wankte langsam in die Küche. Er gab sich einen Ruck, trieb sich an. Er war einer von mindestens zwei, wahrscheinlich mehr Wesen, die in dieser Riesenstadt noch über einen einigermaßen gesunden Verstand verfügten.
    Zunächst gelang es ihm, indem er alle seine Konzentration zusammennahm und sich seiner Verantwortung erinnerte, sie sich immer wieder vor Augen hielt, indem er Selbstgespräche führte, ein kleines, aber sehr nahrhaftes Essen zusammenzustellen. Noch während die halbrobotische Küche arbeitete, ging er in die Toilette und suchte in dem Medizinfach nach einer Spritze und nach dem passenden Medikament. Da sein Leben voller schwerer und langer Einsätze im Dienst des Imperiums gewesen war, besaß er solche Medikamente in genügender Menge. Er zwang sich dazu, die richtige und optimale Kombination herauszusuchen und in die Hochdruckspritze zu laden. Dann setzte er das Gerät an seiner

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