Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
übermächtige, von genialer Klugheit beseelte Geschöpf gewesen, das lediglich auf Grund lange ertragener Einsamkeit ein paar ungewöhnliche, um nicht zu sagen spleenige Züge entwickelt hatte.
    In letzter Zeit jedoch wurde Zeus immer mehr von der Idee beherrscht, das neue Ploohn-Volk gründen zu müssen. Obwohl von den Terranern niemand eine fundierte Kenntnis von der Sexualität der Ploohns hatte – einer Sexualität, die sich übrigens auf Mopoys und Königinnen beschränkte, da die übrigen Kasten der Ploohns, Klaschoys und Peggoys, zwar mit weiblichen Merkmalen versehen, aber im Grunde geschlechtslos waren –, wurde Zeus' plötzliche Besessenheit allgemein als ein sexueller Komplex betrachtet. Und ebenso wie bei Menschen trübte dieser Komplex seine normale Denkfähigkeit bis zum Verlust der Logik. Zeus war kein logisch handelndes Geschöpf mehr. Er kannte nur noch einen Gedanken: die Befruchtung seiner Gelege. In diesem Zustand war er gefährlicher als je zuvor.
    Inzwischen jedoch glitten Erde und Mond im Licht der Kunstsonnen, die vor dem Sprung durch den Kobold-Transmitter installiert worden waren, durch die kreisenden Energiewirbel des Mahlstroms. Die Regierung, an ihrer Spitze der Großadministrator, sah zur Rettung ihrer Bewohner keine andere Möglichkeit, als den Planeten so bald wie möglich in eine stabile Umlaufbahn um jene Sonne zu bringen, um die auch die Welt der Feuerflieger kreiste und die man Medaillon genannt hatte – ein trüber roter Riese, der mit Sol wenig gemeinsam hatte und ein schlechter Ersatz für die Heimatsonne der Menschen sein würde.
    Aus dieser Sorge heraus hatte Perry Rhodan sich entschlossen, auf Zeus' Bedingung einzugehen. Die Existenz der Menschheit stand auf dem Spiel, und wer da zögerte, der vernachlässigte seine Verantwortung in verbrecherischer Weise.
    Fünf Tage nach dem Besuch bei Zeus machte sich die MARCO POLO auf den Weg durch den ›Schlund‹, zur Galaxis des Ploohns.

30.
    Gucky materialisierte in respektvoller Entfernung – unmittelbar neben dem Schott, durch das es in den Kommandostand ging. Rhodan blickte auf. Der Gesichtsausdruck des Ilts besagte, dass die Mission erfolgreich gewesen war.
    »Also …!«, forderte er ihn auf.
    Der Ilt zog die Oberlippe in die Höhe und entblößte seinen Nagezahn. »Gefunden habe ich zwar etwas – aber der arme Teufel der sich in dieses Hornissennest hineinwagen muss, tut mir jetzt schon Leid.«
    »Erzähle!«
    »Wie schon gesagt, es gibt eine Menge Burgen ringsum. Aber die meisten sind klein. Hier auf Caysire werden die Mopoys richtiggehend verwöhnt. Die Mehrzahl der Burgen wird nur von einem einzigen Mopoy bewohnt. Um sich herum hat er allerdings einen Stab von wenigstens dreißig Bediensteten, die ihm jeden seiner Wünsche von den Augen oder den Fühlern ablesen. Es gibt eine halbe Hand voll Burgen, in denen zwei Mopoys untergebracht sind, aber keine einzige, in der drei von ihnen leben.«
    »Vier?«, fragte Rhodan, der genau spürte, worauf Gucky hinauswollte. »Oder vielleicht fünf …?«
    »Siebzehn!«, knurrte der Mausbiber. »Nooshoys Turm, Riesenanlage, siebzehn junge Mopoys und eine ganze Armee von Bediensteten. Zudem in wildem Berggelände gelegen, auf einem Südhang dicht unterhalb des Gipfels. Weite Rundsicht, ein Nest wie für einen Raubritter geschaffen!«
    »Woher kennst du den Namen?«
    »Ich bin in einem Raum materialisiert, der eine Küche sein muss. Jede Menge Diener, Köche, Abschmecker und so weiter. Ich brachte es gerade noch fertig, mich in eine Nische zu retten, sonst hätten sie mich wahrscheinlich entdeckt. Unter den Köchen war ein Neuling. Seine älteren Kollegen weihten ihn ein, welche Ehre es sei, ausgerechnet auf diese Burg abkommandiert zu werden. Dabei fiel der Name Nooshoys Turm.«
    Rhodan schwieg. Nach einer Weile meldete sich Gucky wieder zu Wort. »Auf eine Möglichkeit müssen wir verzichten, Perry.«
    »Welche?«
    »Die drei Mopoys durch Teleporter, also Ras und mich, an Bord der MARCO POLO bringen zu lassen.«
    »Warum?«
    »Die Gefahr ist zu groß. Ras und ich könnten im günstigsten Fall zwei dieser Insektenriesen abschleppen – aber nur dann, wenn wir uns ungestört auf unsere Aufgabe konzentrieren können. Das ist hier nicht drin, Perry. Die Mopoys werden bewacht, als wären sie die Königin persönlich. Man lässt sie kaum einen Augenblick aus den Augen. Ras und ich brächten höchstens jeder einen mit uns. Das heißt, dass einer von uns zurückkehren müsste, um

Weitere Kostenlose Bücher