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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte Angst, dass du dieses Mal verlieren würdest.«
    »Dann erging es dir wie mir«, erwiderte ich.
    Die ARAUTYMEN erreichte Balayndagar. Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert. Doch die Untersuchungen in den nächsten Tagen und Wochen ergaben ein bestürzendes Bild. Alle Sterne waren in den Gravitationssog geraten. Wans erstellte eine anschauliche Grafik, die das Problem verdeutlichte.
    Die Worte Erryogs kamen mir in den Sinn: »Macht euch das Schwarze Nichts Untertan!«
    Leider hatten wir nicht das erreicht, was wir uns erträumt hatten. Aber wir konnten zum ersten Mal frei und unbehelligt von politischen Kräften arbeiten und uns ganz auf das kosmische Problem konzentrieren. Ich war überzeugt davon, dass wir es schaffen würden.
    Wir suchten nach der beherrschenden Intelligenz dieser Galaxis. Nach mehreren Wochen stießen wir endlich auf eine bewohnte Welt. Ein plumpes, röhrenförmiges Raumschiff strebte dem einzigen Mond entgegen.
    Ich fragte mich, warum die Fremden antriebslos flogen. Ihre Technik musste längst über dieses Stadium hinaus sein. Immerhin waren mir vier Raumschiffe in der Nähe des Schwarzen Nichts begegnet. Dorthin konnten sie nur mit einem wirklichen Sternenantrieb gelangt sein. Wie anders hätten sie die Abgründe zwischen den Sonnen überwinden sollen?
    Schnell konnten wir Einzelheiten des Schiffsrumpfs erkennen. Py wollte die Fremden anfunken, doch dazu kam es nicht mehr. Das kleine Raumschiff wurde von mehreren Explosionen aufgerissen.
    Py und ich streiften raumfähige Schutzanzüge über und verließen die ARAUTYMEN. Mit der nötigen Vorsicht näherten wir uns dem Wrack. Es war weitgehend zerfetzt.
    Hastig arbeiteten wir uns durch die Trümmer ins Innere vor. Wir brauchten nur wenig Material zur Seite zu räumen, bis wir die Zentrale erreichten.
    In drei wuchtigen Andrucksesseln lagen die Leichen der Mannschaft. Es waren jene plump aussehenden Intelligenzen, die mir schon einmal begegnet waren. Der jähe Druckabfall hatte sie getötet. Bestürzt blickte ich mich um. Wir waren zu spät gekommen und konnten nicht mehr helfen.
    »Wie primitiv alles aussieht«, stellte Py fest.
    »Das täuscht«, behauptete ich. »Sieh sie dir an. Mit solchen Händen kann niemand Feinarbeit verrichten.«
    Von Händen zu sprechen war übertrieben. Lediglich zwei Greiffinger saßen am Ende jedes tentakelartigen Arms. Schon einfache handwerkliche Tätigkeiten mussten beträchtliche Schwierigkeiten bereiten. Dass diese Kolosse es dennoch geschafft hatten, Raumschiffe zu bauen, versetzte uns in Erstaunen. Angesichts ihrer körperlichen Voraussetzungen waren die Leistungen, die sie bewerkstelligt hatten, phänomenal.
    »Wir nehmen einen von ihnen mit«, schlug ich vor.
    »Warum?« Py blickte mich mit geweiteten Augen an, weil sie die Antwort auf ihre Frage schon kannte. »Das kannst du nicht tun, Olw.«
    »Wir müssen alles über diese Wesen in Erfahrung bringen.« Ich setzte mich mit der ARAUTYMEN in Verbindung und rief Pewwo und Eiwk zu mir. Gemeinsam mit ihnen schaffte ich einen der Toten in unser Raumschiff. Pewwo begann sofort mit medizinischen Untersuchungen.
    »Sie haben Selbstmord verübt«, eröffnete mir Wans schon wenig später. Er hielt eine Reihe von Datenträgern hoch, die von ihm erstellten Auswertungsprotokolle der Raumortung und der Funküberwachung.
    »Selbstmord?«, fragte ich verwirrt.
    »Allerdings, Olw. Sie haben die ARAUTYMEN schon sehr früh bemerkt. Funksprüche gingen zwischen dem Raumschiff, dem Mond und dem Planeten hin und her. Aus allen spricht eine panische Furcht. Sie glauben, dass wir mit jener Macht identisch sind, die den Untergang dieser Galaxis eingeleitet hat.«
    Damit hatte ich nicht gerechnet.
    »Dann wissen sie von der Pyramide?«
    »Allerdings. Sie sehen in ihr Teufelswerk, dem sie machtlos gegenüberstehen.«
    »Aber warum Selbstmord?«, fragte Py betroffen.
    »Es entspricht nicht ihrer Mentalität, eine Auseinandersetzung zu beginnen. Sie wollen sich lieber zurückziehen.«
    »Davon bin ich nicht überzeugt, Wans«, widersprach ich. »Sie stellen die führende Intelligenz in dieser Galaxis dar. Das haben sie bestimmt nicht kampflos werden können.«
    »Das Leben ist ein einziger Kampf, in dem nur der Bessere überlebt«, gab Wans zu. »Wer schwach ist, kann keine Führungsrolle übernehmen. Das würde allen Naturgesetzen widersprechen. Warum aber Selbstmord?«
    »Vielleicht geben sie den Kampf auf, sobald sie davon überzeugt sind, nicht siegen zu können.

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