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Silberband 075 - Die Laren

Titel: Silberband 075 - Die Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jemals gesehen hatte. Die Art, wie dieser Mann sich bewegte, erschreckte Aifar. Er war schon oft auf Jagd gegangen, um aus einem schützenden IV-Schirm heraus Großwild zu erlegen. Diese wilden Tiere hatten sich genauso bewegt wie dieser Fremde.
    Dann kreuzten sich Aifars Blicke mit denen des Fremden.
    Im gleichen Augenblick wußte der Arkonide, daß es ein Fehler gewesen war, diesen Überschweren zu empfangen. Doch der Fremde hatte eine Ausstrahlungskraft, die Aifar anzog. Noch bevor der Besucher ein Wort gesprochen hatte, begann der Edelmann ihn zu bewundern.
    »Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich Sie in diesem Aufzug empfange«, grüßte ihn Aifar. »Ich bin jedoch in Eile, denn ich bin im Aufbruch begriffen.«
    »Ich weiß«, sagte der Besucher. »Mein Name ist Leticron, mein Begleiter ist Quicklab.«
    »Quicklab«, sagte Aifar irritiert. »Das klingt terranisch.«
    »Es ist in der Tat terranisch!« Leticron trat an den Rand des Beckens und lächelte auf Aifar hinab. Der Arkonide hatte ein Gefühl, als würde er in der Wanne schrumpfen. »Ich bin froh, daß Sie uns Landeerlaubnis gegeben haben, das erspart uns das Bombardement dieser Welt.«
    Die Worte hallten bis zur Kuppeldecke in Aifars Ohren. Er blies den Schaum vor seinem Gesicht weg. »Was reden Sie da?«
    »Ich stehe mit fünftausend Einheiten vor Ihrem System«, sagte Leticron freundlich. »Ihre Flotte kann meine Schiffe nicht aufhalten, wenn Sie auf die Idee kommen sollten, die paar Schiffe in Marsch zu setzen.«
    »Rufen Sie die Leibwache, Campor!« schrie Aifar. »Das sind keine Händler, sondern üble Verbrecher.«
    Der Alarmruf wäre nicht nötig gewesen, denn die rings um das Bad wachenden Männer waren bereits auf das merkwürdige Verhalten des Besuchers aufmerksam geworden und quollen jetzt durch einen Eingang in die Badehalle. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
    Der junge Mann, dessen Name Quicklab war, raffte seinen rechten Ärmel hoch und öffnete eine Klappe in seinem Unterarm. Er entnahm der Öffnung eine Mikrobombe und warf sie in Richtung des Eingangs, wo die Leibwache gerade heranstürmte. Sie detonierte mitten unter den Männern.
    Der Eingang stürzte ein, die Angreifer wurden zu Boden geschleudert oder zerrissen. Die Halle begann zu beben.
    Mit einem Satz sprang Leticron zu Aifar ins Bad. Das Wasser spritzte auf. Leticron packte den fetten Arkoniden mühelos am Hals und hob ihn aus dem Becken.
    »Lassen Sie mich los, Sie Teufel!« schrie der Edelmann. »Dafür werden Sie sterben.«
    »Nicht doch!« wehrte Leticron ab. Er versetzte Aifar einen Tritt ins Hinterteil. »Es liegt an Ihnen, wie lange Sie noch leben werden, deshalb werden Sie mich begleiten. Keiner Ihrer Leute wird einen Schuß abgeben, oder ich drehe Ihnen den Hals um.« Er drückte fester zu, und Aifar rang nach Atem.
    »Es ist ein Jammer, daß wir wegen dieses Waschlappens so viel Zeit verschwendet haben, Quicklab«, sagte Leticron zu seinem Begleiter. »Aber wir konnten ja nicht ahnen, was wirklich mit ihm los ist. Die Laren hätten ihn ausgelacht.«
    Die zweite Gruppe der Leibwache kam jetzt durch den Hintereingang. Die Männer hielten Strahlkarabiner in den Händen. Beim Anblick des nackten und schaumbedeckten Aifar in Leticrons Armen wagten sie jedoch nicht zu schießen.
    Leticron schüttelte den Arkoniden. »Nun?« fragte er erwartungsvoll.
    »Verschwindet!« krächzte Aifar. »Dieser Mann ist ein harmloser Besucher.«
    Leticron und Quicklab stiegen über die Trümmer des zerstörten Eingangs hinweg. Der Roboter hielt eine Mikrobombe wurfbereit in der Hand. Aifar jammerte unentwegt.
    »Wie sind Sie überhaupt auf den Gedanken gekommen, Erster Hetran zu werden?« wollte Leticron wissen. »Der Gedanke ist doch absurd!«
    »Eher«, warf Quicklab ein, »hätte ich eine Chance.« Leticron schenkte ihm einen nachdenklichen Blick, sagte aber nichts.
    Sie traten hinaus. Aifar begann zu frösteln. »Es ist kalt. Sie hätten mir wenigstens gestatten sollen, mich anzukleiden. Außerdem ist es würdelos, wenn ich mich meinen Untertanen in dieser Aufmachung zeige.«
    »Fett und schwächlich, ein dekadenter Affe!« höhnte Leticron. »Mit knapp vierzig Schiffen dumme Kolonisten versklaven. Sie Insekt!«
    Die Badehalle lag mitten in einem ausgedehnten Park. Ein paar hundert Meter weiter entfernt sah man die Dächer der Palastgebäude über die Bäume ragen.
    Auf einem freien Platz stand der Fluggleiter, mit dem Leticron und Quicklab vom Raumhafen hierhergekommen waren.

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