Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
vermutet das ebenfalls und will Dobrak fragen. Gleich wissen wir es.« Als der Schirm des Interkoms aufleuchtete, sagte der Mausbiber: »Das ist die Orterzentrale. Sie wird meine Behauptung bestätigen.«
Genauso war es dann auch.
Als die Verbindung unterbrochen wurde, fragte Karwanter: »Darf ich mich erkundigen, warum Sie gekommen …?«
»Klar doch, Leutnant. Es ist wirklich kein Zufall, dass ich hier bin. Aber es war Zufall, dass ich von der Revolte der Schüler erfuhr. Ich habe mich darum gekümmert, und es ist tatsächlich wie vermutet: Dieses Beraghskolth hat Schuld. Vielleicht hören die hyperdimensionalen Einflüsse auf, sobald es vollständig eingebaut ist, aber bis dahin müssen wir mit Überraschungen rechnen.«
»Warum sagen Sie mir das?«
»Wegen Törn!« Gucky rutschte aus dem Sessel und spazierte in dem Observatorium auf und ab. »Er kennt mich nicht persönlich, aber ich ihn. Es gehört zu meinen Aufgaben, unauffällig über die junge Generation zu wachen. Törn hat sich schon immer gefragt, ob die Alten auf dem richtigen Kurs sind, wenn sie die Milchstraße suchen. Doch das tun viele in seinem Alter, also keine Besonderheit. Inzwischen war er einer der Radikalsten, als es darum ging, sich selbst zu bestätigen. Beinahe hemmungslos reagierte er sich ab und fühlt sich nun, in seinem Zimmer eingeschlossen, ungerecht behandelt. Und vor der Tür sitzt eine gewisse Bilda Karwanter und macht sich Vorwürfe. Dabei hat sie Recht, die Gute …«
»Vielleicht sollte ich mich darum kümmern …«
Gucky winkte ab. »Keine Sorge, Leutnant … äh, Shake? Gut, das ist einfacher. Sie können mich Gucky nennen. Es ist meine Aufgabe, auf die Kinder zu achten, und das werde ich tun. Bleiben Sie hier, bis Ihr Dienst beendet ist. Ich bin sicher, wir sehen uns wieder. Und noch etwas: Ich mag Törn besonders gern, deshalb war ich bei Ihnen.«
Ehe Karwanter etwas erwidern konnte, entmaterialisierte der Mausbiber und verschwand.
Die Spezialisten der Nacht bestätigten Dobraks Vermutung, dass die Zgmahkonen durch das Beraghskolth auf die neue Position der SOL aufmerksam werden konnten. Sie rieten übereinstimmend zum Abbruch des Einbaus, ernteten jedoch heftigen Widerspruch.
»Die Hälfte der Arbeit ist fast geschafft«, sagte Perry Rhodan. »Wir wären Narren, so kurz vor dem Ziel aufzugeben.« Er musste Risiken eingehen, und früher oder später würde es ohnehin zum Zusammenstoß mit den Zgmahkonen kommen.
»Da ist noch ein Aspekt, den wir nicht vergessen dürfen«, sagte Olw, als Rhodan sich zum Gehen wandte. »Die Nullbewahrer sind von Natur ausmisstrauisch, sonst wäre ihr Leben sehr kurz. In den Schlafgrüften ruhen unsere zehn Geschwister, vielleicht sind einige sogar schon aufgewacht. Sie haben mit Sicherheit die Ankunft des Beraghskolths bemerkt.«
»Die anderen Spezialisten der Nacht …« Rhodan nickte nachdenklich. »Das klingt plausibel. Wir werden nicht warten, bis sie uns verraten haben, ob ungewollt oder nicht. Dobrak, wie lange wird der Einbau dauern?«
»Nach terranischer Zeitrechnung nicht unter zwölf bis zwanzig Tagen – wenn keine Komplikationen auftreten. Aber ich fürchte, die haben wir schon.«
Die Nullbewahrer trafen sich in Sapuhns Palast, der abgeschieden auf einem felsigen Hochplateau errichtet worden war. In letzter Zeit häuften sich die persönlichen Zusammenkünfte, doch sie waren unerlässlich geworden. Die Themen verboten die früher üblichen Konferenzschaltungen. Mitron, Cerlw, Adknogg, Teilest und Jawg waren bereits eingetroffen. Sie warteten nur noch auf Wemmti.
»Er lässt uns lange warten«, beschwerte sich Mitron und überzeugte sich mit einem schnellen Blick von der Wachsamkeit seiner Leibwächter. »Aber vielleicht hat ihn sein Erbnachfolger …« Er sprach den Verdacht nicht aus. Falls Wemmti tot war, würden einige Tage vergehen, bis sie wieder handlungsfähig wurden.
»Es gibt bestimmt andere Gründe«, sagte Cerlw. »Ich halte es für möglich, dass er die Spur der Fremden wiedergefunden hat. Wir waren schon so nahe dran …«
Für kurze Zeit, nach dem Verschwinden der MEKRANSORFT, hatten sie geglaubt, den Eindringlingen sehr nahe zu sein. Aber das riesige Schiff war ihnen entkommen – und seitdem waren die Suchkräfte eher noch verstärkt worden.
Ein Signal leuchtete auf. Wemmti befand sich also schon im Anflug auf den Palast. Schweigend warteten die sechs, bis er endlich den Versammlungsraum betrat.
»Ich bringe sehr interessante Neuigkeiten.
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